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dessen Krater [* 2] ein Strom basaltischer Lava sich in der Richtung des Laacher Kessels ergoß, und der Krufter Ofen, in dem man die Ausbruchstelle der Bimssteine, welche die Tuffe von Kruft und Plaidt bildeten, sucht. Vulkanische Tuffe, wenn man will, Schlammströme füllten das Brohlthal bis hoch zu seinen Gehängen hinauf und liefern den berühmten Traß oder Duckstein, der als Baustein und gemahlen (statt Sand dem Kalkmörtel zugesetzt) zur Herstellung von Zement dient.
Nördlich folgt der Ahrgau mit dem Ahrthal, in dem sich die basaltische
Landskrone erhebt, und das von
Ahrweiler bis
Altenahr
ein tiefes, wildromantisches Felsthal ist. Der
Hohen Eifel gehört ein bedeutender Zug
basaltischer
Kuppen, der
die höchsten Gipfel des
Landes enthält, an: die
Hohe Acht (760 m), die Nürburg (688 m), der
Kellberg (674 m) u. a. Die Vordereifel
ist nicht allein geologisch, sondern auch malerisch reicher als die
Hohe Eifel. Zu ihr gehören die schönen
Thäler der Üß bei
Bad
[* 3]
Bertrich, das Lieserthal mit dem
Schloß
Gerolstein an der
Kyll und der Eifelbahn, wo der dolomitische Übergangskalkstein
mit vulkanischen
Gesteinen und mit Burgruinen wetteifert, die landschaftliche
Schönheit des Kyllthals zu erhöhen.
Zahlreich sind die Punkte vulkanischer Thätigkeit, die sich zwischen Bertrich und Ormont von SO. nach NW. verbreiten, am meisten aber in dem Dreieck [* 4] zwischen Daun, Gerolstein und Hillesheim zusammengedrängt sind; hier finden sich ausgedehnte Strecken, an denen noch die scharfe, unverwitterte dunkle Lava das Land deckt. Unter den zahlreichen Maaren (s. unten) sind besonders hervorzuheben: das große Meerfelder Maar, westlich von Manderscheid, das Pulvermaar, unfern Gillenfeld, vor allen aber die drei Maare am Mäuseberg bei Gemünd und Mehren, unfern Daun: das Schalkenmehrener, Weinfelder und Gemündener Maar, alle von Tuff umringt, die beiden letzten ohne Ausfluß, [* 5] obgleich das letzte nur durch einen 230 m breiten Steilrücken vom tiefen Lieserthal getrennt ist.
Ein zweiter, höchst ausgezeichneter Vulkan ist der im S. des Meerfelder Maars, im W. von Manderscheid liegende, aus Schlacken aufgehäufte Mosenberg (524 m ü. M., 185 m über jenem Maar), nicht weniger als vier Krater enthaltend. Westlich von der Kyll hören basaltische und vulkanische Bildungen auf, ebenso nördlich von Ormont. Dem nördlichsten Teil der Eifel gehört das industriereiche Schleidener Thal [* 6] an, ein Seitenthal der Roer, in dem die alte, einst reiche Abtei Steinfeld liegt. In trostloser Öde zieht im W. von Prüm der schmale Quarzitrücken der Schneeeifel oder Schneifel in nordöstlicher Richtung hin, 696 m erreichend. Weiter westlich folgen dann die breiten, auf ihren Höhen mit tiefen Torfmooren und Heide bedeckten Rücken, deren äußerster auf deutschem Gebiet das Hohe Venn (s. d.) ist, schon zusammengesetzt aus den Schiefern der Ardennen, als deren unmittelbare Fortsetzung es zu betrachten ist.
Die untere Grauwacke des devonischen Übergangsgebirges, welcher Quarzitlager und Thonschiefer (Dachschiefer) eingelagert sind, bildet das Grundgebirge der Eifel. Nur im äußersten Westen treten unter der Grauwacke die versteinerungsleeren, halbkristallinischen Schiefer der Ardennen auf; dagegen finden wir längs des Nordrandes und in einer in der Richtung von NNO. nach SSW. von der Erft südlich von Euskirchen bis Schönecken (südlich von Prüm) sich fortsetzenden Zone 7-8 Inseln von sogen. Eifelkalkstein, die muldenartig der Grauwacke eingelagert sind.
Der mitteldevonische Eifelkalk enthält viele und wohlerhaltene, charakteristische Versteinerungen. Im N. finden sich auch Kohlenkalkstein und produktives Kohlengebirge (bei Eschweiler [* 7] und an der Wurm). [* 8] In fast horizontaler Lagerung ruhen über diesen ältern Bildungen des Nordrandes die Glieder [* 9] des Aachener Kreidegebirges, ohne ins Gebirge einzudringen. Innerhalb der Eifel selbst finden wir die Trias vom Nordrand südwärts bis zur Mosel, vorherrschend Buntsandstein, aber auch mit aufgelagertem Muschelkalk und Keuper, ebenfalls auf den ältern Gebirgen in erheblich flacherer Lage aufruhend. Im N., so von Düren [* 10] über Kommern südwärts, bei Hillesheim, sind es insulare Züge, die nahezu horizontal Grauwacke und Eifelkalk überlagern, bis sie endlich im Zusammenhang die Höhen zur Seite der Kyll bedecken und so mit der großen Triasbucht zusammenfließen, die von SW. über Trier [* 11] ins Grauwackegebiet eindringt.
Alle diese Sedimentbildungen führen Erze. Von besonderer Wichtigkeit sind aber nur der Bleiberg von Kommern durch seinen im Buntsandstein eingesprengten Bleiglanz und der Alte Berg im neutralen Distrikt bei Aachen [* 12] durch seine reiche Führung von Zinkerzen im devonischen und untern Kohlengebirge. Die Braunkohlenformation, das Tertiärgebirge, ist nur durch trachytische Tuffe ohne Kohlen angedeutet; das eigentliche Braunkohlengebirge gehört dem nördlichen Rand an, insbesondere bei Bonn. [* 13]
Das Charakteristische der Eifel liegt zu allermeist in ihren vulkanischen Bildungen; sie ist lange Zeit der Schauplatz mächtiger vulkanischer Thätigkeit gewesen, doch erstreckt sich dieselbe nicht über die Kyll und das Nordende der Schneeeifel hinaus. Sie begann mit dem Ausbruch von Trachyten, Phonolithen und Trachydoleriten, deren Vorkommen aber nur auf einzelne Kuppen in der Gegend von Kellberg und Adenau beschränkt ist. Weit verbreitet ist der Basalt, der teils zerstreut im O. (Godesberg, Rolandseck etc.) und W. vorkommt, teils in gewissen Zonen in der Richtung von NNO. nach SSW. in zahlreichen Kuppen auftritt und in der Hohen Eifel die höchsten Gipfel bildet.
Von größtem geognostischen
Interesse sind die neuvulkanischen
Bildungen, die sehr verschiedenen
Alters
sind, wenn auch die jüngsten
Ausbrüche nicht wohl noch in die historische Zeit hineinreichen. Die neuvulkanischen
Bildungen
gehören zwei Hauptbezirken an: 1) der Vordereifel
, wo in einer
Zone, die von
Bad
Bertrich bis zum
Goldberg am Nordende der Schneeeifel
bei
Ormont von SO. nach
NW. zieht, basaltische Laven hervorgebrochen und ausgeworfen worden sind, und wo
die Gegend von
Daun und
Gerolstein den Hauptmittelpunkt dieser Thätigkeit bildet, und 2) dem
Bezirk des
Maifeldes mit dem
Laacher See,
wo außer eigentümlichen basaltischen Laven sich in großartiger
Weise Bimssteintuffe abgelagert finden. Isoliert als äußerster
nördlicher
Vorposten erscheint der kleine Roderberg bei
Godesberg unweit
Bonn mit ausgezeichnetem
Krater
auf der
Höhe seines abgestumpften Schlackenkegels. Eigentümlich sind dem vulkanischen Gebiet der Eifel die
Maare, kleine
Seen,
welche vielfach die erloschenen
Krater ausfüllen, teilweise aber sich schon in
Wiesen verwandelt haben. Ebenda gibt es auch
Säuerlinge in großer
Menge, in der Umgegend von
Daun gegen 500.
Ringsum an den
Süd- und Osträndern des Eifelplateaus und selbst in
Thälern desselben reift
die
Traube und herrscht reicher
Obstbau. Berühmt sind die
Moselweine und die roten
Weine des Ahrthals (Ahrbleicharte). Auf seinen
Höhen dagegen wird nur bis 520 m,
selten bis 550 m
Ackerbau getrieben,
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und zwar sind Gegenstände desselben Hafer, [* 15] auf dem Grauwackeboden Roggen und Kartoffeln, auf dem Muschelkalk Spelt. Die Wälder der höhern Grauwackegegenden sind verwüstet; hier breiten sich weite, zum Teil torfige Heiden, nur für Schafe [* 16] und Bienen Weide [* 17] liefernd, in melancholischen Flächen aus. Wald, zum Teil Buschwald, auf dem Buntsandstein auch hochstämmiger Eichen- und Buchenwald, bedeckt die Rücken und Thalwände des Grauwackegebiets. Nur in den Umgebungen der weit zerstreuten Dörfer ist das Land im Privatbesitz und dauernd unter dem Pflug; [* 18] das entferntere, höher gelegene dagegen ist »Wild- und Schiffelland«; auf diesem wird die dünne Ackererde durch die Asche des daselbst wachsenden Heidekrauts, auf jenem durch die des Rasens gedüngt.
Jedoch nimmt diese Wirtschaftsweise immer mehr ab. An der Grenze der höhern Heide reift
übrigens nicht in jedem Jahr das
Getreide.
[* 19] Noch liegt hier ein weites Gebiet für landwirtschaftliche, überhaupt volkswirtschaftliche Verbesserungen fast brach.
Die öden Heiden auf dem trocknen Quarzfels der Schneeeifel, die mächtigen Torfmoore des Hohen Venn werden
freilich wohl noch lange den Bemühungen, sie der Kultur zu gewinnen, widerstehen. Seit 1871 durchschneidet die Eifel eine Eisenbahn
von Köln
[* 20] nach Trier.
Vgl. Schannat, Eiflia illustrata (a. d. Lat. von G. Bärsch, Köln 1825-26);
v. Dechen, Geognostischer Führer
zu der Vulkanreihe der Vordereifel
(2. Aufl., Bonn 1885);
Derselbe, Geognostischer Führer zum Laacher See (das. 1864), und dessen »Erläuterungen zur geologischen Karte der Rheinprovinz« [* 21] (das. 1870);
Vogelsang, Die Vulkane [* 22] der Eifel (Haarlem [* 23] 1864);
Dressel, Geognostisch-geologische Skizze der Laacher Vulkangegend (Münst. 1871);
Röbbelen, Die Bewaldung und sonstigen Meliorationen der Eifel im Regierungsbezirk Trier (Trier 1876).