handelte, sondern namentlich auch im
Strafverfahren zugezogen, und zwar kommen dieselben hier sowohl auf seiten des Anklägers
als auf seiten des Angeklagten vor. Der Anschuldigungseid mußte regelmäßig »mit
sieben, mindestens mit drei
Händen« geschworen werden (daher der
Ausdruck »übersiebnen«, s. v. w. überzeugen).
BeimReinigungseid wurde die Zahl der Eideshelfer (compurgatores) verschieden bestimmt; in spätern
Zeiten wurde derselbe ohne Eideshelfer geschworen, bis er endlich im
Strafverfahren ganz in Wegfall kam.
[* 2]desKolumbus, eine sprichwörtlich gewordene Redensart zur Bezeichnung der einfachen
Lösung eines scheinbar schwierigen
Problems, welche nach einer in Benzonis »Geschichte der
NeuenWelt« (Vened. 1565) enthaltenen, aber nicht verbürgtenErzählung
ihren Ursprung darin haben soll, daß
Kolumbus bei einem ihm 1493 vom
KardinalMendoza gegebenen Ehrenessen die
Gäste, welche
sich rühmten, daß ihnen ebensogut die
Entdeckung der
Neuen Welt gelungen sein würde, aufforderte, ein
Ei auf dem
Tisch aufrecht
hinzustellen, und, als ihnen dies mißlang, das
Problem durch
Eindrücken der
Spitze des
Eies löste.
Vasari
(»Künstlerbiographien«, 1555) überträgt diese
Erzählung auf
Brunellesco.
Auch am
Echinus
[* 16] der dorischen
Säule kommen die Eier und zwar in
Verbindung mit spitzen
Ornamenten,
den sogen. Pfeilspitzen, jedoch nur eingeritzt, vor, weshalb man annimmt, daß beide dort mit
verschiedenen
Farben bemalt gewesen seien.
[* 13] fossile, sind mehrfach gefunden worden. Nicht näher bestimmbare Vogeleier haben geliefert der
Tertiärkalk
beiMainz,
[* 17] der diluviale Charenkalk bei
Weimar,
[* 18] der tertiäre
Mergel von
Lausanne
[* 19] sowie die Tertiärgebilde
der Limagne
(Puy de Dôme), von St.-Gerand le
Puy und von
Aix. Schildkröteneier sind im Tertiärgebiet bei
Mainz gefunden worden
und gehören vielleicht zu einer Art der
GattungTrionyx. Die im diluvialen
KalktuffKannstatts gefundenen Eier scheinen
ebenfalls
Schildkröten
[* 20] anzugehören, dagegen sind die Eier einer
Emys aus den Tertiärschichten von
Castelnaudary sowie Schildkröteneier
aus den Tertiärkalken der
Gironde zweifelhaft. Eier von
Emys europaea liegen aus dem diluvialen
Kalktuff von Burgtonna vor. Die
als Schlangeneier zuerst aus der
BiebererHöhle bei
Offenbach
[* 21] bekannt gewordenen Gebilde sind unorganischen Ursprungs.
der nördliche Teil der niederländ.
InselTexel, früher eine besondere
Insel, seit 1629 aber durch einen
Damm mit
Texel verbunden, hat seinen
Namen von den vielen
Eiern, welche die Seevögel am
Strand legten, und die Gegenstand
eines bedeutenden
Handels waren.
Seit 1834 ist Eierland eingedämmt und hat jetzt fruchtbare
Äcker und
Wiesen;
auch ist daselbst
ein Dorf entstanden, de Cocksdorp genannt.
das
Fett des
Dotters, wird aus dem hart gekochten, im
Wasser- oder
Luftbad getrockneten
Dotter der Hühnereier
durch
Pressen zwischen erwärmten Eisenplatten
(Ausbeute 1-1,5 Proz.) oder durch
Ausziehen mit
Petroleumäther
gewonnen. Aus dem ätherischen
Auszug verjagt man den
Petroleumäther durch mäßiges Erwärmen. Das Eieröl ist hochgelb, dickflüssig,
von angenehmem
Geschmack und erstarrt sehr schnell bei niederer
Temperatur. Es verleiht dem
Haar
[* 22] und der
Haut
[* 23] eine so eigentümliche
samtartige Weichheit wie kein andres
Fett und ist deshalb auch in der
Weißgerberei zur Behandlung der
Lämmer- und
Ziegenfelle, aus welchen feine
Glaceehandschuhe verfertigt werden sollen, unentbehrlich.
Das Eieröl wird äußerst leicht ranzig, kann aber gereinigt und haltbar gemacht werden, indem
man es mit Alaunlösung anhaltend
auf 60° erhitzt und filtriert. In verschlossenen
Flaschen hält es sich dann sehr gut und ist gleich
geeignet für technische wie medizinische
Zwecke. Das Eieröl läßt sich leicht verseifen, und die so erhaltene
Seife verleiht
der
Haut eine große Zartheit. Man mischt sie für kosmetische
Zwecke auch mit
Eigelb und
Stärkemehl. Zu medizinischen
Zwecken
wird das Eieröl nur selten angewendet, im
Handel wird es häufig verfälscht.
(engl.
Egg-shells), ursprünglich in
China
[* 24] und
Japan fabriziertes, ganz dünnes weißes und rotes
Porzellan, aus welchem namentlich Theetassen und
-Kannen hergestellt wurden. Um 1600 ward in
China Eierschalenporzellan bis zur Dünne des Bambuspapiers
verfertigt.
[* 1] der mit sogen.
Eiern u. Pfeilspitzen verzierte, unten mit einer Perlschnur versehene
Viertelstab der griechischen
Baukunst, ein
Ornament, welches von
Bötticher als ein durch eine Perlschnur angehefteter, überfallender doppelter Blattkranz
aus abwechselnd runden und spitzen Blättern gedeutet wird (s. Figur).
chischen und noch mehr in der römischen Baukunst wurde dasselbe mehr und mehr korrumpiert und ging so in die Renaissance über,
wo die ursprüngliche Form bereits ganz verwischt erscheint.