verschiedene
Gase
[* 2] unter gleichem
Druck ausströmen, so verhalten sich die
Quadrate ihrer Ausströmungsgeschwindigkeiten umgekehrt
wie ihre spezifischen
Gewichte, oder, was dasselbe heißt, ihre spezifischen
Gewichte verhalten sich wie die
Quadrate der Ausströmungszeiten
gleicher Raumteile. Auf dieses Verhalten hat
Bunsen ein sehr sinnreiches
Verfahren zur Bestimmung des spezifischen
Gewichts
derGase gegründet.
(TravailleursE., franz.), unter den franz.
Kommunisten in den 40er
Jahren diejenigen, welche im allgemeinen den
KommunismusBabeufs vertraten (s.
Kommunismus), aber im
Gegensatz zu demselben einerseits die Aufhebung der
Ehe und
Familie, anderseits die Errichtung nationaler
Werkstätten forderten.
Pierce, engl.
Novellist, geb. 1815 zu
London,
[* 5] Sohn des ebenfalls als Schriftsteller durch seine Schilderungen des
LondonerLebens und seine »History of pugilism« bekannten ältern
Pierce Egan, besuchte, anfangs für die künstlerische Laufbahn
bestimmt, seit 1834 die
Kunstakademie zuLondon, wandte sich aber dann der Litteratur zu. In seinen ersten
Romanen, wie: »Robin Hood« (1838),
später entnahm
er seine
Stoffe aus der Gegenwart, den
Verhandlungen der
Gerichtshöfe, dem Volksleben, den
Zeitungen etc. Seine Sensationsromane
erschienen meist in den wohlfeilen Novellenzeitungen:
»LondonJournal«,
»Home Circle«, die Egan 1849-54 selbst
redigierte, u. a.;
wenige, wie: »Imogen«, »The
poor girl« und
»Fair Lilias«, als selbständige Werke.
(Eggarten-,Ehegarten-,Ödgartenwirtschaft), in süddeutschen und österreichischen Gebirgsgegenden
vorkommende Form der
Feldgraswirtschaft (s.
Betriebssystem, S. 831), bei welcher man ein und dasselbe
Areal abwechselnd eine
Zahl von
Jahren zum Getreidebau und dann eine
Reihe von
Jahren zum Graswuchs verwendet. Früher nahm man
von dem Land nur eine, höchstens zwei Getreideernten und ließ es dann mehrere Jahre zu
Gras liegen, später aber vermehrte
man die Zahl der Getreideschläge und baute auch zwischen zwei Getreidefrüchten
Kartoffeln,
Flachs etc.
Bedingung dieser Betriebsform
ist feuchte, den Graswuchs begünstigende
Luft. Das
WortEgarten gehört der alemannischen und bayrischen
Mundart an und bedeutet Brachland.
König von
England, Sohn des
Königs Ealmund von
Kent, wurde 787 vom König Berrthric von
Wessex aus
England vertrieben
und verweilte 13 Jahre lang am
Hof
[* 6]
Karls d. Gr. 800 kehrte
er nach der Ermordung des Berrthric nach
England zurück, bemächtigte sich zunächst des
Throns von
Wessex, bezwang sodann seit 823 die übrigen kleinen angelsächsischen
Staaten und nahm, nachdem das ganze von den
Angelsachsen eroberte Gebiet unter seinem
Zepter vereinigt war, zuerst den
Titel
»König von
England« an. Er starb 836.
1)
Hans, der
ApostelGrönlands, geb. 1686 in
Norwegen,
[* 7] ward 1707 als
Prediger zu
Vagen im
StifteDrontheim angestellt, legte aber 1717 sein
Amt nieder, begab sich 1721 mit zwei
Schiffen, begleitet von seiner
Frau, seinen zwei
Söhnen, im ganzen 46
Personen, nach
Grönland, wo er, besonders seit er es dahin gebracht hatte, in der Landessprache
zu predigen, erfolgreich wirkte. Die dänische
Regierung sandte ihm daher mehrere
Missionäre zu
Hilfe; erst 1731 hörte die
Unterstützung auf, während
HerrnhuterBrüder in seine
Arbeit eintraten, mit denen Egede sich nicht verständigen konnte. Nachdem
seine
FrauGertrudeRask, sein treue Gehilfin, gestorben, kehrte Egede 1736 nach
Dänemark
[* 8] zurück, wo er 1740 zum
Superintendenten der grönländischen
Mission ernannt wurde, für die er durch Errichtung eines
Seminars für grönländische
Missionäre und durch
Schriften unermüdlich wirkte. Er starb in Stubbekjöbing auf der
InselFalster.
2)
Paul, Sohn des vorigen, geb. 1708 in
Norwegen, begleitete seinen
Vater nachGrönland und wurde dessen
Gehilfe und Nachfolger im grönländischen Lehramt von 1734 bis 1740. Nach
Dänemark zurückgekehrt, wurde er
Professor der
Theologie und Mitglied des Missionskollegiums, nach des
VatersTod Aufseher der grönländischen
Mission und
Bischof. Er vollendete 1766 die
von seinem
Vater begonnene Übersetzung des
NeuenTestaments ins Grönländische, lieferte einen grönländischen
Katechismus (1756) und gab ein grönländisch-dänisches
Ritual (1783) heraus. Er starb 1789 in
Kopenhagen.
[* 9]
Vgl. Fenger, Bidrag
til H. Egedes
og den gronlandske
Missions Historie 1721-60 (Kopenh. 1879).
3)
Hans Egede Saabye, Sohn des vorigen, bekleidete 1770-78 die
Stelle eines
Missionärs in
Grönland und war später Hauptprediger
zu Adbye im
StiftFünen. Er schrieb: »Brudstykke
of en Dagebog, holden in
Grönland i Aareae 1770-78 udgiven
of Biskop
Plum«
(Odense
[* 10] 1816; deutsch, Hamb. 1817). -
SeinBruderNiels ward als
Leutnant auf eine Entdeckungsreise nach der Ostküste
Grönlands ausgesandt, die er auch beschrieb (Kopenh. 1789, 2. Aufl.
1796),
die südlichste dänische Ansiedelung in Nordgrönland, auf einer
Insel der Diskobucht
gelegen, 1759 gegründet und nach
HansEgede (s. d.) benannt, umfaßt 4 Ortschaften und 5 Außenstellen mit zusammen 1016 Einw.
Die benachbarten
Inseln liefern viel
Eiderdaunen.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Magdeburg,
[* 13]
Kreis
[* 14]
Wanzleben, in fruchtbarer Gegend, an der
Bode und der
LinieBlumenberg-Staßfurt-Güsten
der Preußischen Staatsbahn, mit der Vorstadt Altemarkt, hat ein
Amtsgericht, eine evangelische und eine kath.
Pfarrkirche, 2 Zuckerfabriken,
Branntweinbrennerei,
Gerberei, Bierbrauerei,
[* 15] eine Dampfmühle und (1880) 5058 meist evang.
Einwohner. Hier wurde sonst das unter dem
NamenEgelei berühmte
Bier gebraut.
Unmittelbar bei Egeln und dazu
gehörig sind die
Domäne Egeln und das Klostergut Marienstuhl. In der reichen und stark bevölkerten Umgegend wird bedeutende
Zuckerfabrikation
¶