Sein großes
Vermögen wurde eingezogen. Ein Denkmal (von
Fraikin) wurde ihm, gemeinschaftlich mit dem
GrafenHoorn, in
Brüssel
errichtet (s. Tafel
»Bildhauerkunst
[* 4] X«,
[* 5] Fig. 9). Egmonds
Schicksal ist bekanntlich Gegenstand des klassischen
Trauerspiels von
Goethe; doch ist der
Charakter des historischen Egmond ein andrer, als er von
Goethe geschildert wird. Der historische
Egmond war leichtsinnig, eitel und unstet; für die
Freiheit seines Vaterlandes hat er nichts gethan. Egmond hinterließ unter elf
Kindern drei
Söhne, welche sich mit der spanischen
Regierung aussöhnten und einen Teil der
Güter zurückerhielten.
Der letzte Egmond starb als spanischer
General 1707.
Vgl. Bavay, Le
[* 6] procès du comte d'Egmont (Brüss. 1854);
aanZee,Fischerdorf in der niederländ.
ProvinzNordholland, an der
Nordsee, westlich von
Alkmar, mit (1883) 2090 Einw. Dabei ein
Leuchtturm mit kolossalem
Löwen
[* 7] (1833 zu
Ehren von van Spyk errichtet) und landeinwärts
die Trümmer des von den Spaniern zerstörten Stammschlosses der
Grafen von
Egmond.
Die dazu gehörige prachtvolle
Abtei wurde 1572 von
den Bilderstürmern zerstört.
(Mount Egmont, neuseeländ. Pukehaupapa), ein isolierter, längst erloschener
Vulkan in der Südwestecke
der Nordinsel von
Neuseeland,
Provinz Taranaki, 2521 m hoch.
Justus van, niederländ.
Maler, geb. 1602 zu
Leiden,
[* 8] trat 1615 ins
Atelier von Jasp. van den
Hoecke in
Antwerpen,
[* 9] kam später zu
Rubens und half diesem an der Ausführung seiner Werke. 1628
ist er als
Meister mit dem Beisatz
»bei
Rubens« eingeschrieben. In demselben Jahr aber verließ er
Antwerpen und begab sich nach
Paris,
[* 10] wo er Hofmaler der
KönigeLudwig XIII. und XIV. wurde. 1648 war er eins der zwölf ersten Mitglieder der in demselben Jahr
gestifteten
PariserBau- und Bildhauerakademie. Um 1660 kehrte er nach
Antwerpen zurück, wo er starb. Egmont war hauptsächlich
Bildnismaler und hielt sich ganz an
Rubens'
Weise. Doch erreichte er dessen Lebendigkeit nicht.
SeinKolorit ist glätter, seine
Behandlung kleinlicher.
Bilder von ihm finden sich inWien
[* 11]
(Porträte
[* 12] König
Philipps IV. von
Spanien
[* 13] und
des
ErzherzogsLeopoldWilhelm),
Schleißheim
(Maria von
Medicis) u. a. O.
(»Ichsucht«,
Selbstliebe,
Selbstsucht), diejenige Gesinnungsart, welche nicht nur eudämonistisch, d. h. von der
Rücksicht auf die angenehmen oder unangenehmen
Folgen der Handlungsweise abhängig, sondern zugleich eigennützig ist, d. h.
ausschließlich durch die Rücksicht auf den
eignen (nicht fremden) Nutzen oder
Schaden ihr
Wollen und
Thun bestimmen läßt. In ersterer Hinsicht steht der der moralischen (statt durch die Rücksicht auf die äußern
Folgen,
durch jene auf den innern
Wert derHandlung bestimmten), in dieser der uneigennützigen (das eigne
Wohl dem fremden nachsetzenden)
Gesinnung
(Altruismus) gegenüber.
Letztere Art des Egoismus, welche das eigne
Wohl auf
Kosten des fremden sucht, pflegt man auch wohl den groben,
erstere, welche den Wert menschlicher
Handlungen von ihrem Vorteil oder Nachteil für den Handelnden abhängig macht, ohne
daß dadurch andre eben
Schaden leiden müssen, feinen Egoismus zu nennen. Dieser kann zwar unschädlich (für
andre) sein, bleibt aber nichtsdestoweniger unsittlich, da auch die pflichtmäßige
Handlung von ihm nicht um ihrer Pflichtmäßigkeit
willen (moralisch), sondern um ihrer (persönlichen) Vorteilhaftigkeit willen (eudämonistisch) gewollt wird.
Jener ist nicht nur unmoralisch, sondern positiv schädlich, da er das
Wohl andrer unbedenklich dem eignen aufopfert. Die
Frage, ob der Egoismus die dem
Menschen natürliche
Gesinnung sei, läßt sich, je nachdem wir den groben oder
feinen Egoismus im
Auge
[* 15] haben, verschieden beantworten. Dieser, der auch das
Gute nur um des
Lohns willen thut, das
Böse nur aus
Furchtvor derStrafe unterläßt, stellt eine Gesinnungsstufe dar, auf welcher (bei Einzelnen wie bei Völkern
und
Zeitaltern) von sittlichem Wert oder Unwert im wahren
Sinn des
Wortes noch nicht die
Rede sein kann.
Dieselbe geht, wie jeder
Erzieher weiß, beim
Kind ebensowohl wie bei Völkern und bei der Menschheit im ganzen derjenigen
Epoche moralischer
Mündigkeit, in welcher bei entwickeltem Pflichtbewußtsein dasGute um seiner selbst
willen gewollt, das
Böse um seiner selbst willen unterlassen wird, notwendig voraus, und der feine Egoismus kann daher, mit der
(erst allmählich erworbenen) sittlichen
Reife verglichen, allenfalls als der natürliche (obgleich keineswegs angeborne)
und durch
Erziehung zu läuternde Zustand des
Menschen angesehen werden. Die Behauptung dagegen, daß der
grobe der natürliche (und zwar angeborne) Zustand des
Menschen sei, muß so lange für willkürlich gelten, als es, wie bisher,
nicht gelingt, sämtliche thatsächlich als uneigennützig erscheinende
Handlungen der selbstlosen Aufopferung, des sympathetischen
Mitgefühls und der wohlwollenden Menschenliebe auf eigennützige
Motive zurückzuführen.
Einfluß auf die Entwickelung jenes nationalen Instituts. Die Shakespeareschen Dramen verpflanzte er durch Übersetzungen auf
die ungarische Bühne. In den Revolutionsstürmen von 1848 und 1849 wurde er als Regierungskommissar in die untere Theißgegend
geschickt, wegen zu großer Härte jedoch wieder abberufen. Er kehrte hierauf zur Bühne zurück, floh nach Unterdrückung
der Revolution nach der Türkei,
[* 21] erhielt aber 1854 die Erlaubnis zur straffreien Rückkehr. Er starb in Pest. -
SeinBruderBenjamin, geb. 1813, betrat 1834 ebenfalls die Bühne und wurde 1837 Mitglied des Nationaltheaters zu Pest. Während
der Revolution trat er unter die Honveds, wurde aber amnestiert und der Bühne zurückgegeben. Er starb Bedeutender
denn als Schauspieler war er als Komponist. Seine musikalischen Werke zeichnen sich durch Reichtum lieblicher Melodien aus und
erlangten in Ungarn
[* 22] große Beliebtheit.