Auf der glatten Vorderseite der
Dekoration wurde das W mit der
Krone und darunter die Jahreszahl 1870 angebracht. Die erste
Klasse erhält nur, wer die zweite schon erworben hat,
und sie wird neben der letztern getragen. Das
Großkreuz wird ausschließlich
nur für eine gewonnene entscheidende
Schlacht, nach welcher der Feind seine
Position verlassen mußte,
desgleichen für die Wegnahme einer bedeutenden
Festung
[* 6] oder für anhaltende
Verteidigung einer
Festung, die nicht in feindliche
Hände gefallen, dem Kommandierenden verliehen.
1) Der
EiserneThor-Paß im siebenbürgischen
Erzgebirge, im ungarischen
KomitatHunyad, der (510 m hoch) zwischen dem Pojana
Ruska (1360
m) und der Vurvu
Piatra (2192 m) ins Bisztrathal führt. Er hieß bei den
RömernPonsAugusti, im
MittelalterPorta
Vaczil, war ehedem durch ein eisernes Thor geschlossen und ist durch wiederholte
Einbrüche der
Türken
bekannt. - 2) BerühmteFelsenenge an der
Donau, unterhalb
Alt-Orsova,
welche, einen Teil der von
Bazias bis Kladova sich erstreckenden, 60 km
langen sogen.
Klissura (s.
Donau) bildend, die bedeutendste und gefährlichste
Stromschnelle der
Donau ist.
Der eigentlicheEiserneThor-Paß befindet sich bei der berüchtigten Felsbank Prigrada, wo der
Strom bei 51 m
Tiefe auf eine
Breite
[* 9] von nur 117 m eingeengt wird, und wo Felsbänke und Felsvorsprünge, kolossale Steinklippen, heftige
und gefährliche
Wirbel, Wasserstürze und Widerströme mit einer rapiden
Geschwindigkeit des
Gefälles von 3-5 m in derSekunde
die
Schiffahrt durch diesen
Paß
[* 10] nicht ungefährlich machen. Ruderschiffe können daselbst kaum fahren, und schon mancher
Dampfer
(so 1862 das türkische
KriegsschiffSilistria) fand hier seinen
Untergang.
Erst bei einem Wasserstand von mindestens 2½ m über
Null am
Pegel zu
Orsova können
Dampfer mit 1,5 m Tiefgang die
Fahrt durch
den Engpaß beginnen. An Bemühungen, die
Klissura und besonders das Eiserne Thor, mit welchem
Namen auch die ganze Donaustrecke
bei
Orsova bezeichnet wird, fahrbar zu machen, hat es schon im
Altertum nicht gefehlt, wie die Steinarbeiten im
Paß Kazan,
verschiedene Römerinschriften und der alte
NamePortaAugusti beweisen. AuchÖsterreich
[* 11] hat vielfache Sprengungen
zur Beseitigung der den
Handel stets mehr schädigenden Hindernisse vorgenommen; eine eigentliche Regulierung ist jedoch erst
von einem gemeinsamen Vorgehen der interessierten
Regierungen zu erwarten. Neuerdings sind darüber wieder
Verhandlungen angeknüpft.
Die landschaftliche Szenerie des
EisernenThors, dessen
Pässe und höhlenreiche Steilwände durch eine prachtvolle Waldflora
gehoben werden, übertrifft an Großartigkeit jede andre europäische Stromlandschaft.
Stadt im Herzogtum
Sachsen-Meiningen, an der
Werra und der
Werra-Eisenbahn, hat ein
Amtsgericht, ein altesSchloß,
eine gotische Stadt- und eine Gottesackerkirche (erstere mit dem Standbild
Luthers und dem des Justus
Jonas, der hier
Superintendent
war, letztere mit dem
GrabmalJonas'), bedeutende Bierbrauerei,
[* 15]
Gerberei, Wollspinnerei, Spielwarenfabrikation, Märbelmühlen,
Holzhandel und (1880) 3203 evang. Einwohner. - Eisfeld kam 1227 durch
Heirat an die
Grafen von
Henneberg, ward 1323 zur Stadt erhoben, fiel dann an die
Landgrafen von
Thüringen
und 1420 an Kursachsen. Die früher hier durchführende Hauptstraße aus
Franken nach
Thüringen sowie der vom 13. bis 15. Jahrh.
in der
Nähe blühende
Bergbau
[* 16] machten die Stadt wohlhabend, und Kaufleute aus
Nürnberg
[* 17] unterhielten hier seit 1479 eine
Schmelz-
und Seigerhütte. Im Dreißigjährigen
Krieg ward Eisfeld fast entvölkert. Im
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