eine »Geschichte des Lützowschen
Freikorps« (2. Aufl.,
Halle
[* 2] 1841).
2)
ErnstWilhelmBernhard, ein um das Turnwesen verdienter Mann,
Bruder des vorigen, geb. zu
Berlin,
[* 3] besuchte hier
das
Gymnasium zum
GrauenKloster. Seine schwache
Gesundheit verhinderte ihn, sich seinem
Wunsch gemäß dem Bergfach zu widmen,
und zwang ihn auch im Frühjahr 1813 bald, von seinem
Versuch, im
Heer zu dienen, zurückzutreten. Er übernahm
dafür auf seines
LehrersJahn Veranlassung die Leitung des jungen
Berliner
[* 4] Turnplatzes.
Später wirkte er längere Zeit als
Lehrer der
Mathematik an dem Plamannschen
Institut und richtete dann 1825 selbst eine Turnanstalt inBerlin
ein, aus welcher zahlreiche
Schüler hervorgingen. Eiselen hat als Mitherausgeber der
»DeutschenTurnkunst« (mit F.L.Jahn, Berl.
1816; neuer
Abdruck in
Jahns Werken, hrsg. von
Euler, Teil 2) durch weitere litterarische Verzeichnung und Sichtung des turnerischen
Übungsstoffs und durch seine fortgesetzte praktische Thätigkeit als
Turn- und Fechtlehrer auch in der
Zeit der allgemeinen Turnsperre sich wesentliche
Verdienste um die deutsche Turnsache erworben. Auch errichtete er 1832 die
erste Mädchenturnanstalt. Er schrieb: »Die Hantelübungen« (2. Aufl., Berl.
1847),
»Turntafeln« (das. 1837);
»Merkbüchlein für Anfänger im
Turnen« (das. 1838),
»Über Anlegung von Turnplätzen und
Leitung von Turnübungen« (das. 1844),
»Abriß des deutschen Stoßfechtens« (das.
1826) u. a. und gab die »Abbildungen von Turnübungen«
von Robolsky und
Töppe (das. 1845, 3. Aufl. 1867) heraus.
Auch wurde durch Eiselen die deutsche Fechtterminologie eingeführt.
Eiselen starb in
Misdroy aufWollin.
Gediegen findet es sich in
Meteoriten, welche außer Eisen auch noch größere oder geringere
Mengen von
Nickel und
Kobalt enthalten;
sehr viel seltener ist das gediegene tellurische Eisen, welches zuweilen durch Einwirkung von brennenden Steinkohlenflözen
auf
Eisenerze entsteht.
Fast alle
Mineralien
[* 7] und
Gesteine enthalten wenigstens
Spuren von Eisenverbindungen;
sehr allgemein verdanken sie ihre roten,
gelben, braunen, dunkelgrünen bis schwarzen
Farben einem
Gehalt von verschiedenen
Eisenverbindungen.
Nie fehlt Eisen in der
Ackererde, auch im
Quell- und Meerwasser ist es nachweisbar, und manche
Quellen zeichnen
sich durch sehr hohen Eisengehalt aus (Stahlwässer,
Eisensäuerlinge).
Endlich ist das Eisen auch in den
Organismen ein nie fehlender
Bestandteil und findet sich namentlich stets im
Blattgrün und
Blutrot.
Manche Eisenverbindungen treten in großen
Massen auf, aber nicht jede natürliche Eisenverbindung kann zur vorteilhaften
Darstellung
des Eisens dienen, sondern man verwendet nur diejenigen Fossilien als
Eisenerze, welche in dem
Grad eisenhaltig
und
frei von schädlichen Beimengungen sind, daß daraus ein brauchbares
Produkt mit ökonomischem
Gewinn erzeugt werden kann.
Als eigentliche
Eisenerze kommen fast nur die oxydischen natürlichen Eisenverbindungen in Betracht; in untergeordneter
Menge
wird in der Neuzeit auch das aus dem häufig vorkommenden
Eisenkies
[* 8] (FeS2 ) durch Röstung
erhaltene
Eisenoxyd auf Eisen verschmolzen. Die wichtigsten
Eisenerze sind die folgenden:
1) Magneteisenstein
(Magneteisenerz,
Magnetit, Eisenoxydoxydul) FeO, Fe2O3 , Fe3O4 ist
in reinem Zustand das reichste
Eisenerz und enthält 72,4 Proz. metallisches Eisen. Das
Magneteisenerz findet sich kristallisiert, körnig-kristallinisch eingesprengt, sandig, meist aber
derb und in mächtigen
Lagerstöcken im ältern kristallinischen
Massen- und Schiefergebirge, seltener auf
Gängen. Es ist eisenschwarz
mit schwarzem
Strich und Metallglanz.
Dem Magneteisenstein schließt sich der in
New Jersey
(Vereinigte Staaten) vorkommende
Franklinit (RO, R'2O3 ;
R =
Fe,
Zn und R' =
Fe,
Mn) an; derselbe enthält neben
ca. 45 Proz. Eisen 20 Proz.
Zink und wird nacheinander auf
Zink und Eisen (Spiegeleisen)
verarbeitet.
2)
Roteisenstein (Roteisenerz,Eisenoxyd) Fe2O3 enthält im reinen Zustand 70 Proz.
Eisen; mit demselben gemeinschaftlich treten häufig auch andre
Eisenerze (Magneteisen, Brauneisen, Spateisen) auf. Die
Gangarten
bestehen aus
Kalkspat,
[* 15]
Dolomit,
Quarz oder
Thon, und von den Verunreinigungen sind
¶
mehr
Schwefelkies und Apatit die gewöhnlichsten. Der durchschnittliche Eisengehalt des Roteisenerzes beträgt 30 bis 45 Proz.;
der Gehalt steigt jedoch zuweilen viel höher und beträgt z. B. bei den Erzen vom Obern See 65-66 Proz. Das Roteisenerz kommt
in verschiedenen Varietäten vor: kristallisiert als Eisenglanz in stahlgrauen bis eisenschwarzen, metallglänzenden, oft irisierenden
Kristallen, oder in blätterig-schuppigen Kristallen als Eisenglimmer oder Eisenrahm.
Der Eisengehalt variiert meist von 30-42 Proz.; der wertbestimmende Gehalt an Manganoxydul steigt in kristallinischen Varietäten
häufig bis zu 11 Proz. Der Spateisenstein ist ein gutartiges, leicht reduzier- und schmelzbares Eisenerz und wird speziell
zur Herstellung von Spiegeleisen sehr geschätzt. Das Erz kommt in Kärnten und Steiermark (Erzberg), ferner
auch in Siegen
[* 27] (Stahlberg bei Müsen) in großen Mengen vor und bildet Lager
[* 28] und Gänge von oft bedeutender Mächtigkeit in dem
Grundschiefergebirge bis aufwärts zum Buntsandstein, vorzugsweise aber in der Devonformation.
6) Der Kohleneisenstein (Schwarzstreif, engl. Blackband) ist ein Thoneisenstein, welcher durch Steinkohle (über 10 Proz.) schwarz
gefärbt ist. Das Erz besitzt ein geschichtetes, gestreiftes Ansehen, bildet meist zusammenhängende Lager und enthält durchschnittlich
24-30 Proz. Eisen; es wurde zuerst im J. 1801 von Mushet in Schottland aufgefunden und wird seit Anfang der
30er Jahre zur Eisendarstellung benutzt. Die ausgedehnte Eisenindustrie Schottlands beruht auf dem Vorkommen dieses Erzes;
auch in England (Südwales), Westfalen (Hörde),
[* 31] Schlesien (Waldenburg)
[* 32] wird Kohleneisenstein als Eisenerz benutzt.
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