Name eines österreichischen
Instituts, welches, ähnlichen
Zwecken wie die deutsche
Eisenbahn-Abrechnungsstelle (s. d.) dienend,
Abrechnung der österreichisch-ungarischen
Eisenbahnen untereinander besorgt. Bis 1884 erstreckte
das Zentralabrechnungsbüreau in
Wien
[* 13] seine Thätigkeit sowohl auf die österreichische als auch auf die ungarische Reichshälfte.
Seit ist indes für den
Verkehr der ungarischen
Bahnen untereinander ein getrenntes Zentralabrechnungsbüreau
mit dem Sitz in
Budapest
[* 14] eingerichtet worden.
Der
Dienst beider Eisenbahn-Zentralabrechnungsbüreaus zerfällt in den
Revisions-,
Abrechnungs- und den mit der
Revision und
Abrechnung verbundenen Korrespondenzdienst. Mit den
Wiener Zentralabrechnungsbüreaus in
Verbindung steht außerdem eine Zentralsaldierungsstelle,
welche als gemeinsames
Organ für das
Wiener und
BudapesterBüreau fungiert. Durch diese wird der unmittelbare
Barausgleich zwischen den einzelnen
Bahnen entbehrlich gemacht, so daß gegenwärtig jede Bahnverwaltung monatlich nur eine
Zahlung zu leisten oder zu empfangen hat, während sie ehedem monatlich so viele
Zahlungen zu leisten und zu empfangen hatte,
als
Bahnen mit ihr im direkten
Verkehr standen. Die
Abrechnungen werden in der
Regel schon gegen Ende des
dem Abrechnungsbüreau nächsten
Monats beendet. Demnächst müssen die Debetsaldi binnen acht
Tagen nach erfolgter Versendung
der
Abrechnungen eingezahlt werden, während die Creditsaldi sofort nach
Ablauf
[* 15] dieser
Frist behoben werden können.
im
Gegensatz zum
Stein- und Holzbau die Herstellung einzelner oder mehrerer zusammenhängender
Bauteile aus
Eisen.
[* 16] Gedrückte, stets einer ruhenden Belastung ausgesetzte Teile, wie die
Stützen von
Mauern und die
Streben
von
Dachstühlen, werden hierbei entweder aus
Gußeisen oder aus Schmiedeeisen, gezogene oder gedrückte, einer bewegten, mit
Erschütterungen verbundenen Belastung ausgesetzte Teile aus Schmiedeeisen hergestellt. Da
Gußeisen den
20fachen
Druck des
Holzes und 200fachen
Druck des
Steins, Schmiedeeisen den 10fachen Zug
und
Druck des
Holzes und den 100fachen
Druck
des
Steins ertragen kann, während das
Eisen nur etwa 8mal soviel wie
Holz
[* 17] und 4mal soviel wie
Stein wiegt und trotz der bedeutenden
Vervollkommnung seiner technischenDarstellung und mechanischen Verarbeitung zur Zeit im
Preise sinkt,
während
Stein und
Holz im
Preise steigen, so wird bei zahlreichen
Baukonstruktionen der Gegenwart
Stein und
Holz durch
Eisen ersetzt.
Hierzu kommt dem
Holz gegenüber der Vorzug der geringern Feuersgefahr und manchen Steinkonstruktionen, z. B.
Gewölben, gegenüber die Möglichkeit einer ungleich raschernAufstellung. Der Eisenbau wird bei kleinern
Objekten
in Schlosserwerkstätten, bei größern
Objekten in sogen.
Eisenbauanstalten hergestellt und erstreckt sich auf Gegenstände
des
Hochbaues und des Ingenieurwesens, insbesondere des Brückenbaues. Im
Hochbau gehören besonders die
Dach- und Deckenkonstruktionen
sowie die
Stützen und
Säulen
[* 18] dem Eisenbau an. Die Eisendächer werden sowohl über rechteckigen als zentralen
Grundrissen mit geraden, gebrochenen oder gekrümmten
Sparren hergestellt und erhalten die geeignete, aus
Streben und Zugstangen
bestehende Versteifungskonstruktion, während ihre Eindeckung meist mittels
Metall,
Schiefer oder
Glas
[* 19] erfolgt oder auch aus
je zweien dieser Materialien kombiniert wird.
Unter die bedeutendsten Ausführungen dieser
Gattung gehören die
Dächer der Bahnhofshallen, großen Wintergärten
und Saalbauten (s.
Dach).
[* 20] Die Eisendecken werden meist aus einer
Lage gewalzter
Balken von I-förmigem
Querschnitt hergestellt,
mit welchen schwächere Quer- und Längsstäbe verbunden werden. Das hierdurch entstehende eiserne
Gerippe wird über Wohnräumen
unten meist mit einem Gipsguß überzogen, welcher den
Plafond bildet, und
oben mit hölzernenDielen belegt,
welche als
Fußboden dienen. In Nutzbauten werden statt der eisernen
Stäbe mit Vorteil
Wellbleche über die Eisenbalken gelegt
und mit
Zement oder
Asphalt ausgefüllt.
Hierher gehören ferner die walzeisernen
Balken, durch welche
Fenster- und Thüröffnungen überdeckt werden, und welche zu
Trägern der darüber befindlichen
Mauern und
Wände dienen (s.
Decke).
[* 21] Die eisernen
Stützen werden meist
aus
Gußeisen in Form von
Röhren
[* 22] oder hohlen
Säulen teils im Äußern, teils im Innern von Hochbauten verwendet und setzen
sich bei
Fabriken,
Warenlagern u. dgl. nicht selten durch sämtliche
Etagen fort, wo sie zusammengeschraubt und oft mit der gleichfalls eisernen Deckenkonstruktion verbunden werden.
In Bauten, welche starken
Erschütterungen ausgesetzt sind, werden solche
Stützen zweckmäßiger aus Schmiedeeisen und zwar
entweder aus mit kreuzförmigem
Querschnitt gewalztem Façoneisen hergestellt, oder aus je vier
Winkeleisen oder Quadranteisen
zusammengesetzt.
Eisenfachwerkbau findet mehrfach an
Stelle massiver
Mauern und hölzerner Fachwerkswände Anwendung, indem er vor den erstern
den Vorzug größerer
Dichtigkeit und Raumersparnis, vor den letztern denjenigen größerer Dauer sowie
vollkommener Sicherheit vor Feuersgefahr und Schwammbildung, vor beiden aber den Vorzug größerer
Festigkeit
[* 23] darbietet. Die
Konstruktion des
Eisenfachwerkbaues ist verschieden, je nachdem derselbe das eiserne, später auszumauernde
Gerippe der
Umfangs-
und Zwischenwände eines
Hochbaues bilden oder nur als
Ersatz starker, massiver
Mauern durch schwächere
dienen oder Holzfachwerkwände ersetzen soll. Im ersten
Fall besteht derselbe meist aus einer etwa 14×1 starken, auf gemauertem
Sockel ruhenden Fußplatte, worauf die im
Querschnitt I-förmigen,
ca. 14×1×4×1 starken Zwischenpfosten sowie die aus je
zwei ebensolchen, unter rechten
Winkeln zusammenstoßenden Pfosten und einem
Winkeleisen bestehenden Eckpfosten
mittels an jene Fußplatte angenieteter Winkellappen durch
Schrauben
[* 24] befestigt werden. Diese Pfosten erhalten einen
Abstand
von je 1-1,5m und werden in Stockwerkshöhe durch je zwei im
Querschnitt I-förmige;
ca. 8×1×4×1 starke
Riegel mittels konsolenartig
gebogener Flacheisen durch
Niete verbunden, welche
Riegel zugleich die im
Querschnitt I-förmigen Deckenbalken aufnehmen.Thür-
und Fensterstürze werden aus ähnlichen doppelten, durch
¶
mehr
Schrauben verbundenen Riegeln zusammengesetzt. Im letztern Fall werden zum Zweck der Herstellung von 1 Stein starken Wänden aus
wagerechten Flacheisen und ca. 9×3×1 starken, lotrechten T- oder I-Eisen etwa 1,5-2 m breite und 0,7-0,8
m hohe Felder hergestellt, welche so ausgemauert werden, daß die Flacheisen in der Mitte liegen und zu
beiden Seiten durch Mörtelfugen verdeckt werden. Wo, wie bei Ecken und Anschlüssen von Zwischenwänden, die Flacheisen sich
selbst oder die Ständer treffen, werden sie an den Enden rechtwinkelig umgebogen und mit den letztern überdies vernietet.
Wo Fenster oder Thüren anzubringen sind, werden T- oder Z-Eisen eingelegt und mit den rechtwinkelig umgebogenen
Enden der Flacheisen vernietet.
Bei den zur Zeit verhältnismäßig billigen Eisenpreisen läßt sich der Eisenfachwerkbau mit den gleichen, bisweilen selbst
mit niedrigern Kosten herstellen als der entsprechende Massiv- oder Holzfachwerkbau. Im Brückenbau gehören besonders die
eisernen Überbaukonstruktionen, teilweise bisweilen auch die Pfeiler und Fundamente dem Eisenbau an. Die Überbaukonstruktionen
bestehen aus der Brückenbahn und den Brückenträgern, während die letztern schmiedeeiserne Balkenträger, schmiedeeiserne
oder gußeiserne Stützträger oder schmiedeeiserne Hängträger sind.
Die erstern sind wieder Träger
[* 26] mit vollen Wandungen oder Blechträger, Parallelträger oder Polygonalträger mit gegliederten
Wandungen und erhalten, wie die letztern, die im Brückenbau näher beschriebene Konstruktion (s. Brücke).
[* 27] Die eisernen Pfeiler der Brücken
[* 28] sind entweder, wie bei den leichtern Landungsbrücken und den Fußgängerbrücken, nur massive
oder hohle Stützen aus Guß- oder Schmiedeeisen mit oder ohne Schraubenflantschen zum Einschrauben in den Boden, oder, wie
bei Straßen- und Eisenbahnbrücken, entweder Röhrenpfeiler oder gegliederte Pfeiler aus Gußeisen, gegliederte Pfeiler aus Guß-
und Schmiedeeisen oder gegliederte Pfeiler aus Schmiedeeisen, meistens auf Steinuntersätzen.
Die gußeisernen Pfeiler werden aus einzelnen Trommeln zusammengeschraubt, während die schmiedeeisernen Pfeileraufsätze auf
Gußplatten ruhen und aus schmiedeeisernem Fachwerk
[* 29] hergestellt werden. Auch die Fundamente einzelner Brücken wurden teilweise
aus Eisen hergestellt, indem sie entweder nur gußeiserne oder schmiedeeiserne, meist mit Beton gefüllte
Umschließungen erhielten, oder aus meist pneumatisch versenkten eisernen Röhren bestanden, welche nach Erreichung des festen
Bodens mit Beton gefüllt wurden.