Nebenbestimmung, daß der Eigentumsübergang von einem gewissen Ereignis, z. B. vollständiger
Zahlung des Kaufpreises, abhängig sein soll. In der
Rechtswissenschaft ist Streit darüber, ob in solchem
Fall eine aufschiebende
oder eine auflösende
Bedingung vorliege. Bei Immobiliarverträgen hat die moderne
Gesetzgebung mehrfach (z. B. in
Preußen)
[* 2] den Eigentumsvorbehalt lediglich als einen Hypothekenvorbehalt aufgefaßt und behandelt, da mit
der Ab- und Zuschrift in den öffentlichen
Büchern das Eigentumsrecht auf den neuen Erwerber übergeht.
Vgl. Thorsch, Der
Eigentumsvorbehalt (Straßb. 1875).
(früher HeigersSchneeberg), Berggipfel der Finsteraarhorngruppe, 3975 m hoch, eine scharfkantig abgeschnittene,
breite Kalkfelsmasse, die mit ihren nächsten NachbarnMönch und
Jungfrau, von derWengernalp aus gesehen,
sich prachtvoll präsentiert. S.
Finsteraarhorn.
(Oviductus), derjenige
Kanal,
[* 4] welcher die reifen
Eier
[* 5] vom
Eierstock aufnimmt
und sie aus dem
Körper entfernt
oder, falls eine
Gebärmutter
[* 6] vorhanden, sie in diese überführt. In manchen Tierklassen
ist er mit dem
Eierstock in direktem
Zusammenhang, bei andern jedoch fallen die
Eier zunächst in die
Leibeshöhle
(Bauchhöhle) und gelangen
erst aus ihr in den Eileiter, welcher mittels einer trichterförmigen Öffnung in der
Leibeshöhle beginnt. So bei fast allen
Wirbeltieren;
hier ist der Eileiter, im
Embryo als
Müllerscher Gang (ductus Muelleri) bezeichnet, der
Stamm des Urnierenganges (s.
Nieren), tritt
also an seinem Ende mit dem
Harnleiter, einem
Zweig des Urnierenganges, zusammen.
Infolge davon sind wenigstens bei niedern
Wirbeltieren die Wege für
Harn und
Eier eine
Strecke weit gemeinschaftlich. Bei
Reptilien
und
Vögeln sondern einzelne
Abschnitte des Eileiters, der gewöhnlich lang ist und viele Windungen macht, aus
Drüsen in ihrer
Wandung
Eiweiß und Kalkschale für das durch sie passierende
Ei
[* 7] ab; der Eileiter beginnt mit sehr weitem Trichter
für die meist großen
Eier und endigt in der
Kloake; bei
Vögeln ist wegen Verkümmerung des rechten
Eierstockes auch der rechte
Eileiter rückgebildet.
Bei einigen
Säugetieren erweitert sich das untere Ende jedes Eileiters zu einer
Gebärmutter, so daß
dann zwei
Gebärmuttern und zwei
Scheiden vorhanden sind; gewöhnlich jedoch münden beide Eileiter in eine gemeinsame
Gebärmutter
(s. d.).
BeimMenschen sind die Eileiter
(Muttertrompeten, tubae
Fallopiae) zwei muskulöse, 8-18
cm lange, gewundene
Röhren,
[* 8] welche
zwischen den Blättern der breiten
Mutterbänder (s.
Gebärmutter) in gerader
Richtung von den
Eierstöcken zur
Gebärmutter verlaufen und in letzterer mit sehr enger Öffnung ausmünden. Die nach dem
Eierstock zu gelegene Öffnung ist
trichterförmig und von
Fransen (fimbriae) umgeben, welche sich beim
Austritt eines
Eies aus dem
Ovarium dicht an dasselbe anlegen
und so die sichere Überführung des erstern in den Eileiter vermitteln.
Innen sind die Eileiter mit Flimmerzellen
ausgekleidet, welche das
Ei zur
Gebärmutter hin befördern helfen. S. Tafel
»Eingeweide
[* 9] II«.
(Ilithyia), in der griech.
Mythologie Geburtsgöttin, welche bald als hilfreiche, bald als feindlich wirkende,
bald als selbständige
Gottheit, bald (und das ist das Ursprünglichere) als bloßes
Attribut einer andern, der
Hera
[* 10] oder
Artemis,
[* 11] erscheint. Nach Hesiod ist die Eileithyia Tochter des
Zeus
[* 12] und der
Hera und nach kretischer
Sage in der Gegend von
Knosos auf
Kreta geboren. Die Thätigkeit dieser
Göttin ist eine zweifache, indem sie ebensowohl Geburtsschmerzen sendet, wie den schwer
Gebärenden hilft.
Als hemmende Geburtsgöttin tritt Eileithyia im
DienstHeras auf, wo sie die auf
Delos kreißende
Leto neun
Tage lang
am Gebären hindert, ebenso bei der
Geburt des
Herakles.
[* 13] Auch mit
Artemis steht sie in engster Beziehung, weil diese als
Mondgöttin
von besonderm Einfluß auf die
Geburten ist.
Endlich wird sie auch zu den
Moiren in Beziehung gesetzt und
schon von dem alten
SängerOlen geradezu mit
Pepromene (»Schicksalsgöttin«) identifiziert. Bereits bei
Homer erscheint sie
in der
Mehrzahl. Einige erklären das
Wort semitisch: »die, welche gebären macht«.
Dorf im preuß. Regierungsbezirk und Landkreis
Aachen,
[* 22] hat eine kath.
Pfarrkirche,
Galmei- und Bleigruben
und (1880) 2450 Einw. Dabei Atsch mit
Glas-,
Blei- und Eisenhütte, bedeutender chemischer
Fabrik und Fabrikation feuerfester
Steine, der
Aktiengesellschaft Rhenania gehörig, und 490 Einw.
»Wanderung durchs Leben« (Leipz. 1856-61, 6 Bde.)
und »Betrachtungen und UrteileEilersL. v. Asters über die politischen, kirchlichen und pädagogischen Parteibewegungen unsers
Jahrhunderts« (Saarbr. 1858-59, 2 Bde.).