italienische
Bahnen, nicht nur in Bezug auf die Güterklassifikation, sondern auch hinsichtlich der Tarifsätze unter Aufhebung
aller auf den
Linien der einzelnen
Verwaltungen vorher in Geltung gewesenen, vielfach verschiedenen Tarifvorschriften und
-Sätze,
geschaffen worden ist.
der Inbegriff der
Regeln, nach welchen beim
Bau und Betrieb der
Eisenbahnen zu verfahren ist, zerfällt
in Bautechnik (s.
Eisenbahnbau)
[* 7] und Betriebstechnik.
[* 8] haben seit dem
Bau vonEisenbahnen die öffentliche
Aufmerksamkeit in sehr hohem
Grad in Anspruch genommen.
Im
Gegensatz zu den in Werkstätten,
Güter- und Verkehrsräumen, bei Bauten, Reparaturen etc. vorkommenden,
mit dem
Eisenbahnbetrieb nur mittelbar zusammenhängenden Unfällen pflegt man als Eisenbahnunfälle im engern
Sinn die bei der
Bewegung der
Maschinen, Fahrzeuge und
Züge hervorgerufenen Unfälle zu bezeichnen, welche, da durch sie das
Leben der Reisenden inGefahr
gebracht wird, das öffentliche
Interesse vorwiegend berühren.
Derartige Unfälle werden meist durch
Zusammenstöße und Entgleisungen hervorgerufen und der überwiegenden Zahl nach durch
die Fehlbarkeit der Beamten, auf denen die Sicherheit der
Züge beruht, verursacht. Es kommen hierbei namentlich als
Ursachen
in Betracht: mangelhafter Zustand der Betriebsmittel, der
Bahn oder der Bauwerke;
atmosphärische Einflüsse,
als
Nebel, Schneestürme, Zerstörung der
Bahn durch Regengüsse,
Blitz etc.;
endlich Böswilligkeit.
Diese mannigfachen Eisenbahnunfälle haben
in neuester Zeit Veranlassung zur
Gründung von Versicherungsanstalten gegen dieselben gegeben (s.
Reiseunfallversicherung
und
Transportversicherung). Indessen hat man die
Erfahrung gemacht, daß in demselben
Maß, als
sich die
Kunst des
Eisenbahnbetriebs verbesserte, auch die Zahl der Eisenbahnunfälle im
Verhältnis zu der Zahl der mit der
Eisenbahn fahrenden
Personen sich
verminderte. Namentlich in
England, dessen Eisenbahnwesen entwickelter ist als dasjenige irgend eines andern
Landes, hat sich
trotz der größern
Schnelligkeit der Eisenbahnzüge im
Vergleich zu den kontinentalen die Zahl der Eisenbahnunfälle sehr bedeutend
vermindert.
Man hat, gestützt auf gute
Belege, nachgewiesen, daß es bei weitem nicht so gefährlich ist, in
England einen
Tag mit der
Eisenbahn zu fahren, als während derselben Zeit in den belebtern Teilen
Londons zu gehen. Die
Regierungen der meisten
Länder
haben schon zeitig ihre
Aufmerksamkeit darauf gerichtet, den Eisenbahnunfällen auch auf gesetzgeberischem
Weg zu begegnen. Sie haben zum Teil besondere Behörden niedergesetzt, denen die Aufgabe obliegt, jeden einzelnen Eisenbahnunfall
an
Ort und
Stelle zu untersuchen.
Auch wird in den allermeisten
Ländern sehr streng die Zahl der Eisenbahnunfälle und die
Größe des durch sie veranlaßten
Schadens und Menschenverlustes
gebucht. Übrigens hat man die
Erfahrung gemacht, daß in Hinsicht auf
Körperverletzungen die
Eisenbahnbeamten
in erster
Linie stehen, und daß die
Verletzungen, welche Eisenbahnpassagiere zu erleiden pflegen, in bei weitem geringerer
Zahl eintreten als diejenigen der
Eisenbahnbeamten. Den wichtigsten
Grund für diese
Erscheinung bildet der Umstand, daß sich
Eisenbahnunfälle in sehr ausgedehntem
Maß bei Güterzügen ereignen, also bei
Zügen, welche keine
Passagiere mit sich
führen.
In der nachfolgenden Übersicht sind die bisher stattgefundenen größern Eisenbahnunfälle, d. h.
die Unfälle, bei denen die Zahl der verunglückten Personen eine verhältnismäßig große war, zusammengestellt.