ein 1397 im Ordensstaat
Preußen
[* 4] gestifteter
Bund von Mitgliedern des Landadels,
welcher ständische
Rechte von der Ordensherrschaft verlangte und schon 1411 mit Ordensrittern eine
Verschwörung gegen den
HochmeisterHeinrich von Plauen anzettelte, welche aber entdeckt wurde und mit der
Enthauptung des
Führers des Eidechsenbundes,Nikolaus von Renys, endete. Er ging später in dem 1440 gestifteten »preußischen
Bund« auf.
Bei
Friedrichstadt ist die Eider im
Mittel 180, bei
Tönning über 300 m breit und 4-5 m tief.
Noch weiter unterhalb
verbreitert sich die Mündung bis zu 12 km. Die natürliche
Schiffahrt des wasserreichen
Flusses beginnt bei
Rendsburg. Eine
große Bedeutung hat er erhalten durch seine
Verbindung mit dem
Kieler Busen mittels des Eiderkanals, welcher die
Ost- und
Nordsee
verbindet. Derselbe, 1777-84 angelegt, tritt aus der Eider, wo sie die Wendung nach W. macht,
und mündet bei Holtenau. Er hat 3,6 m Wassertiefe und 30 m obere
Breite,
[* 9] und da die Eider diese Größenverhältnisse bis
Rendsburg
teilweise nicht hat, so ist sie bis dahin ebenfalls kanalisiert. Die ganze
Länge des künstlichen Wasserwegs
beträgt 45 km. Der Gesamtverkehr durch die Holtenauer
Schleuse betrug 1884: 4321
Schiffe
[* 10] und
Boote. Das
Fahrwasser des
Kanals
ist durch das dänische
Patent vom dem Herzogtum
Schleswig zugesprochen. Seit
Karls d. Gr. Zeit hieß die Eider Romani
terminus imperii und wurde 1027 vom
KaiserKonrad II., mit Aufgebung der
MarkSchleswig, als Reichsgrenze
vertragsmäßig anerkannt.
politische
Partei in
Dänemark,
[* 11] welche den eigentlichen dänischen
Staat nur bis zur
Eider ausdehnen, also
Schleswig inkorporieren, aber
Holstein ausschließen wollte. Da sie zugleich liberale
Grundsätze verfocht, so wurde sie in
Dänemark selbst meist
»Nationalliberale« genannt. Sie beherrschte den dänischenStaat 1848-65 und trug
durch ihre Hartnäckigkeit hauptsächlich zum Verlust der Herzogtümer 1864 bei.
Ihre bedeutendsten
Führer waren
OrlaLehmann,
Clausen,
Bluhme,
Hall
[* 12] und
Monrad. Durch die Bauernpartei ist sie zurückgedrängt und hat ihre
Stütze nur noch in der Hauptstadt
Kopenhagen.
[* 13]
(Eidergans,SomateriaLeach), Vögelgattung aus der
Ordnung der
Zahnschnäbler und der
Familie
der
Tauchenten
(Fuligulidae), große
Vögel
[* 14] mit sehr gestrecktem, langem, mit der
Firste weit in die Stirngefieder hineinreichendem,
komprimiertem, bisweilen knollig aufgetriebenem,
auch lebhaft gefärbtem
Schnabel, sehr großem, stark gekrümmtem Spitzennagel,
kurzem, zugerundetem
Schwanz, mittellangen
Flügeln, unter deren Handschwingen die zweite die längste ist,
und deren Oberarmschwingen sich sichelartig über die Vorderflügel herabbiegen, sehr dichtem
Gefieder und niedrigen, langzehigen
Füßen.
Die Eiderente (Eidervogel, S. mollisima ^[richtig: mollissima]Leach, s. Tafel
»Enten«)
[* 15] ist 63
cm lang, 1 m breit, das Männchen auf
dem Oberkopf,
Hals,
Rücken und den Oberflügeldeckfedern weiß, auf der Vorderbrust rötlich, auf den
Wangen meergrün, sonst schwarz; das
Auge
[* 16] ist rötlichbraun, der
Schnabel grünlichgelb, der
Fuß ölgrün. Das kleinere Weibchen
ist rostfarben, am
Kopf und
Hals mit braunen Längsflecken, übrigens mit schwarzen Querflecken gezeichnet, der
Spiegel
[* 17] braun,
weiß eingefaßt, unterseits tiefbraun.
Die Eiderente bewohnt in großen
Gesellschaften die nördlichen
Gestade vonSylt bis
Spitzbergen, von der Westküste
Europas bis
Grönland und
Island
[* 18] und zieht im
Winter südlicher. Sie schwimmt und taucht mit großer Geschicklichkeit und holt
sich ihre
Nahrung
(Muscheln
[* 19] und andre kleine Meertiere) aus bedeutenden Tiefen; auf dem Land aber ist sie unbehilflich, auch
fliegt sie schwerfällig. Sie nistet im Juni und Juli auf
Inseln, welche ihr das
Landen leicht machen und
durch niedriges Gestrüppe einigen
Schutz gewähren.
Das
Nest ist ganz kunstlos, aber dicht u. reich mit
Daunen
(Eiderdaunen) gepolstert. Das Gelege besteht aus 6-8 graugrünen
Eiern, welche das Weibchen in 26-28
Tagen ausbrütet. Während der
Brut beträgt sich namentlich das Weibchen
fast wie ein
Haustier, kommt auf
Gehöfte und in die
Häuser, um einen Platz zum
Brüten zu suchen. Vielfach werden daher zum
Empfang der Eiderenten Vorkehrungen getroffen, indem man Brutstätten vorbereitet. Ist das Gelege vollständig, so gehen
die Männchen, die bis dahin die Weibchen begleiteten, aufs
Meer zurück. Wo die Eiderente einmal an den
Menschen
gewöhnt ist, erträgt sie dessen
Eingriffe, ohne sich beim
Brüten stören zu lassen.
Auf
Sylt und im südlichen
Norwegen
[* 20] werden die
Nester mit großer
Schonung ausgebeutet, indem man nur einige
Eier
[* 21] fortnimmt und
die
Daunen erst nach Beendigung der
Brut sammelt; auf den isländischen
Inseln raubt man zwei Gelege mit
den
Daunen und läßt das gleich darauf folgende dritte Gelege, zu welchem auch das Männchen
Daunen spendet, ungestört. An
andern
Orten verfährt man sehr rücksichtslos, tötet jahraus jahrein
Tausende alter
Vögel, obwohl deren
Fleisch sehr schlecht
ist, und beraubt die
Nester, wo man sie findet. Auf
Spitzbergen hat daher die Zahl der
Vögel auch schon
bedeutend abgenommen. 24
Nester liefern 1 kg
Daunen, welche einen wichtigen Handelsartikel bilden. Die meisten kommen von
Island
und
Grönland;
England importiert davon etwa 5000,
Hamburg
[* 22] 1500 kg. Die
Eier geben ein sehr wohlschmeckendes
Gericht. In der Gefangenschaft
geht die Eiderente sehr bald ein.
(Juratores,Consacramentales), im altgermanischen Gerichtsverfahren die zur Unterstützung der Glaubwürdigkeit
eines Schwurpflichtigen zugezogenen und mit demselben zusammen schwörenden
Personen. Dieselben wurden
nicht nur in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten, wo es sich um den Nachweis eines privatrechtlichen Anspruchs
¶
mehr
handelte, sondern namentlich auch im Strafverfahren zugezogen, und zwar kommen dieselben hier sowohl auf seiten des Anklägers
als auf seiten des Angeklagten vor. Der Anschuldigungseid mußte regelmäßig »mit
sieben, mindestens mit drei Händen« geschworen werden (daher der Ausdruck »übersiebnen«, s. v. w. überzeugen).
BeimReinigungseid wurde die Zahl der Eideshelfer (compurgatores) verschieden bestimmt; in spätern
Zeiten wurde derselbe ohne Eideshelfer geschworen, bis er endlich im Strafverfahren ganz in Wegfall kam.