hochgestellter
Personen sowie die
Trauerparaden bei Begräbnissen; alle diese Ehrenbezeigungen sind durch Vorschriften geregelt.
Honneurs
werden von
Militärpersonen niedern
Grades denen höhern
Grades erwiesen; der Untergebene hat den Vorgesetzten zu grüßen,
dieser den
Gruß zu erwidern. Die Art der
Honneurs richtet sich nach dem
Rang des Vorgesetzten und der augenblicklichen
Lage des Untergebenen. Die in
Deutschland
[* 2] üblichen
Honneurs sind: Für unbewaffnete einzelne
Mannschaften im Stehen: Stillstehen
in gerader
Haltung, das
Auge
[* 3] auf den Vorgesetzten gerichtet;
Offiziere stets unter Anlegen der
Hand
[* 4] an die Kopfbedeckung, wie
dies in einigen deutschen
Kontingenten früher auch bei
Gemeinen etc. üblich war und inÖsterreich,
[* 5]
England,
Frankreich etc. noch üblich ist. Im
Gehen grüßt der
Soldat durch Anlegen der rechten
Hand an die Kopfbedeckung, direkte Vorgesetzte
aber durch Frontmachen.
Marschierende Abteilungen fassen das
Gewehr an, außerhalb bewohnter
Orte wird nur
Richtung und geschlossene
Haltung angenommen.
Geschlossene Abteilungen erweisen alle
Honneurs nur auf
Kommando und vor Vorgesetzten, welche im
Rang höher stehen als der eigne
Befehlshaber, außerdem vor
Fahnen und
Standarten, im Wachtdienst vor militärischen Leichenzügen etc.
Salutschüsse werden aus
Geschützen mit Manöverkartuschen in
Festungen, Kriegshäfen und von
Kriegsschiffen abgefeuert.
Die
Garnison besteht aus 2 Inf.-Bat.
Nr. 28, 1 Inf.-Bat.
Nr. 68, 1Bat. des Artill.-Reg.
Nr. 4 und aus dem
Train-Bat. Nr. 8. Mit dem gegenüberliegenden
Koblenz ist Ehrenbreitstein durch eine
Schiff- und
Eisenbahnbrücke
verbunden. Über der Stadt liegt die
Festung auf einem 118 m über den
Rhein sich erhebenden
Berg, der nach dem
Fluß, nach
S.
und SO. steil abfällt und dazu gegen S., wo die mehrfach gewundene Auffahrt ist, mächtige
Werke hat. Diese sowie die
Wälle des Ehrenbreitsteins erheben sich größtenteils auf den Trümmern der
alten
Festung, und das Hauptfort besteht aus doppelt und dreifach übereinander gewölbten
Kasematten und
Batterien. Gegen N.
und
NO. sind starke Werke, die mit einem im
Umfang der
Befestigungen gelegenen
Fort endigen; die übrigen Seiten sind
unangreifbar. Südlich von Ehrenbreitstein erhebt sich auf der Pfaffendorfer
Höhe das
Fort Asterstein. -
Schon die
Römer
[* 12] sollen hier zu
den
Zeiten des
KaisersJulian ein
Kastell erbaut haben.
Später gehörte die
Burg Ehrenbreitstein einem Adelsgeschlecht, in dem der
Name Erembért
herrschend war, so daß die heutige Bezeichnung aus Erembertsstein zu erklären ist. Nach dem Aussterben
dieses
Geschlechts kam Ehrenbreitstein an den
Erzbischof Hillin von
Trier,
[* 13] der die
Burg 1153 stärker befestigte.
ErzbischofHeinrich (gest.
1286) erweiterte die
Befestigungen, ebenso 1481
Johann II., welcher auch einen 90 m tiefen
Brunnen
[* 14] anlegte.
Von 1759 bis 1762 hielten diese dieselbe besetzt; 1795, 1796 und 1797 ward sie von ihnen blockiert, 1798 von ihnen während
der Friedensunterhandlungen völkerrechtswidrig von neuem eingeschlossen und endlich durch
Hunger zurÜbergabe
gezwungen. Die
Franzosen schleiften die Festungswerke. 1803 wurden
Festung, Stadt und das dazu gehörige
Amt dem
Fürsten von
Nassau-Weilburg zugeteilt und von diesem durch einen infolge des
WienerKongresses 1815 geschlossenen
Vertrag an
Preußen
[* 16] abgetreten.
1816-26 wurde die
Festung Ehrenbreitstein unter der Oberleitung des
GeneralsAster mit einem Kostenaufwand von 8 Mill.
Thlr., wozu
Frankreich 15 Mill.
FrankKriegssteuer hatte zahlen müssen, neu aufgebaut und bildet nun mit dem
Fort Asterstein
(s.
oben) und den Werken von
Koblenz eine der wichtigsten
FestungenDeutschlands.
[* 17] Am Westabhang wurde seit 1856 der Luisenturm
(zu
Ehren der Großherzogin von
Baden,
[* 18] Tochter
KaiserWilhelms, so benannt) erbaut.