ersparen die oft sehr bedeutenden
Kosten der Eismagazine, und namentlich in südlichen
Ländern sind sie unschätzbar. Das
Eis,
[* 2] welches sie liefern, wird in schönen
Platten erhalten, die man aus den
Kasten, in welchen es sich bildet, leicht heraushebt,
indem man diese einen
Augenblick in warmes
Wasser taucht. Es ist sehr widerstandsfähig, und während z. B. 100 kg
natürliches Eis aus der
Schweiz
[* 3] in 107, norwegisches in 115
Stunden schmolzen, kam dieselbe
Menge künstlichen Eises aus der
Carréschen
Maschine
[* 4] unter denselben
Bedingungen in 130, Eis aus der Tellierschen
Maschine in 144
Stunden zum
Schmelzen.
Man baut kleine
Eismaschinen, die in jeder geräumigen
Küche aufzustellen und so leicht zu handhaben sind,
daß sie z. B. für
Gastwirte,
Konditoren etc. empfohlen werden können, und anderseits große
Maschinen, die täglich 15,000
kg Eis liefern. Auf die Temperaturerniedrigung des
Wassers beim Auflösen von
Salpeter machte zuerst
BlasiusVillafranca 1550 aufmerksam,
aber erst
Leonhardi berichtete 1791, daß man Eis, mit
Kochsalz,
Salmiak oder
Salpetersäure gemischt, in der
Chemie,
Medizin und
Kochkunst als Abkühlungsmittel verwende. 1824 schrieb die
Société d'encouragement einen
Preis für die
Entdeckung eines
Verfahrens zur
Aufbewahrung oder billigen Herstellung von Eis aus, und es gelang Decourmanche, Malepert und
Boutigny, mittels eines Gemisches von 5 kgGlaubersalz und 4 kg verdünnte
Schwefelsäure
[* 5] 0,9 kg Eis herzustellen. 1824 machte
auch Vallance den ersten
Versuch, die Verdunstungskälte technisch zur Herstellung größerer Eismengen zu benutzen, indem
er durch
Schwefelsäure getrocknete, mittels der
Luftpumpe
[* 6] stark verdünnte
Luft über eine 1
cm hohe Wasserschicht sogen.
Hare
verwendete, die
Verdunstung des
Wassers im
Vakuum über
Schwefelsäure, ein
Prinzip, nach welchem schon
Leslie 1810 bis
zu 750 g
Wasser zum Gefrieren gebracht hatte, und welches, in der
Eismaschine von
Carré weiter ausgebildet, 1867 in praktisch
verwendbarer Form auftrat. 1835 konstruierte Perkins eine Äthereismaschine, bei welcher der
Äther wieder verdichtet wurde;
aber erst 1859 gelangte diese von
Lawrence verbesserte
Maschine in
Liverpool
[* 7] zur praktischen Verwendung. 1860 erhielt
Carré ein
Patent auf seine Ammoniakeismaschine.
Der
Gedanke, die Expansion komprimierter
Luft zur Kälteerzeugung zu benutzen, wurde zuerst von
Herschel und bestimmter 1850 von
Gorrie in
Florida ausgesprochen.
Smyth konstruierte nach diesem
Prinzip eine
Maschine zum
Abkühlen der
Luft,
Kirk und
Armengaud suchten die
Maschine weiter auszubilden, das größte
Verdienst um dieselbe erwarb sich aber Windhausen seit 1871.
Vgl.
Schlesinger, Der Eiskellerbau in
Massiv- und Holzkonstruktion (Berl. 1864);
Fluß in
Tirol,
[* 11] entspringt am
Brenner, fließt in südlicher
Richtung, durchströmt zwei langgedehnte, enge Schluchten
(die von
Franzensfeste und den sogen. »Kuntersweg«
bei Atzwang), vereinigt sich bei
Brixen mit der aus dem
Pusterthal kommenden Rienz und mündet 11 km unterhalb
Bozen
[* 12] in die
Etsch.
bei
jungen
Pferden eine konstitutionelle Erkrankung mehrerer an der
Hinterbacke am
Sitzbein, dem sogen. Eisbein,
gelegener
Muskeln.
[* 13] Das
Leiden
[* 14] ist bisher vorzugsweise in den Niederungsgegenden
Hannovers und
Mecklenburgs, vereinzelt auch im
Brandenburgischen beobachtet worden. Die
Ursachen sind nicht bekannt, beruhen aber wahrscheinlich in einer eigenartigen
Infektion.
Im ersten oder im zweiten Lebensjahr finden sich an den Sitzbeinmuskeln einzelne flache Anschwellungen,
die später eine knotige Form annehmen und schmerzhaft sind. Bei der Berührung mit dem
Finger kontrahieren sich die kranken
Muskeln heftig, so daß die
Geschwülste (Eisballen) deutlicher hervortreten. Häufig breitet sich die
Affektion allmählich
auch auf die Kruppenmuskeln aus. Ein Heilverfahren ist bis jetzt nicht bekannt.
In den höhern
Graden des
Leidens verkümmern die
Tiere, so daß die Aufzucht sich nicht verlohnt.
wird hergestellt, indem man feinstes weißes Emailpulver sehr gleichmäßig und dünn auf eine horizontale
Glasplatte siebt, letztere auf eine unter den
Eispunkt abgekühlte Eisenplatte legt und der Einwirkung von Wasserdämpfen
aussetzt.
Letztere schlagen sich auf das
Glas
[* 16] nieder und bilden, wie im
Zimmer an kalten Fensterscheiben,
Eisblumen, wobei das
Emailpulver sich den
Formen dieser Kristallgebilde anschließt. Läßt man die
Platten nun langsam abtrocknen, so
beharrt das Emailpulver in seiner
Lage und kann durch Einbrennen auf dem
Glas befestigt werden.
(Eisbrecher,
Abläufer), scharfkantiges
Gerüst aus starken, geneigt in das Strombett eingerammten
Balken oder
aus versenkten gußeisernen, mit starken gußeisernen
Platten verbundenen
Röhren,
[* 17] welches die hölzernen und eisernen Brückenjoche
und
Pfeiler gegen den Andrang der Treibeisschollen schützen soll.
ein
Schraubendampfer, welcher dazu bestimmt ist, die Eisdecke eines
Flusses zu zerbrechen, um die
Schiffahrt
frei zu erhalten. Bei der Herstellung der Eisbrecher kommt es auf starke
Konstruktion des
Schiffs und große Maschinenkraft an. Um,
wenn es das
Fahrwasser gestattet, größern Tiefgang des
Schiffs herzustellen, werden Wassertänke vollgepumpt,
die ebenso schnell entleert werden können. Die Leistung der
Maschine kann bis zu 600 effektive
Pferdekräfte betragen. Auf
dem St.
Lorenzstrom u. andern amerikanischen
Strömen sind Eisbrecher schon seit 30
Jahren in
Dienst gestellt worden. Sehr wirksam sind
Panzerschiffe
[* 18] als Eisbrecher.
Fast immer sind die Eisbrecher so gebaut und so ausgerüstet, daß
sie den größten Teil des
Jahrs als Schleppschiffe benutzt werden können. Auch s. v. w.
Eisbock.
eine »Geschichte des Lützowschen Freikorps« (2. Aufl., Halle 1841).
2) ErnstWilhelmBernhard, ein um das Turnwesen verdienter Mann, Bruder des vorigen, geb. zu Berlin, besuchte hier
das Gymnasium zum GrauenKloster. Seine schwache Gesundheit verhinderte ihn, sich seinem Wunsch gemäß dem Bergfach zu widmen,
und zwang ihn auch im Frühjahr 1813 bald, von seinem Versuch, im Heer zu dienen, zurückzutreten. Er übernahm
dafür auf seines LehrersJahn Veranlassung die Leitung des jungen Berliner
[* 26] Turnplatzes. Später wirkte er längere Zeit als
Lehrer der Mathematik an dem Plamannschen Institut und richtete dann 1825 selbst eine Turnanstalt in Berlin
ein, aus welcher zahlreiche Schüler hervorgingen. Eiselen hat als Mitherausgeber der »DeutschenTurnkunst« (mit F.L.Jahn, Berl.
1816; neuer Abdruck in Jahns Werken, hrsg. von Euler, Teil 2) durch weitere litterarische Verzeichnung und Sichtung des turnerischen
Übungsstoffs und durch seine fortgesetzte praktische Thätigkeit als Turn- und Fechtlehrer auch in der
Zeit der allgemeinen Turnsperre sich wesentliche Verdienste um die deutsche Turnsache erworben. Auch errichtete er 1832 die
erste Mädchenturnanstalt. Er schrieb: »Die Hantelübungen« (2. Aufl., Berl.
1847),
»Turntafeln« (das. 1837);
»Merkbüchlein für Anfänger im Turnen« (das. 1838),
»Über Anlegung von Turnplätzen und
Leitung von Turnübungen« (das. 1844),
»Abriß des deutschen Stoßfechtens« (das.
1826) u. a. und gab die »Abbildungen von Turnübungen«
von Robolsky und Töppe (das. 1845, 3. Aufl. 1867) heraus.
Auch wurde durch Eiselen die deutsche Fechtterminologie eingeführt.
Eiselen starb in Misdroy auf Wollin.