Elbing
[* 3] entstand aus Ansiedelungen, namentlich von
Lübecker und
BremerKolonisten, um die 1237 von den
DeutschenRittern daselbst angelegte
Burg. Die Stadt erlangte 1246
lübisches Recht, wurde frühzeitig in die deutsche
Hansa aufgenommen
und hob sich durch den
Handel in kurzer Zeit zu hohem Wohlstand, sank aber wieder, als sie sich 1454 vom
DeutschenOrden
[* 4] losriß
und unter polnischen
Schutz stellte. König
Kasimir von
Polen machte Elbing 1454 zum Sitz einer Woiwodschaft.
Bereits 1523 entschied sich der
Rat der Stadt für die
Reformation, doch ward erst 1558 die freie Religionsübung den
Protestanten
gestattet.
Als jedoch die auf 300,000 Thlr. herabgesetzte Pfandsumme von
Polen nicht bezahlt ward, setzte sich
Friedrich 1703 in den
Besitz
des Elbinger Stadtgebiets. Um dieselbe Zeit wurde die von aller
Verteidigung entblößte Stadt von
Karl XII.
von
Schweden überfallen, eingenommen und mit einer
Brandschatzung von 260,000 Thlr. belegt. 1710 wurde Elbing von den
Russen erobert
und kam demnächst wieder an
Polen. Ganz herabgekommen, erholte sich die Stadt erst wieder, als sie 1772 bei der ersten
TeilungPolens an
Preußen
[* 8] kam, zumal da
Danzig noch bis 1793 bei
Polen verblieb.
Vgl.
Fuchs,
[* 9] Geschichte der Stadt
Elbing (Elbing 1818-52, 6
Tle.);
Rhode, Der Elbinger
Kreis
[* 10] in topographischer, historischer und statistischer Hinsicht
(Danz. 1871).
Der
Kanal ist 1845-60 mit einem Kostenaufwand von 4½ Mill. Mk. angelegt worden und durch seine Bauwerke
höchst merkwürdig. Von der
Höhe des Oberlandes, woselbst die
Seen 103 m ü. M. liegen, leiten nämlich vier schiefe
Ebenen
mit drei zwischen denselben liegenden
Kanälen und außerdem fünf
Schleusen zum
Niveau des
Drausensees (1,6
m) hinab. Auf jenen schiefen
Ebenen, von denen die von Buchwalde 20, die von
Kanthen 19, die von
Schönfeld 24 und die von
Hirschfeld 22 m
fällt, werden die
Kähne (29 m lang, 1,4 m breit und 1,6 m tief) auf
Wagen durch
Maschinen hinaufgezogen.
Die
Wagen, jeder 260 Doppelzentner schwer, gehen auf Geleisen. Durch den Abißgarsee, der 1 m unter dem
Spiegel
[* 19] des
Geserichsees liegt, ist für den
Kanal ein 476 m langer Erddamm errichtet worden, der
oben 39 m breit und zuweilen 19 m
hoch ist; auf diesem
Damm überschreitet der
Kanal den
See. Die ganze schiffbare Wasserstrecke, wenigstens 16 m
breit und 1,3 m tief, beträgt einschließlich der
Seen 176 km. Im J. 1884 fanden auf dem
Kanal im ganzen 3108
Fahrten von
Schiffen
und
Flößen statt, davon 1059 zu
Berg und 2049 zu
Thal.
[* 20]
(Ellbogen), Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft
Falkenau, auf einem
Felsen über der
Eger,
[* 23] welche die Stadt
in der Form eines
Ellbogens (daher der
Name) umfließt, mit hoch gespannter
Kettenbrücke, durch eine Zweigbahn (Elbogener
Lokalbahn)
mit der
Station Neusattel der
Prag-EgererEisenbahn verbunden, von alten
Mauern umgeben, hat ein altes
Schloß,
Steinelbogen (jetzt Gefängnis), eine Dechanteikirche, ein
Rathaus, (1880) 3298 Einw., eine große Porzellanfabrik, eine
Farbenfabrik, Bierbrauerei,
[* 24] Schuhwarenerzeugung, ein Bezirksgericht, Revierbergamt und eine
Oberrealschule. Elbogen verdankt seine
Entstehung einem
Markgrafen von
Vohburg, kam 1470 an
Sachsen,
[* 25] 1547 an
Österreich
[* 26] und wurde königliche
Freistadt. Die
Bayern
[* 27] nahmen
es 1621, die
Sachsen 1631 ein. Im J. 1725 brannte Elbogen größtenteils ab. An der
Eger führt flußabwärts
ein schöner Spaziergang zum sogen.
HansHeilings-Felsen (von
Karlsbad vielbesucht). In der Umgebung von Elbogen bedeutender Braunkohlenbergbau
(1884 im Bergamtsbezirk von Elbogen 3,5 Mill. metr. Ztr.
Kohlenförderung), Fabrikation von Glasflaschen und
Chemikalien.
(Elburus, der Strobylos der Alten), der höchste
Berg im
Kaukasus, auf der
Grenze des
Terek- und
Kubangebiets, fast
unterm 43.° östl. L. v. Gr., ein auf einem
Plateau von 2488 m
Höhe aufgesetzter
¶
mehr
doppelgipfeliger Trachytkegel. Der nordöstliche Gipfel ist 5642, der südwestliche 5620 m hoch; beide sind erloschene Krater,
[* 30] durch einen 5200 m hohen Rücken verbunden. Die Gletscher des Elbrus sind relativ unbedeutend, weil das zentrale Firnfeld viele
derselben speisen muß. Die Schneegrenze liegt in 3260 m Höhe. Der Elbrus wurde zuerst 1829 von einem kabardinischen
Hirten bei der russischen Expedition unterLenz, 1868 von Freshfield, 1874 von Gardiner, 1884 von Déchy und in demselben Jahr
von Iwanow, aber nur bis 5000 m Höhe erstiegen.