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chischen und noch mehr in der römischen Baukunst [* 2] wurde dasselbe mehr und mehr korrumpiert und ging so in die Renaissance über, wo die ursprüngliche Form bereits ganz verwischt erscheint.
chischen und noch mehr in der römischen Baukunst [* 2] wurde dasselbe mehr und mehr korrumpiert und ging so in die Renaissance über, wo die ursprüngliche Form bereits ganz verwischt erscheint.
(Ovarium), bei den Tieren dasjenige Organ, in welchem sich die Eier [* 3] bilden und bis zu einem gewissen Grade der Reife entwickeln. Er entspricht der Hode im männlichen Geschlecht und läßt gleich dieser die Geschlechtsstoffe (Eier) aus Zellen seiner Wandung hervorgehen (s. Ei). [* 4] Gestalt, Lage und Anzahl der Eierstöcke ist bei den einzelnen Gruppen außerordentlich verschieden. Bei den Wirbeltieren ist der Eierstock nicht, wie bei vielen Wirbellosen der Fall, ein hohler Schlauch, vielmehr fast immer ein solider Körper.
Diejenige Zellschicht nämlich, welche die Eier liefert, das sogen. Keimepithel, senkt sich in eine bindegewebige, mit Blutgefäßen reichversorgte Masse (Stroma) ein und bildet in ihr kleine, rings geschlossene Säckchen (Follikel), in deren Innerm eine Zelle [* 5] zum Ei wird, während die übrigen Zellen dasselbe in ein- oder mehrfacher Schicht umgeben. Bei der Reife des Eies öffnet sich der Follikel, und das Ei fällt in die Leibeshöhle, aus der es in den Eileiter (s. d.) aufgenommen wird.
Bei den Fischen ist der Eierstock meist sehr groß, bei den höhern Wirbeltieren im allgemeinen klein im Verhältnis zum Körper; die Vögel [* 6] haben gewöhnlich den rechten Eierstock ganz oder nahezu verkümmert. Bei den Säugetieren werden sie im Embryo dicht neben der Urniere angetroffen, rücken jedoch meist weiter nach hinten bis in die Beckenhöhle hinein. Beim geschlechtsreifen menschlichen Weibe haben die beiden Eierstöcke Größe und Form zweier plattgedrückter Pflaumen.
Sie liegen in der Höhle des kleinen Beckens zu beiden Seiten der Gebärmutter, [* 7] mit deren obern Ecken sie durch einen sehnigen Strang, das Eierstocksband (ligamentum ovarii), verbunden sind. Eingehüllt sind sie in eine Falte des Bauchfelles, die sogen. breiten Mutterbänder (ligamenta uteri lata), können sich jedoch in ihr einigermaßen verschieben. Die oben erwähnten Follikel oder die Graafschen Bläschen (folliculi Graafiani) sind an ihrer Innenfläche mit einer Lage von Zellen ausgekleidet, welche an einer Stelle, dem sogen. Diskus, stärker angehäuft sind.
In der Mitte dieses Zellenhaufens liegt das eigentliche Ei von 0,2 mm Durchmesser, mit einer dicken Membran umgeben. Die Graafschen Bläschen sind schon im E. des neugebornen Mädchens vorhanden, aber noch sehr klein. Allmählich wachsen sie, und zuletzt platzt bei jeder Menstruation eins von ihnen, woraus das Ei in die trichterförmigen Enden der Eileiter übertritt und allmählich in die Gebärmutterhöhle hineingelangt. Das geplatzte Bläschen schrumpft nachher zu dem sogen. gelben Körper (corpus luteum) zusammen und verschwindet bis auf eine kleine Narbe. Gegen das Ende der 40er Jahre, manchmal schon früher, hört die Reifung von Eiern auf. Damit erlischt die Menstruation und die Zeugungsfähigkeit des Weibes. Der Nebeneierstock (parovarium), ein drüsiges Organ von etwa 2 cm Länge und Breite, [* 8] entspricht der Nebenhode des Mannes und ist ein Rest der Urniere. In betreff des männlichen Eierstockes s. Hode. S. Tafel »Eingeweide [* 9] II«.
Die Eierstöcke sind häufigen Erkrankungen ausgesetzt. Am häufigsten kommt wohl die Entzündung des Eierstockes (Oophoritis) vor. Diese kann in glücklich verlaufenden Fällen vollständig zurückgehen; weit häufiger führt sie zur Verödung des Organs und damit zur Unfruchtbarkeit, wobei meist auch Verwachsungen der Eierstöcke mit den umliegenden Organen einen Anteil beitragen; endlich kann sie einen durchaus bösartigen akuten Charakter annehmen (Oophoritis phlegmonodes), zur Bauchfellentzündung und zum Tod führen.
Ungemein häufig wird der Eierstock von cystischen Entartungen befallen; man unterscheidet 1) die Eierstockswassersucht (Hydrops ovarii), welche in Form einer einfachen, mit wässerigem Inhalt gefüllten Blase auftritt;
2) das eigentliche Kystoma. Das letztere ist eine Neubildung meist sehr zahlreicher Blasen und großer Säcke, welche oft einen kolossalen Umfang erreichen und mehr als 10 kg an Gewicht betragen können. Den Inhalt bildet eine gallertige, fadenziehende Flüssigkeit, welche einen dem Schleim nahe verwandten chemischen Stoff, das Paralbumin, enthält. Je größer die Geschwulst, um so bedrohlicher ist ihre Entwickelung für das Leben der Kranken. Die Behandlung besteht in der Entleerung des Inhalts oder besser in der Entfernung der Neubildung durch den Bauchschnitt (s. Ovariotomie).
3) Sehr selten und wohl meist angeboren kommen Dermoidcysten am Eierstock zur Beobachtung, welche aus dickwandigen häutigen Umhüllungen und sehr mannigfachem, Fett, Haare, [* 10] Knochen, [* 11] ja selbst Zähne [* 12] enthaltendem Inhalt zusammengesetzt sind. Sie machen kaum Beschweren und gelangen daher höchst ausnahmsweise zur operativen Entfernung. Außer den angeführten Cystengeschwülsten kommen noch krebsige und sarkomatöse, markschwammähnliche Geschwülste nicht selten in dem Eierstock vor; zuweilen gesellt sich auch der Markschwamm zu einem bereits bestehenden Eierstockscystoid hinzu. Auch diese Geschwülste können einen ganz ungeheuern Umfang erreichen, und sie führen stets nach relativ kurzem Bestand zum Tod, wenn nicht zufällig sehr früh durch die Operation die Geschwulst aus der Bauchhöhle entfernt worden ist. - Über den Eierstock oder Fruchtknoten der Pflanze s. Blüte, [* 13] S. 68.
(Eiflia), der nordwestliche Teil des Niederrheinischen Schiefergebirges zwischen Mosel, Rhein und der belgischen Grenze in den preußischen Regierungsbezirken Aachen, [* 14] Koblenz [* 15] und Trier [* 16] (s. Karte »Rheinprovinz« [* 17] und die »Geologische Karte von Deutschland«). [* 18] Von einer im N. 160 m, im S. an der Mosel am Sauereinfluß 128 m, bei Koblenz 58 m hohen und von da am Rhein bis Bonn [* 19] bis zu 43 m Meereshöhe sinkenden Basis erhebt sie sich zu einem großwelligen Hochland, in dessen Einförmigkeit die reichen vulkanischen Bildungen und die tiefen, wald- und felsreichen Thäler Mannigfaltigkeit, zum Teil hohe landschaftliche Reize bringen.
Kyll, Lieser und Alf mit Üß fließen südwärts zur Mosel, ferner Nette und Brohl ostwärts, Erft nordwärts zum Rhein, Roer zur Maas. Das schönste unter den Thälern dieses Gebiets, überhaupt das malerischte aller Nebenthäler des Niederrheins ist das der Ahr. Die Eifel zerfällt naturgemäß in mehrere größere Bezirke, deren scharfe Abgrenzung freilich schwierig, teilweise unmöglich ist; es sind dies das Maifeld, der Ahrgau, die Hohe Eifel, die Vordereifel und die öden westlichen Höhenzüge, zu denen die Schneeeifel (Schneifel) und das Hohe Venn gehören.
Das Maifeld, der alte Maiengau, von der Nette und Elz durchschnitten, bildet eine Ebene von durchschnittlich 400 m Meereshöhe und verdankt seinen Namen wohl den Volksversammlungen der Franken, die daselbst stattfanden. Nordwestlich von demselben erheben sich die Vulkangipfel des Hochsimmer (559 m) und des Forstbergs (574 m), während nördlich inmitten einer großartigen vulkanischen Landschaft der Laacher See (s. d.) liegt, umringt von einem zusammenhängenden Kranz waldiger Höhen, darunter im NW. der Veitskopf, aus ¶
dessen Krater [* 21] ein Strom basaltischer Lava sich in der Richtung des Laacher Kessels ergoß, und der Krufter Ofen, in dem man die Ausbruchstelle der Bimssteine, welche die Tuffe von Kruft und Plaidt bildeten, sucht. Vulkanische Tuffe, wenn man will, Schlammströme füllten das Brohlthal bis hoch zu seinen Gehängen hinauf und liefern den berühmten Traß oder Duckstein, der als Baustein und gemahlen (statt Sand dem Kalkmörtel zugesetzt) zur Herstellung von Zement dient.
Nördlich folgt der Ahrgau mit dem Ahrthal, in dem sich die basaltische Landskrone erhebt, und das von Ahrweiler bis Altenahr ein tiefes, wildromantisches Felsthal ist. Der Hohen Eifel gehört ein bedeutender Zug basaltischer Kuppen, der die höchsten Gipfel des Landes enthält, an: die Hohe Acht (760 m), die Nürburg (688 m), der Kellberg (674 m) u. a. Die Vordereifel ist nicht allein geologisch, sondern auch malerisch reicher als die Hohe Eifel. Zu ihr gehören die schönen Thäler der Üß bei Bad [* 22] Bertrich, das Lieserthal mit dem Schloß Gerolstein an der Kyll und der Eifelbahn, wo der dolomitische Übergangskalkstein mit vulkanischen Gesteinen und mit Burgruinen wetteifert, die landschaftliche Schönheit des Kyllthals zu erhöhen.
Zahlreich sind die Punkte vulkanischer Thätigkeit, die sich zwischen Bertrich und Ormont von SO. nach NW. verbreiten, am meisten aber in dem Dreieck [* 23] zwischen Daun, Gerolstein und Hillesheim zusammengedrängt sind; hier finden sich ausgedehnte Strecken, an denen noch die scharfe, unverwitterte dunkle Lava das Land deckt. Unter den zahlreichen Maaren (s. unten) sind besonders hervorzuheben: das große Meerfelder Maar, westlich von Manderscheid, das Pulvermaar, unfern Gillenfeld, vor allen aber die drei Maare am Mäuseberg bei Gemünd und Mehren, unfern Daun: das Schalkenmehrener, Weinfelder und Gemündener Maar, alle von Tuff umringt, die beiden letzten ohne Ausfluß, [* 24] obgleich das letzte nur durch einen 230 m breiten Steilrücken vom tiefen Lieserthal getrennt ist.
Ein zweiter, höchst ausgezeichneter Vulkan ist der im S. des Meerfelder Maars, im W. von Manderscheid liegende, aus Schlacken aufgehäufte Mosenberg (524 m ü. M., 185 m über jenem Maar), nicht weniger als vier Krater enthaltend. Westlich von der Kyll hören basaltische und vulkanische Bildungen auf, ebenso nördlich von Ormont. Dem nördlichsten Teil der Eifel gehört das industriereiche Schleidener Thal [* 25] an, ein Seitenthal der Roer, in dem die alte, einst reiche Abtei Steinfeld liegt. In trostloser Öde zieht im W. von Prüm der schmale Quarzitrücken der Schneeeifel oder Schneifel in nordöstlicher Richtung hin, 696 m erreichend. Weiter westlich folgen dann die breiten, auf ihren Höhen mit tiefen Torfmooren und Heide bedeckten Rücken, deren äußerster auf deutschem Gebiet das Hohe Venn (s. d.) ist, schon zusammengesetzt aus den Schiefern der Ardennen, als deren unmittelbare Fortsetzung es zu betrachten ist.
Die untere Grauwacke des devonischen Übergangsgebirges, welcher Quarzitlager und Thonschiefer (Dachschiefer) eingelagert sind, bildet das Grundgebirge der Eifel. Nur im äußersten Westen treten unter der Grauwacke die versteinerungsleeren, halbkristallinischen Schiefer der Ardennen auf; dagegen finden wir längs des Nordrandes und in einer in der Richtung von NNO. nach SSW. von der Erft südlich von Euskirchen bis Schönecken (südlich von Prüm) sich fortsetzenden Zone 7-8 Inseln von sogen. Eifelkalkstein, die muldenartig der Grauwacke eingelagert sind.
Der mitteldevonische Eifelkalk enthält viele und wohlerhaltene, charakteristische Versteinerungen. Im N. finden sich auch Kohlenkalkstein und produktives Kohlengebirge (bei Eschweiler [* 26] und an der Wurm). [* 27] In fast horizontaler Lagerung ruhen über diesen ältern Bildungen des Nordrandes die Glieder [* 28] des Aachener Kreidegebirges, ohne ins Gebirge einzudringen. Innerhalb der Eifel selbst finden wir die Trias vom Nordrand südwärts bis zur Mosel, vorherrschend Buntsandstein, aber auch mit aufgelagertem Muschelkalk und Keuper, ebenfalls auf den ältern Gebirgen in erheblich flacherer Lage aufruhend. Im N., so von Düren [* 29] über Kommern südwärts, bei Hillesheim, sind es insulare Züge, die nahezu horizontal Grauwacke und Eifelkalk überlagern, bis sie endlich im Zusammenhang die Höhen zur Seite der Kyll bedecken und so mit der großen Triasbucht zusammenfließen, die von SW. über Trier ins Grauwackegebiet eindringt.
Alle diese Sedimentbildungen führen Erze. Von besonderer Wichtigkeit sind aber nur der Bleiberg von Kommern durch seinen im Buntsandstein eingesprengten Bleiglanz und der Alte Berg im neutralen Distrikt bei Aachen durch seine reiche Führung von Zinkerzen im devonischen und untern Kohlengebirge. Die Braunkohlenformation, das Tertiärgebirge, ist nur durch trachytische Tuffe ohne Kohlen angedeutet; das eigentliche Braunkohlengebirge gehört dem nördlichen Rand an, insbesondere bei Bonn.
Das Charakteristische der Eifel liegt zu allermeist in ihren vulkanischen Bildungen; sie ist lange Zeit der Schauplatz mächtiger vulkanischer Thätigkeit gewesen, doch erstreckt sich dieselbe nicht über die Kyll und das Nordende der Schneeeifel hinaus. Sie begann mit dem Ausbruch von Trachyten, Phonolithen und Trachydoleriten, deren Vorkommen aber nur auf einzelne Kuppen in der Gegend von Kellberg und Adenau beschränkt ist. Weit verbreitet ist der Basalt, der teils zerstreut im O. (Godesberg, Rolandseck etc.) und W. vorkommt, teils in gewissen Zonen in der Richtung von NNO. nach SSW. in zahlreichen Kuppen auftritt und in der Hohen Eifel die höchsten Gipfel bildet.
Von größtem geognostischen Interesse sind die neuvulkanischen Bildungen, die sehr verschiedenen Alters sind, wenn auch die jüngsten Ausbrüche nicht wohl noch in die historische Zeit hineinreichen. Die neuvulkanischen Bildungen gehören zwei Hauptbezirken an: 1) der Vordereifel, wo in einer Zone, die von Bad Bertrich bis zum Goldberg am Nordende der Schneeeifel bei Ormont von SO. nach NW. zieht, basaltische Laven hervorgebrochen und ausgeworfen worden sind, und wo die Gegend von Daun und Gerolstein den Hauptmittelpunkt dieser Thätigkeit bildet, und 2) dem Bezirk des Maifeldes mit dem Laacher See, wo außer eigentümlichen basaltischen Laven sich in großartiger Weise Bimssteintuffe abgelagert finden. Isoliert als äußerster nördlicher Vorposten erscheint der kleine Roderberg bei Godesberg unweit Bonn mit ausgezeichnetem Krater auf der Höhe seines abgestumpften Schlackenkegels. Eigentümlich sind dem vulkanischen Gebiet der Eifel die Maare, kleine Seen, welche vielfach die erloschenen Krater ausfüllen, teilweise aber sich schon in Wiesen verwandelt haben. Ebenda gibt es auch Säuerlinge in großer Menge, in der Umgegend von Daun gegen 500.
Ringsum an den Süd- und Osträndern des Eifelplateaus und selbst in Thälern desselben reift die Traube und herrscht reicher Obstbau. Berühmt sind die Moselweine und die roten Weine des Ahrthals (Ahrbleicharte). Auf seinen Höhen dagegen wird nur bis 520 m, selten bis 550 m Ackerbau getrieben, ¶