ist zunächst von denselben
Erscheinungen begleitet, es ist daher Vorsicht geboten und Alleinstellen der
Pferde
[* 2] in Betracht
zu ziehen. Die Behandlung wird am heften mit anhaltenden
Bähungen von warmer Heusamenbrühe oder Pottaschenlösung bewirkt.
Außerdem sind
Einreibungen von
Terpentinöl, Ammoniakliniment oder Karbolöl angezeigt. Die vor einigen
Jahren vielfach empfohlene
Injektion
[* 3] einer 2proz.
Lösung der
Karbolsäure in die Entzündungsgeschwulst hat sich nicht bewährt. Der
Eutereinschuß oder Euterrotlauf der
Kühe ist durch häufig wiederholtes Ausmelken, Aufstreichen von
Fett auf das kranke
Euter
u. magere
Diät fast immer in wenigen
Tagen zu beseitigen.
im
Gegensatz zu Allseitigkeit und Vielseitigkeit die nur auf Eine
Kraft
[* 4] oder Fähigkeit des
Geistes oder
Körpers hin gerichtete Entwickelungsthätigkeit, die es daher in ihremFach bis zur Virtuosität, im Gesamtleben
jedoch nicht über die
Stufe der
Maschine
[* 5] hinaus bringt.
(Einsatzhärtung), ein
Verfahren, durch welches man kleine aus Schmiedeeisen verfertigte Gegenstände oberflächlich
in
Stahl verwandelt, um sie äußerlich mit einer größern
Härte zu versehen und ihnen eine bessere
Politur geben zu können.
Man verpackt die Gegenstände in einer eisernen
Büchse, mit Holzkohlenpulver oder besser mit tierischer
Kohle (aus
Knochen,
[* 6]
Leder,
Hornspänen etc.) umgeben, glüht sie eine
Stunde oder länger in der
Esse und kühlt sie in
Wasser ab.
Sehr wirksam ist
Blutlaugensalz, mit welchem man eine sehr dünne, harte
Schicht auf eisernen, blank gefeilten Gegenständen
erzeugen kann, wenn man dieselben glühend macht, mit dem
Salz
[* 7] bestreut und darauf schnell abkühlt.
Sein Einfluß stieg noch nach dem
Tode des
KönigsFriedrichAugust (1827) unter dem König
Anton, der bei Lebzeiten seines Vorgängers
allen Regierungsgeschäften fern geblieben war; allein seine Abgeneigtheit gegen eine zeitgemäße Veränderung
der
Verfassung, eine zu große
Wahrnehmung seiner Privatinteressen und seine Hinneigung zur orthodoxen
Partei regten die öffentliche
Meinung gegen ihn auf und führten im
September 1830 die
DresdenerUnruhen und seinen
Sturz herbei. Einsiedel zog sich danach auf seine
Güter zurück, wo er starb.
(MonasteriumEremitarum),
Ort und Benediktinerabtei im schweizer. Kanton Schwyz,
[* 22] ein berühmter Wallfahrtsort, der nach
seiner Frequenz (200,000
Pilger im Jahr) mit
Loreto und
Santiago de Compostela wetteifert, liegt 909 m ü. M., wo das Albisthal
sich in das
Plateau derSihl öffnet. Das
Kloster, bis ins 16. Jahrh. herab wiederholt durch
Feuer zerstört,
wurde 1704-19 neu aufgeführt und bildet ein aus
Quadern im italienischen
Stil errichtetes großes
Viereck,
[* 23] dessen Hauptfassade, 134 m,
die
Kirche mit zwei hohen, schlanken Glockentürmen einnimmt.
Das
Innere der
Kirche ist mit Gemälden,
Marmor und Vergoldung reich geziert. Selbständig im Mittelschiff
steht die aus schwarzem
Marmor erbaute
Kapelle der heiligen
Jungfrau, in deren Innerm der eigentliche Gegenstand der Verehrung,
ein aus glänzend schwarzem
Holz
[* 24] gearbeitetes Marienbild, mit
Edelsteinen und
Gold
[* 25] reich ausgeschmückt und von brennenden
Kerzen
umgeben, aufgestellt ist. Das
Kloster wird gegenwärtig von 80 Benediktinerpatres und 20 dienenden
Brüdern
bewohnt und besitzt eine treffliche
Bibliothek von 32,000
Bänden, besonders historischen
Inhalts, mit vielen
Inkunabeln und
wertvollen
Handschriften aus dem 8.-12. Jahrh. (ein
Unikum ist die als Regionator Einsiedlensis bekannte
BeschreibungRoms im 10. Jahrh.),
ein Physikalien- und Naturalienkabinett und einen bedeutenden Kirchenschatz.
Die
Klosterschule wurde 1848 zum
Gymnasium und
Lyceum erhoben und für 250 Studierende erweitert. Hauptwallfahrtstag
ist das
Fest der
Engelweihe(14. Sept.). In der Neuzeit hat sich, befördert durch die erleichterte
Kommunikation, die Frequenz von
Wallfahrern gesteigert. Die meisten ausländischen kommen aus
Schwaben und Elsaß. Ein frequenter Zugang ist der
Paß
[* 26] des
Etzel (s. d.); die Hauptmasse der Wallfahrer geht per
Bahn über Zürich
[* 27] nach
Wädenswyl und von hier (seit
über
Schindellegi (832
m) an das
Ziel, auf einer Bahnlinie, die bis 50
pro Mille Steigung
hat. - Der
Flecken Einsiedeln, mit (1880) 8401 Einw.,
ist der größte Fabrikort für katholischeGebetbücher,
Heiligenbilder.
¶
mehr
Wachskerzen und andre Wallfahrtsartikel, wie Rosenkränze, Medaillen etc. Die dortige Buchdruckerei der Gebrüder Benziger
ist die größte der Schweiz
[* 29] und exportiert viel durch ihre Filialen in New York, Cincinnati und St. Louis nach Amerika
[* 30] und nach
allen kathol. Ländern. - Das Kloster Einsiedeln verdankt seine Entstehung dem heil. Meinrad nach
der Sage einem Hohenzoller (geb. um 800), der sich als Einsiedler zuerst auf dem Etzel, dann in der Wildnis niederließ, wo jetzt
Einsiedeln steht.
Hier soll ihm Hildegard, Äbtissin im Frauenmünster zu Zürich,
eine Kapelle erbaut und das Marienbild geschenkt haben, dem Einsiedeln seine
Bedeutung als Wallfahrtsort verdankt. Im J. 861 wurde er ermordet; die Sage läßt seine zwei Raben die
Thäter bis nach Zürich
verfolgen, wo die Vögel
[* 31] von Pilgern erkannt und die Mörder entdeckt und bestraft wurden. Die Zelle
[* 32] des Eremiten
wurde ein Wallfahrtsort, blieb aber unbewohnt, bis sich der EinsiedlerBenno mit Gefährten 907 daselbst niederließ.