Nach den Mitteilungen des
Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustriellen stellt sich 1884 die Einfuhr von Roheisen auf 272,282
T., die Ausfuhr auf 273716 T.
Die Roheisenproduktion der sechs Hauptländer betrug nach Trasenter (in
Tonnen):
Derselbe, Fortschritte des metallurgischen
Hüttengewerbes, Bd. 1-6 (Leipz. 1858-63),
fortgesetzt von A. v.
Kerpely unter demTitel: »Bericht über die Fortschritte der Eisenhüttentechnik«
(das. 1866-78);
Kerl, Handbuch der Eisenhüttenkunde (2. Aufl., das. 1864);
Derselbe,Grundriß der Eisenhüttenkunde (das.
1875);
[* 3]
Charles, franz. Zeichner und Kupferstecher, geb. 1722 zu
Brüssel,
[* 7] führte eine große Zahl von
Zeichnungen für
illustrierte Werke, namentlich für
Descamps'
»Vie des peintres«, für Basoms
Ausgabe der
»Metamorphosen« des Ovid, für
LafontainesErzählungen etc. aus.Sein Hauptwerk sind die
»Küsse«, nach
Johannes Secundus, einem lateinischen Dichter
des 16. Jahrh. Er war vorzugsweise in
Paris
[* 8] thätig und gehörte zu den Zeichnern und Kupferstechern, deren Werke wegen ihrer
Frivolität von den Sammlern als
»galante Blätter« bezeichnet werden. Er verließ
Paris 1777 und starb inBrüssel.
[* 1] Stadt in
Sachsen-Weimar und Hauptstadt des
Kreises gleichen
Namens, in 221 m Meereshöhe am Nordwestende des
ThüringerWaldes, wo
Hörsel u.
Neffe zusammenfließen, und am
Knotenpunkt der
LinieKassel-Dietendorf der Preußischen Staatsbahn
und der Werraeisenbahn anmutig gelegen, von sauberm, freundlichem Ansehen, hat fünf Vorstädte (darunter die Georgenvorstadt
im W. und die Nikolaivorstadt mit dem schönen romanischen Nikolaiturm im O., welche nach den
Bahnhöfen
führt), ein 1742 erbautes großherzogliches
Schloß am
Markt (viele Jahre der
Wohnsitz der Herzogin
Helene von
Orléans),
[* 9] 4
Kirchen
(Georgenkirche am
Markt) und (1885) mit Einschluß der
Garnison (ein
Inf.-Bataillon Nr. 94) 19,641 Einw. (darunterca. 350 Katholiken, 100
Juden).
die sich 2 km südlich von der Stadt erhebt, noch manche reizende Partien, so: die Kartause, den Eichelschen Garten,
[* 14] das Roesesche
Hölzchen mit dem Mädelstein und der Felsengruppe »Mönch und Nonne«, das liebliche Marien- und das enge, felsige Annathal,
Wilhelmsthal, die Landgrafenschlucht etc. Eisenach ist die Geburtsstadt von J. Seb. Bach (Geburtshaus am Frauenplan),
dem 1884 eine Statue (von Donndorf modelliert) daselbst errichtet wurde, sowie Sterbeort des Humoristen FritzReuter (gest. 1874).
- Eisenach (Isenacum), eine der ältesten StädteThüringens, ward 1070 von Ludwig dem Springer etwas südlich von einem ältern, durch
Feuer zerstörten Ort angelegt, dessen Ursprung die Sage in die ZeitenAttilas versetzt. Im Mittelalter ist
seine Geschichte mit der der Wartburg eng verflochten.
Von 1596 bis 1741 war die Stadt Residenz einer Ernestinischen Herzogslinie. Am ward sie durch das Auffliegen mehrerer
französischer Pulverwagen arg beschädigt, woran noch der »Explosionsplatz«
erinnert. In E., einem bevorzugten Ort für Wanderversammlungen, tagt seit 1852 die sogen. EisenacherKonferenz
(s. Evangelische Kirchenkonferenz). Am 6. und fand in Eisenach eine Zusammenkunft deutscher Nationalökonomen
statt, welche die Begründung einer neuen, der Theorie des volkswirtschaftlichen Kongresses entgegentretenden sozialistischen
Partei beschloß, und aus der 1873 der »Verein für Sozialpolitik« hervorging.
Vgl. Schwerdt und Jäger,
Eisenach und die Wartburg (2. Aufl., Eisen. 1871);
Senft, Geognostische Beschreibung der Umgegend von Eisenach (das. 1857).