praktisches
Interesse aber haben nur wenige Eisenlegierungen, vor allen die Eisenmanganlegierungen
(Ferromangan), welche zur Stahlbereitung
(anstatt des Spiegeleisens) benutzt werden. Zur
Darstellung derselben mischt man Eisenabfälle mit Manganerzen, feuchtet die
Masse mit angesäuertem
Wasser an, preßt sie zusammen, zerschlägt sie nach dem Erstarren und verarbeitet sie im
Schachtofen.
[* 2] Das gewonnene
Metall enthält 25-75 Proz.
Mangan und etwa 6 Proz.
Kohlenstoff, ist sehr brüchig und auf
dem
Bruch lichter als
Wismut.
Eisennickellegierungen finden sich im
Meteoreisen und werden auch künstlich dargestellt, weil sie schon bei geringem Nickelgehalt
weiß oder gelblich sind u. viel weniger leicht rosten als reines
Eisen.
[* 3] Eisenchromlegierung (Ferrochrom)
wird durch Erhitzen von
Chromeisenstein mit
Kohle erhalten, enthält bis 67 Proz.
Chrom und etwa 5 Proz.
Kohlenstoff und dient
zur
Darstellung von Chromstahl, ebenso eine aus Wolframmineral durch Erhitzen mit
Kohle, am besten unter Zusatz von Eisenhammerschlag
erhaltene Eisenwolframlegierung, welche ohne Eisenzusatz 77,8 Proz.
Wolfram enthält und äußerst strengflüssig ist, zur
Darstellung von Wolframstahl.
bekannt machte er sich namentlich durch seine Hochbauten an der
BadischenEisenbahn, welche 1865-66 publiziert
wurden. Er veröffentlichte: »Ornamentik in ihrer Anwendung aufs
Baugewerbe«, fortgesetzt von
Lang (Karlsr. 1849 bis 1867);
»Mittelalterliche Bauwerke im südwestlichen
Deutschland
[* 9] und am
Rhein« (das. 1853-57);
ein 3000 Jahre altes
Zeugnis für die mosaische Religionsstiftung enthaltend,
kennen, den er 1872 für die Besitzerin
MißHarris an das
Britische Museum verkaufte und in dem Werkchen
»Der große
PapyrusHarris« (Leipz. 1872) beschrieb. Eine Übersetzung des
Papyrus veröffentlichte er in der
»Zeitschrift für
ägyptische
Sprache«. In derselben erschien auch (1875) ein
Vortrag über altägyptische
Maße nach dem
»Papyrus Rhind« des
BritischenMuseums, den er 1874 auf dem internationalenOrientalistenkongreß zu
London
[* 14] gehalten hatte. Den ganzen
Papyrus mit Übersetzung,
Kommentar und
Wörterbuch veröffentlichte er daraus unter dem
Titel: »Ein mathematisches Handbuch
der alten Ägypter« (Leipz. 1877, 2 Bde.). 1872 wurde
Eisenlohr zum außerordentlichen
Professor ernannt.
2)
August,
Maler, geb. zu
Wien,
[* 18] wurde 1845
Schüler der
Akademie und errang schon nach 14
Tagen
den ersten
Preis im
Zeichnen. Seine beschränkten Verhältnisse nötigten ihn, in den
Jahren nach 1848 den Besuch der
Akademie
zu unterbrechen. Erst 1856 trat eine glückliche Wendung in seiner
Entwickelung ein, als er
RahlsSchüler und einer seiner
besten
Gehilfen wurde. 1863 zum Zeichenlehrer an der protestantischen
Realschule in
Wien ernannt, setzte
er daneben die
Malerei fort.
Die bedeutendsten seiner monumentalen Werke sind die in Wachsfarben ausgeführten Deckengemälde im
Palast der
Gesellschaft
der Musikfreunde
(Apollo mit den
Musen
[* 19] und
Genien), die
Plafondmalereien im großen
Saal des
GrandHôtel und in der Treppenhalle
des TietzschenPalastes am Schottenring, die
Ölmalereien im
Palast Guttmann (zwölf
Monate), die im
Schloß
Hörnstein, welche Ahnenbilder und je eine bedeutsame
Episode aus dem
Leben des
KaisersMaximilian I. und des
HerzogsLeopold darstellen,
die Fresken an der Rückseite der
Akademie und die Friesmedaillons im
Museum für
Kunst und
Industrie, die verschiedenen
Zweige der Kunsttechnik darstellend, die durch ihre poetische Auffassung und technische Ausführung zu seinen besten
Monumentalmalereien gehören (hrsg. von O. Berggruen,
Wien 1885). 1878 malte
er den Vorhang des neuen
Theaters inAugsburg
[* 20] mit
der originellen
Darstellung des Äsop, der dem
Volk von einer Brunnensäule herab seine
Fabeln vorträgt; 1881 begann
er die Ausschmückung des Treppenhauses im Justizpalast, und 1885 vollendete er einen
Cyklus von friesartigen
Kompositionen
im Sitzungssaal des Abgeordnetenhauses im Reichsratsgebäude, welcher die Entstehung des modernen Staatswesens aus ungeordneten
Verhältnissen darstellt. 1872 zum
Professor an der
Akademie ernannt, gründete er auch eine Privatschule zur Heranbildung
jüngerer
Talente in der Monumentalmalerei.
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