beste aber soll die englische sein, dann folgen die des Moselgebiets, des
Rheingaues, Saargebirges und
Odenwaldes. Bei der
Ernte
[* 2] ist die
Rinde vor
Beschädigung sorgfältig zu schützen. In bergigen Gegenden liefert die Traubeneiche, in der
Ebene die
Stieleiche die beste
Rinde; ganz im allgemeinen sind beide
Eichen gleichwertig, doch herrscht thatsächlich
die Stieleiche in Schälwäldern vor. Im
Mittel enthält die
Rinde der untern Hälfte der
Lohden 15,5, die der obern 13,3 Proz.
Gerbstoff.
Von der süd- und südwesteuropäischen Kermeseiche (Q. cocciferaL.) werden die Stammrinde und die viel gerbstoffreichere
Wurzelrinde, letztere unter dem
Namen Garouille oder Rusque in
Algerien
[* 3] gewonnen, als Gerbmaterial benutzt.
Ferner liefern die Innenrinde der Korkeiche (Q. suberL.), in
Algerien,
Sardinien,
[* 4]
Spanien
[* 5] und Südfrankreich, die Steineiche
(Q.IlexL.), in
Algerien und Südeuropa, wertvolles Gerbmaterial.
Letztere wird in Südfrankreich im Niederwaldbetrieb mit
kurzer Umtriebszeit kultiviert und die gerbstoffreiche
Rinde besonders zum
Gerben des Sohlleders benutzt. Die
Rinden andrer europäischer
Eichen sind von geringer Wichtigkeit, während in
Nordamerika
[* 6] zahlreiche
Eichen wertvolle
Rinden liefern.
Am häufigsten benutzt man die
Rinde von Q. Prinus, aber nur mittlere und ältere
Rinden, aus denen auch
Extrakte bereitet werden.
»Geschichte der drei letzten
Jahrhunderte« (das. 1803-1806, 6 Bde.; 3. Aufl.
1817-18);
»Geschichte des 19.
Jahrhunderts« (das. 1817) u. a. In seinen Bearbeitungen
der »Historisch-kritischen
Einleitung in das
AlteTestament« (Leipz. 1780-83, 3 Bde.; 4. Aufl.,
Götting. 1824, 5 Bde.) und der
»Einleitung in das
NeueTestament« (das. 1804-14, 3 Bde.;
neue Aufl. 1820-27, 5 Bde.) lieferte
er das ersteBeispiel einer rein litterarhistorischen, auf Kenntnis des
Altertums und
Morgenlandes gegründeten
Behandlung der biblischen
Urkunden im Zusammenhang.
Gleichwohl haben seine berühmtesten
Entdeckungen, wie die kühne Urevangeliumshypothese,
jetzt meist nur noch historischen Wert. Er gab auch das
»Repertorium für biblische und morgenländische Litteratur«
(Götting.
1777-86, 18 Bde.) und die »Allgemeine
Bibliothek der biblischen Litteratur« (Leipz. 1787-1801, 10 Bde.)
heraus.
Ländern an Frankreich. Er ward sodann GeheimerLegationsrat im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, später auch vortragender
Rat bei dem Staatskanzler v. Hardenberg und 1817 Mitglied des Staatsrats. Eichhorn gehörte von 1817 bis 1840 zu den verdienstvollsten
und einflußreichsten Staatsmännern, welche die Grundlagen der spätern Machtentwickelung Preußens damals geschaffen haben.
Er bearbeitete besonders die deutschen Angelegenheiten, erwarb sich um die Gründung des Zollvereins die
größten Verdienste und war unausgesetzt dafür thätig, Preußens Einfluß auf die andern deutschen Staaten zu verstärken. 1831 wurde
er zum Direktor im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten und im Oktober 1840 zum Wirklichen Staatsminister und Minister
für die geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten ernannt. In Übereinstimmung mit den WünschenFriedrichWilhelms IV. suchte er als Minister die Kirchlichkeit im Volk zu heben. Er begünstigte die durch die Hengstenbergsche
»Kirchenzeitung« vertretene Partei, in deren Sinn die meisten Besetzungen höherer Lehr- und Verwaltungsämter erfolgten, und
rief dadurch vielfach Unwillen und Protestadressen an den König, an manchen Orten auch Austrittserklärungen
von Geistlichen und die Stiftung der sogen. Freien Gemeinden hervor.
Dagegen gelang es ihm nicht, eine Synodalverfassung der evangelischen Kirche zu stande zu bringen. Er bot durch Errichtung
der katholischen Abteilung in seinem Ministerium die Hand
[* 26] zu der Emanzipation der katholischen Kirche von der
Aufsicht des Staats; die ultramontane und die pietistisch-orthodoxe Partei gelangten unter und durch Eichhorn zu einer die Staatsinteressen
schädigenden Bedeutung. Ein vortrefflicher Politiker im AuswärtigenAmt, hat er als Kultusminister wenig Erfreuliches geleistet.
Nach dem Ausbruch der Bewegung von 1848 nahm er 19. März seine Entlassung. 1850 war er Mitglied des Erfurter
Staatenhauses. Er starb in Berlin.
Nachdem er 1847 seinen Abschied genommen, lebte er zurückgezogen in Köln
[* 32] und starb daselbst. Seine Hauptschriften
sind: »Deutsche
[* 33] Staats- und Rechtsgeschichte« (Götting.
1808-23, 4 Tle.; 5. Ausg. 1843-44);