Wachskerzen und andre Wallfahrtsartikel, wie
Rosenkränze,
Medaillen etc. Die dortige Buchdruckerei der Gebrüder Benziger
ist die größte der
Schweiz
[* 2] und exportiert viel durch ihre
Filialen in
New York,
Cincinnati und St.
Louis nach
Amerika
[* 3] und nach
allen kathol.
Ländern. - Das
Kloster Einsiedeln verdankt seine Entstehung dem heil. Meinrad nach
der
Sage einem
Hohenzoller (geb. um 800), der sich als
Einsiedler zuerst auf dem
Etzel, dann in der Wildnis niederließ, wo jetzt
Einsiedeln steht.
Hier soll ihm
Hildegard, Äbtissin im Frauenmünster zu Zürich,
[* 4] eine
Kapelle erbaut und das Marienbild geschenkt haben, dem Einsiedeln seine
Bedeutung als Wallfahrtsort verdankt. Im J. 861 wurde er ermordet; die
Sage läßt seine zwei
Raben die
Thäter bis nach Zürich
verfolgen, wo die
Vögel
[* 5] von
Pilgern erkannt und die
Mörder entdeckt und bestraft wurden. Die
Zelle
[* 6] des
Eremiten
wurde ein Wallfahrtsort, blieb aber unbewohnt, bis sich der
EinsiedlerBenno mit
Gefährten 907 daselbst niederließ.
(Einsiedlervogel,Solitarius), von Lemonnier 1776 zur
Erinnerung an die peruanische
Gradmessung
[* 11] eingeführtes,
nur kleine
Sterne enthaltendes Sternbild an der Schwanzspitze der
Hydra am südlichen
Himmel.
[* 12]
Krustaceenfamilie aus der
Ordnung der
Schildkrebse (Thoracostraca) und der
Horde der Zehnfüßer (Decapoda),
Krebse mit gestrecktem Kephalothorax, langen, frei hervortretenden Augenstielen, kräftigen, gewöhnlich ungleich entwickelten
Scherenfüßen, zwei
Paar stummelförmigen Gangfüßen, länglichem, fast drehrundem, weichhäutigem, nur oberhalb mit einzelnen
harten
Platten ausgerüstetem Nachleib, welcher am sechsten
Segment zwei schmale, flossenförmige Anhänge, an den vorhergehenden
höchstens Beinstummel besitzt.
Die Einsiedlerkrebse sind in zahlreichen
Arten über alle
Meere verbreitet, leben zum Teil aber auch auf dem Land und
suchen sich leere Schneckengehäuse (meist Turbo- und Bulimus-Arten), in welchen sieden weichen
Hinterleib bergen, wobei sie
sich mit den Fußstummeln, oft auch noch mit Saugnäpfchen anheften. Sie verlassen das Gehäuse nur, wenn es ihnen zu eng
wird, und beziehen dann sofort ein größeres. Der
Bernhardskrebs
(PagurusBernhardusL.), 13-16
cm lang, findet sich in der
Nordsee zahlreich am
Strand; P. Prideauxii lebt in der Tiefe des
Mittelmeers
[* 13] und ist merkwürdig wegen des regelmäßigen Zusammenlebens
mit der Mantelaktinie (Actinia [Adamsia] palliata), welche auf dem den
Krebs
[* 14] bergenden Schneckenhaus sitzt
und von ihm mit seinen
Scheren
[* 15] auf das größere Gehäuse
übertragen wird, sobald er durch sein Wachstum gezwungen ist, ein
solches aufzusuchen.
(Anfeuchtmaschine), Vorrichtung zum gleichmäßigen Befeuchten baumwollener
Gewebe
[* 16] bei der
Appretur,
wirkt durch eine rotierende
Bürste nach Art eines Zerstäubungsapparats oder durch ein mit vielen feinen
Löchern versehenes
Rohr und erzeugt eine nebelartige Zerteilung des
Wassers.
[* 17]
(Injektion),
[* 18] chirurgisches
Verfahren, wobei
man in der
Regel in natürliche
Höhlen und Hohlgänge, wie z. B.
in den
Mastdarm
(Klystier)
[* 19] oder in die
Mutterscheide oder in die
Harnröhre und
Blase oder in die äußern Gehörgänge und die
Nase,
[* 20] einspritzt, teils um entleerend oder reinigend zu wirken, teils um reizende oder milde
Flüssigkeiten
auf die umkleidende
Haut
[* 21] der
Organe aufzutragen. Eine Abänderung dieses
Verfahrens ist die sogen. parenchymatöse Einspritzung. Man versteht
darunter die Einspritzung arzneilicher
Stoffe direkt in die
Gewebe oder
Parenchyme, um dieselben auf chemischem Weg zu zerstören, zum
Absterben und zur Ausstoßung zu bringen oder sie in
Entzündung zu versetzen, ein jetzt jedoch verlassenes
Verfahren. Am gebräuchlichsten ist die subkutane (hypodermatische) Einspritzung (z. B.
des
Morphiums,
Äthers,
Kampfers,
Ergotins,
Sublimats etc.), welche seit ihrer Einführung in die
Praxis durch den
EngländerWood
(1855) die ausgedehnteste Anwendung findet.
Bei diesemVerfahren werden die Arzneistoffe in möglichst kleiner
Menge und daher in möglichst konzentrierter
Lösung in das lockere
Zellgewebe unter der
Haut eingespritzt. Die gelösten
Stoffe werden binnen wenigen
Sekunden aus den
Maschen
des
Zellgewebes durch die
Lymphgefäße abgeführt und der allgemeinen Säftemasse einverleibt. Der Vorteil dieser ausgezeichneten
Methode liegt darin, daß die Arzneistoffe schnell und sicher in ganz genau zu bemessender
Quantität in
die Säftemasse gelangen, ohne daß die
Zunge und der
Magen
[* 22] des
Patienten irgendwie belästigt wurden.
Daher ist die
Wirkung der subkutanen Einspritzungen viel konstanter und zugleich viel schneller, als wenn die Arzneien vom
Magen aus einverleibt werden. Im allgemeinen reicht die halbe
Dosis, in welcher das
Mittel innerlich gebraucht
wird, für die subkutane Einspritzung aus. Wegen der großen Sicherheit der Dosierung eignet sich die subkutane Einspritzung vorzugsweise
zur Einverleibung der stark wirkenden (giftigen)
Alkaloide, wie z. B. des
Morphiums, des
Strychnins und ähnlicher
Stoffe. Der
Magen bleibt bei dieser Applikationsweise ganz unbeteiligt; man kann sie ohne Rücksicht auf den
¶
mehr
jeweiligen zufälligen Füllungsgrad desselben, ohne Rücksicht auf drohende Verdauungsstörungen etc.
vornehmen. Die Methode ist zumal in den Fällen von größtem Wert, wo man die Arzneien überhaupt nicht in den Magen bringen
kann, z. B. bei Bewußtlosen, bei Schlundverengerung und in ähnlichen Fällen. Man bedient sich zu der subkutanen der von
Pravaz angegebenen gläsernen Injektionsspritze (s. Abbildung). Letztere besteht aus einem Glasrohr, das genau 1, 2, 6-8 ccmFlüssigkeit enthält, einem Stempel, welcher eine feine Maßeinteilung trägt, und ist mit einer scharfen hohlen Nadel (Kanüle)
zum Einstechen in eine emporgehobene Hautfalte verbunden. Es ist ziemlich gleichgültig, an welcher Körperstelle die Einspritzung vorgenommen
wird, denn die örtliche Wirkung der Einspritzung ist eine ganz verschwindende gegenüber der allgemeinen Wirkung, welche durch Aufnahme des
Arzneistoffs in das Blut herbeigeführt wird.
Auch der Schmerz ist bei der subkutanen Einspritzung mancher Stoffe, wie des Morphiums, ganz unerheblich. Gewisse Arzneistoffe wendet man
dagegen nicht sowohl zu subkutanen als vielmehr zu parenchymatösen Einspritzungen an. So führt man
z. B. die Nadelspitze tief in die Muskelmassen ein, wenn man Sublimatlösungen einspritzt, weil die Schmerzen zu heftig sein
würden, wenn diese Lösungen mit den sensibeln Hautnerven in zu innige Berührung kämen. Bisweilen kommt es an der Einstichstelle
zur Bildung kleiner Abscesse, die jedoch gewöhnlich nicht viel zu bedeuten haben und leicht ausheilen.