Die
Ritter erster
Klasse tragen den
Orden über der rechten
Schulter an breitem, goldgelbem, dunkelblau gerändertem
Bande, daneben
auf der
Brust einen silbernen
Stern, in dessen goldenem
Mittel sich die Eiserne Krone und darin auf blauem
Email die
Devise »Avita
et aucta«
(»Alt und erweitert«) befindet. Die
Ritter zweiter
Klasse tragen den
Orden am
Hals, die
Ritter dritter
Klasse im Knopfloch.
Die Kriegsdekoration hat zu beiden Seiten der
Adler aufwärts gerichtete, grün emaillierte Lorbeerzweige.
Bei feierlichen Gelegenheiten wird eine goldene
Kette um den
Hals getragen, deren
Glieder
[* 7] abwechselnd aus dem
Monogramm F. P.,
der Eisernen Krone und Eichenlaubkränzen bestehen. Die
Ritter erster
Klasse haben die Geheimratswürde und werden vom
Kaiser
»Unser
Vetter« tituliert. Die
Ritter zweiter
Klasse wurden bis 1884 auf Ansuchen in den erblichen Freiherrenstand,
die der dritten
Klasse in den erblichen Ritterstand erhoben. Der Ordenstag ist der 7. April. S. Tafel
»Orden«.
Maske (Mann mit der eisernen
Maske), unter der
RegierungLudwigs XIV. ein französischer Staatsgefangener, welcher
stets eine eiserne Maske getragen haben soll, in
Wahrheit nur eine Samtmaske trug und, nachdem er bis 1698 in
Pignerol und auf der
InselSte.-Marguerite gefangen gesessen, 1703, vom Kerkermeister
Saint-Mars auf das sorgfältigste bewacht,
in der
Bastille starb. Seine Lebensumstände wurden als das tiefste Staatsgeheimnis bewahrt; in den
Registern wurde er unter
dem
Namen Marchioli aufgeführt.
Nach der Zerstörung der
Bastille (1789) suchte man auch nach Zeugnissen über die eiserne Maske, fand aber in
den Hausregistern das
Blatt
[* 11] über diesen Gefangenen ausgerissen. Eine
Ansicht, die vielen glaubwürdig erschien, ist die, daß
die eiserne Maske Mattioli,
Minister des
HerzogsKarlFerdinand von
Mantua,
[* 12] gewesen sei. Aus italienischen und französischen Aktenstücken
erwiesen dies Senac de Meilhan
(»Œuvres philosophiques et littéraires«, Hamb. 1795),
Roux-Fazillac
(»Recherches
historiques et critiques sur l'homme au masque de fer«, Par. 1800),
ferner Delort
(»Histoire de l'homme au masque de fer«,
das. 1825),
und ihnen folgten mehrere deutsche
Gelehrte sowie noch neuerdings Camille
Rousset
(»Histoire de
Louvois«, Bd. 3, 6. Aufl.,
das. 1879) und M.
Topin (»L'homme au masque de fer«, das.
1869). Mattioli hatte nämlich 1678
Ludwig XIV. versprochen, die
Festung
[* 13]
Casale an
Frankreich zu verraten, hatte dafür von
Ludwig
außer kostbaren
Geschenken 100,000 Scudi empfangen, verriet aber das
Geheimnis an
Savoyen,
Spanien
[* 14] und
Österreich. Deshalb soll
ihn der französische König auf die französische
Grenze haben locken und in diese Art Gefangenschaft
bringen lassen. B.
Jakob (»L'homme au masque de fer«, Par. 1840)
erklärt die eiserne Maske für den Finanzintendanten
Fouquet, eine allerdings völlig unwahrscheinliche
Ansicht. Neuerdings stellte
Th.
Jung in »La vérité sur le masque de fer« (Par.
1873; deutsch bearbeitet von
Riese, Greifsw. 1876) noch eine andre Behauptung auf.
Auf der glatten Vorderseite der Dekoration wurde das W mit der Krone und darunter die Jahreszahl 1870 angebracht. Die erste
Klasse erhält nur, wer die zweite schon erworben hat, und sie wird neben der letztern getragen. Das Großkreuz wird ausschließlich
nur für eine gewonnene entscheidende Schlacht, nach welcher der Feind seine Position verlassen mußte,
desgleichen für die Wegnahme einer bedeutenden Festung oder für anhaltende Verteidigung einer Festung, die nicht in feindliche
Hände gefallen, dem Kommandierenden verliehen.