Die Mitglieder wurden auf Lebenszeit ernannt, verloren aber ihre Privilegien, sobald sie sich der französischen
Bürgerrechte
verlustig machten. Nach dem
SturzNapoleons III. und der Errichtung derRepublik erhielt der
Orden, der infolge
des
Kriegs von 1870 sehr reichlich ausgeteilt wurde, eine neue
Organisation. Die
Dekoration trägt statt des
Bildes des
Kaisers
jetzt das der
Republik mit der Umschrift: »République
Française« und der Jahreszahl 1870, auf der Rückseite zwei
Fahnen mit
der Umschrift:
»Honneur et
Patrie«.
Auch wird sie statt der
Krone von einem
Kranz, halb Eichenlaub, halb Lorbeer, gehalten. Es gibt jetzt fünf
Klassen des
Ordens der Ehrenlegion mit streng normierter Anzahl von
Diplomen und zwar von der fünften
Klasse
(Ritter) 25,000, vierten
Klasse
(Offiziere) 4000, dritten
Klasse
(Kommandeure) 1000, zweiten
Klasse (Großoffiziere) 200 und erstenKlasse
(Großkreuze) 70.
Drei Fünftel der Anzahl in den verschiedenen
Graden wird an
Militär-, der Rest an Zivilpersonen gegeben.
Militärs, welche die fünfte
Klasse besitzen, erhalten 250,
Offiziere 500,
Kommandeure 1000, Großoffiziere 2000,
Großkreuze 3000
Frank
jährliche
Pension.
Ausländer können den
Orden auch erhalten, zählen aber nicht mit. Außer demOrden
der Ehrenlegion bleibt für die
Armee die Armeemedaille beibehalten, welche an 40,000
Personen ausgegeben werden darf und 100
Fr.
Pension
einbringt. Im
Februar 1874 betrug die Zahl der Dekorierten im
Zivil 28,919, im
Militär 34,381. Da somit die Normalsumme von
30,270 um mehr als das
Doppelte überschritten ist, so soll bis auf weiteres jede neue
Verleihung erst
nach
Eintritt von zwei
Vakanzen erfolgen dürfen. Zu der Ehrenlegion gehört die
Maison nationale de St-Denis, eine Erziehungsanstalt
für die Töchter,
Schwestern und
Nichten der Ordensmitglieder, womit zwei Sukkursalen verbunden sind, die eine in der
Rue Babette
zu
Paris, die andre, laMaison des
Loges, im
Wald von St.-Germain, welche zusammen 400 Freischülerinnen
fassen und von den
Damen der Muttergotteskongregation geleitet werden. Die
Kosten der Ehrenlegion betragen jährlich 7 Mill.
Fr. S. Tafel
»Orden«.
Vgl.
Jerrold,
Story of the legion of honour (Lond. 1877).
um ihm ein Zeichen von Hochachtung, Dankbarkeit etc. zu geben;
es erhält als Urkunde seiner Ehrenmitgliedschaft ein Ehrendiplom
und ist weder zu Geldbeiträgen noch zur Teilnahme an der gelehrten, künstlerischen etc. Thätigkeit der Gesellschaft verpflichtet.