(lat. effectus),
Wirkung, Erfolg, günstiger Erfolg; besonders der
Eindruck, den ein
Werk derPoesie, bildenden
Kunst,
Tonkunst etc. hervorbringt.
Stärker, aber nicht reiner kann der Effékt gemacht werden durch starke
Kontraste,
Kolossalität, Massenhaftigkeit etc.; unrein und tadelnswert wird er, wenn das Kunstwerk nicht
mehr durch die Art des
Inhalts und derDarstellung wirkt, sondern sich einer herrschenden Geschmacksrichtung
des
Publikums anschmiegt, wodurch es sich zugleich aller Selbständigkeit entäußert. Von diesem Fehler ist nur ein
Schritt
zu dem noch niedrigern, durch Anwendung ungewöhnlicher
Mittel Überraschung und dadurch Erfolg zu bewirken, zu dem sogen.
Knalleffekt.
Effektenbörse, diejenige Abteilung
der
Börse, in der vorzugsweise der
Handel in Effekten stattfindet, im
Gegensatz zur
Waren- oder Produktenbörse.
Effektensocietät
nennt sich eine in
Frankfurt
[* 2] a. M. regelmäßig zusammentretende
Gesellschaft von Kaufleuten, um Effekten zu handeln; auch heißt
so eine Privatbörse für Effekten in
Amsterdam.
[* 3]
Sie wird
in der
Regel von Bankierfirmen als
Nebengeschäft betrieben und namentlich von den Besitzern solcher
Prämien-
(Los-)
Papiere
benutzt, welche einen den
Wert der ohne
Gewinn ausgelosten
Stücke beträchtlich übersteigenden
Kurs zu
haben pflegen. Effektenversicherung ist nicht zu verwechseln mit
Valorenversicherung (s. d.).
bedeutet auf Schuldurkunden, insbesondere bei
Wechseln, wenn dies
Wort der Schuldsumme hinzugefügt ist, daß die
Zahlung in der gerade bezeichneten Geldsorte verlangt werden könne oder solle
(Effektivzahlung).
Im
Seekrieg nennt man eine effektiveBlockade eine wirklich mit
Gefahr verbundene Hafenabsperrung
durch die feindliche Macht.
(mittellat., v. lat.
festuca,
»Halm«) im ältern deutschen
Recht übliche
symbolische
Übergabe einesGrundstücks durch mündliche
Erklärung und Überreichung eines von demselben abgeschnittenen Spans oder
Halms seitens des Verkäufers an den
Käufer. An
ihre
Stelle trat später die gerichtliche
Auflassung (s. d.).
im Billardspiel
Kunstausdruck für die
Wirkung, welche der Seiten- oder Schiefstoß
hervorbringt, daher auch für diesen Seitenstoß selbst gebraucht: »Effet geben«;
(lat.), Ausströmung, Erguß; besonders das Ausfließen von
Gasen aus einem sie rings umschließenden
Gefäß,
[* 7] in dessen Wand eine Öffnung angebracht ist. Dasselbe findet nach folgendem von
Graham durch
Versuche bewiesenen
Gesetz statt:
Das
Quadrat der Ausströmungsgeschwindigkeit ist dem
Druck direkt und dem spezifischen
Gewicht des
Gases
umgekehrt proportional. Dies
Gesetz läßt sich leicht begründen, wenn wir im
Sinn der »mechanischen« oder »kinetischen«
Theorie der
Gase
[* 8] (s.
Wärme)
[* 9] jeden luftförmigen
Körper als ein Haufwerk rasch sich bewegender Teilchen oder
Moleküle auffassen;
wo sich ihnen eine Wand entgegenstellt, üben sie vermöge der
Wucht, mit welcher sie gegen dieselbe prallen,
einen
Druck auf sie aus;
wo sie eine Öffnung finden, fahren sie durch dieselbe hinaus;
die Ausströmungsgeschwindigkeit ist
daher nichts andres als die mittlere
Geschwindigkeit der dahinschießenden
Moleküle.
verschiedene Gase unter gleichem Druck ausströmen, so verhalten sich die Quadrate ihrer Ausströmungsgeschwindigkeiten umgekehrt
wie ihre spezifischen Gewichte, oder, was dasselbe heißt, ihre spezifischen Gewichte verhalten sich wie die Quadrate der Ausströmungszeiten
gleicher Raumteile. Auf dieses Verhalten hat Bunsen ein sehr sinnreiches Verfahren zur Bestimmung des spezifischen Gewichts
der Gase gegründet.