Die Edrisiden suchten sodann in
Spanien
[* 4] sich eine Herrschaft zu gründen.
Der EdrisideAli bemächtigte sich 1016 des
Throns von
Cordova durch Vertreibung des
OmejjadenSuleiman, doch konnten sich seine Nachkommen nicht auf demselben behaupten.
2) Eduard I., aus dem
HausAnjou, geb. Sohn
Heinrichs III., stellte noch bei Lebzeiten des letztern durch den glänzenden
Sieg bei
Evesham über
Simon von
Montfort 1265 die Macht desKönigtums wieder her und unternahm 1270 eine
Kreuzfahrt nach
Palästina.
[* 7] Während seiner
Abwesenheit starb sein
Vater und Eduard kehrte nach
England zurück, wo er
im
August 1274 ankam. Ein energischer
Fürst, stellte er im Innern
Ruhe und
Ordnung her: beschränkte die Macht des
Klerus, namentlich
durch dasGesetz, daß kein Grundbesitz mehr an die
Tote Hand fallen dürfe, und durch
Besteuerung der geistlichen
Güter, und verfolgte nach außen eine konsequente Eroberungspolitik. Er unterwarf 1276-83
Wales, wo bis dahin eine unabhängige
keltisch-britische Herrschaft bestanden hatte, und benutzte die in
Schottland nach dem
Tode des
KönigsAlexander III. 1286 entstandenen
Wirren, um seine Macht dort geltend zu machen. Er unterstützte den von ihm abhängigen Kronprätendenten
JohnBaliol gegen
RobertBruce, wogegen dieser 1292 die Oberlehnsherrlichkeit der
Krone vonEngland über
Schottland anerkannte.
Als
Baliol sich 1296 im
Bund mit
Frankreich gegen Eduard erhob, schlug dieser ihn bei
Dunbar, setzte ihn ab und
ließ nun
Schottland durch
Statthalter regieren. Die von den
Schotten unter
Wallace und dem jüngern
RobertBruce immer wieder
versuchten Empörungen schlug er mit
Energie und Grausamkeit nieder; auf einem
Zuge gegen den letztern starb er in
Burgh bei
Carlisle, einer der gefeiertsten
Könige der englischen
Sage und Geschichte. Mit seinem
Parlament,
zu
dem er regelmäßig seit 1295 außer den geistlichen und weltlichen
Lords auch Abgeordnete der
Städte und
Flecken sowie der
Grafschaften berief, stand Eduard in gutem Einvernehmen und vergrößerte seine Macht sehr wesentlich, indem er 1297 sein
Steuerbewilligungsrecht anerkannte. Als Gesetzgeber hat er sich um
Handel und
Münzwesen,
[* 8] den
Schutz des
Eigentums und des
Landfriedens verdient gemacht.
Vgl.
Stubbs, Chronicles of the reigns of
Edward I. and II. (Lond. 1882).
3) Eduard II., Sohn und Nachfolger des vorigen, geb. zu
Carnarvon, der erste englische
Kronprinz, der den
Titel eines
Prinzen von
Wales führte, hatte weder die
Energie noch die Charakterstärke seines
Vaters geerbt und vermochte
weder im Innern die aufrührerischen
Großen niederzuhalten,
noch die auswärtigen Erwerbungen desselben zu behaupten. Von
RobertBruce wurde er bei
Bannockburn geschlagen und mußte 1323 mit demselben einen
Frieden auf 13 Jahre schließen,
der die Unabhängigkeit
Schottlands sicherte. 1324 kam er mit
Karl IV. von
Frankreich, der die persönliche Lehnshuldigung Eduards
für
Guienne forderte, in
Konflikt, und als er einen schimpflichen
Vertrag, den seine Gemahlin
Isabella,
Karls IV.
Schwester, mit
diesem abschloß, nicht vollkommen ausführte, vereinigte sich die
Königin mit dem jüngern
Bruder Eduards,
Edmund,
Grafen von
Kent, mit
RogerMortimer,
Grafen von
March, der für ihren
Liebhaber galt, und einer Anzahl unzufriedenerGroßen 1326 zu
Eduards
Sturz. Der König floh, wurde gefangen, im
Januar 1327 durch Parlamentsbeschluß abgesetzt und 22. Sept. d. J. in
BerkeleyCastle ermordet.
Für die Dauer aber vermochte er diese Erwerbungen nicht zu behaupten, und als
Karl V. von
Frankreich 1369 den
Krieg erneuerte,
verlor Eduard in fünf
Jahren bis auf wenige feste
Plätze alle seine
Eroberungen. Infolge der vielen
Kriege Eduards und der für
dieselben erforderlichen Geldbewilligungen steigerten sich der Einfluß und die Macht des
Parlaments unter
seiner
Regierung bedeutend. Im Einvernehmen mit demselben traf Eduard energische Maßregeln gegen die päpstlichen Übergriffe
in
England und schützte den
ReformatorJohn Wiclef vor dem geistlichen
Gericht; er hat auch, wahrscheinlich nach der Rückkehr
von
Calais, 1347 oder 1348 den
Hosenbandorden gestiftet. Eduard starb
Vgl. Longman, History of
the life and times of
Edward III. (Lond. 1869, 2 Bde.);
wurde durch Parlamentsbeschluß aus dem Tower wieder auf den Thron erhoben. Schon im März 1471 kehrte indes Eduard, von seinem
Schwager, Karl dem Kühnen von Burgund, unterstützt, nach England zurück, sammelte ein Heer, versöhnte sich mit seinem Bruder
und schlug Warwick14. April entscheidend bei Barnet; Heinrich VI. wurde wieder gefangen genommen. Auch ein
französisches Hilfsheer, mit welchem Margareta, die Gemahlin Heinrichs VI., und deren Sohn, Prinz Eduard, in England erschienen,
wurde bei Tewkesbury geschlagen und Margareta mit ihrem Sohn gefangen.
Eine kluge Finanzwirtschaft und strenge Beitreibung der Steuern undZölle machten ihn zu einem der reichsten Fürsten
seiner Zeit; durch Verträge mit der Hansa und den Niederländern suchte er Sicherheit der Schiffahrt herzustellen. Eduard starb Er
hinterließ aus seiner Ehe mit Elisabeth fünf Töchter und zwei Söhne, Eduard V. und Richard, im Alter von 10 und 12 Jahren,
welche beide ihr Oheim, der Herzog von Gloucester, nachdem er als Richard III. die Krone usurpiert
hatte, im Tower ermorden ließ.
Der Krieg begann 1369; Eduard eroberte 1370 die abgefallene Stadt Limoges, wo er 3000 Einw. niedermetzeln ließ,
kehrte aber dann, schon lange von schleichender Krankheit ergriffen und über den Tod seines ältesten Sohns, Eduard, tief betrübt,
nach England zurück und starb in Canterbury. Sein jüngerer Sohn bestieg nach Eduards III. Tod unter dem NamenRichard
II. den englischen Thron.
(Duarte), König von Portugal, geb. 1391, Sohn und Nachfolger Johanns des Unechten, regierte
1433-38, einer der besten KönigePortugals, half dem Staatshaushalt wieder auf, brachte Zucht und Ordnung in das Heer und ließ
ein neues Gesetzbuch entwerfen. Ein Angriff auf Tanger scheiterte 1437, und dabei fiel der jüngste Bruder des Königs, Ferdinand,
der »standhafte Prinz«, in die Gewalt derMauren. Eduard war ein hochsinniger, fein gebildeterFürst. Unter
seinen Schriften ist der »Treue Ratgeber«, eine für seine Gemahlin Leonore bestimmte Sammlung von Lebensregeln, Regierungsmaximen
u. dgl., bemerkenswert.