criticae et pragmaticae ad historiam Transsilvaniae sub regibus Arpadanae et mixtae propaginis«
(Hermannst. 1803). Auch gab er die ersten
Bände der
»Scriptores rerum transsilvanarum« (Hermannst. 1797-1800, 4 Bde.)
heraus.
Sein handschriftlicher
Nachlaß ist im
Besitz des ungarischen Nationalmuseums zu
Pest.
1) im
Altertum Hauptstadt der nordmesopotamischenLandschaft Osroene, östlich vom heutigen
Biredschik; schon im 8. Jahrh. von den Assyrern erobert und damals Ruhu (syr.
Urhoi) genannt, jetzt
Urfa. Unter
Seleukos, der viel für Vergrößerung der Stadt that, erhielt sie nach der gleichnamigen
makedonischen Stadt den
Namen Edessa und nach den vielen
Quellen des dort entspringenden Skirtos (Daisan) den
Namen Kallirrhoë oder Orrhoë (vielleicht nur
Verstümmelung des syrischen Stadtnamens).
Unter
Antiochos VII., nach welchem Edessa auch
Antiochia hieß, gründete daselbst Urhoi
Bar Chevje 137
v. Chr. das edessenische
Reich, welches auch das osroënische (orrhoënische)
Reich heißt. Unter seinen Nachfolgern, die sämtlich den Ehrennamen
Abgar
führten und mit denRömern infolge der Partherkriege in vielfache, meist feindliche Berührung kamen,
war auch der
Abgar Uchomo (der
»Schwarze«),
Gordianus setzte um 243 wieder einen
Abgar in
Besitz des
Reichs. 260 wurde Edessa von den Persern unter
Sapores I. belagert und
Kaiser
Valerian vor den
Thoren der Stadt geschlagen. Während dieser Zeit und besonders nach der
Teilung des römischen
Reichs, bei
welcher Edessa zum oströmischen
Reich kam, entwickelte sich seine Bedeutung in der Geschichte der christlichen
Kirche immer mehr.
Mehr als 300 Klöster sollen in seinen
Mauern gewesen sein, dazu war es der Sitz des Ephraem
Syrus und seiner
Schule.
Auch in den arianischen, monophysitischen und nestorianischen Streitigkeiten spielte es eine bedeutende
Rolle. 525 ließ
KaiserJustinus I. die Festungswerke wiederherstellen und nannte die Stadt Edessa Justinopolis.
Chosroes Nuschirwan
belagerte Edessa erfolglos. Die Ausbreitung des
Islam, die Edessa 641 unter die Herrschaft der arabischen
Kalifen brachte, machte der
Blüte
[* 6] des
Christentums daselbst ein Ende, und unter den nun folgenden innern und äußern
Kämpfen unter dem Kalifat erlosch
auch Edessas weltlicher
Glanz, bis es 1040 den
Seldschukken in die
Hände fiel.
Den byzantinischen
Kaisern gelang es zwar, Edessa nochmals
an sich zu bringen; aber der
Statthalter, den sie hinschickten, machte
sich unabhängig, hatte jedoch von seiten der benachbarten
Türken, besonders durch den
Emir Balduk, viel zu leiden. Im ersten
Kreuzzug bemächtigte sich
GrafBalduin,
Gottfrieds vonBouillonBruder und Nachfolger, vom
Fürsten Thoros
zu
Hilfe gerufen, 1098 der Herrschaft über die Stadt und machte Edessa zur Hauptstadt einer
Grafschaft Edessa, zu der er auch noch
Samosata und Sarudsch erwarb.
Diese
Grafschaft bestand überein halbes
Jahrhundert, als Vormauer des jerusalemischenReichs gegen die
Türken, unter der Herrschaft fränkischer
Fürsten, bis es endlich unter dem
Grafen Joscelin II. dem Beherrscher von
Mosul,
Emaddin Zenki, 1144 gelang, die Stadt und
Burg mit
Sturm zu nehmen.
Nun ward wieder der
Islam in Edessa herrschend. Ein (1146) gemachter
Versuch, das türkische
Joch abzuschütteln, vollendete den
Ruin der Stadt. Nach vielen Wechselfällen,
die Edessa nacheinander die
Hände der
Sultane von
Ägypten
[* 7] und
Syrien (1182) und von
Rum (1234, wo es Alaeddin Kelkobad eroberte),
der
Mongolen (Zerstörung durch
Timur 1391),
Turkmenen und
Perser brachten, eroberten es 1637 die
Türken, unter denen es sich
wieder aus den Trümmern und zu einiger
Blüte erhoben hat.
Gegenwärtig wird die
Bevölkerung
[* 8] von
Urfa oder
Ruha auf 30-40,000
Seelen (¾
Christen, ¼ Mohammedaner) geschätzt; doch ist
die herrschende
Sprache
[* 9] die türkische. Die Stadt hat zwei Missionsanstalten und eine amerikanische
Schule,
Ruinen der alten
Burg, welche die
Sage als den
PalastNimrods bezeichnet, und
Katakomben im
Felsen unter derselben, Zu den Merkwürdigkeiten
Edessas, das im
Orient für eine durch
Abrahams Aufenthalt geheiligte Stadt gilt, gehört die dem
Abraham geweihte
Moschee mit
dem
Teich voll heiliger
Fische.
[* 10] Fabriziert werden hier Wollwaren, Goldschmiedearbeiten und Maroquinleder; lebhaft ist der
Handel
mit englischen Manufakturwaren (von
Aleppo) sowie mit
Getreide.
[* 11]
(in den hieroglyphischen
InschriftenHat, koptisch Albo, das
ApollinopolisMagna der Alten),
Stadt in Oberägypten, am linken
Ufer des
Nils, mit 2000 Einw., die in elenden
Hütten
[* 16] wohnen und blaue Baumwollenstoffe sowie
Töpferwaren fabrizieren. Von den fast ganz unter Wüstensand begrabenen
Ruinen der ehemals prächtigen Stadt sind nur noch
die Reste eines
Kais am
Nil und zwei Gebäude
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