infolge des
Ersatzes der
Barzahlungen durch Regierungswechsel
(India council bills) und relative Zunahme der Goldabflüsse,
d) der progressiv zunehmenden
Konsumtion des
Goldes in den
Kunstgewerben bei relativem Rückgang des Silberverbrauchs in der
industriellen
Technik, endlich e) hauptsächlich der großen Veränderung im
Geld- und Währungswesen der westlichen
Länder
(vgl.
Währung), welche den
Bedarf von
Gold
[* 2] zu monetaren
Zwecken rasch und intensiv gesteigert und die Zahlungskraft
der Silbermünzen vermindert sowie den Silberbedarf der
Münzstätten relativ beschränkt hat.
Derselbe, Währungspolitik und Münzstatistik
(Berl. 1884);
die
Berichte der internationalen Münzkonferenzen und Enquetekommissionen, besonders des
sogen. »Silver-Committee« (Lond.
1876) und der
United States Monetary-Commission (Washingt. 1877);
die »Documents accompanying the report of the Monetary-Commission«
(das. 1879);
Diamant
[* 27] ist
Kohlenstoff so gut wie
Holzkohle und der
Graphit unsrer
Bleistifte, und sein Wert beruht lediglich in der Kristallform.
Man teilt die Edelsteine in eigentliche Edelsteine (gemmae) und in
Halbedelsteine (lapides pretiosi), indem bei den erstern jene
Eigenschaften
in höherm, bei letztern in niederm
Grad hervortreten oder vereinigt sind, ohne daß jedoch zwischen beiden
Abteilungen eine strenge
Grenze oder in der Unterscheidung eine völlige Übereinstimmung stattfände.
Die
Nomenklatur vieler Edelsteine stimmt bei den Juwelieren und Mineralogen nicht überein, insofern erstere oft ganz
verschiedene Edelsteine bloß nach einem gemeinschaftlichen charakteristischen Merkmal mit demselben
Namen bezeichnen. So wird von
ihnen der
NameRubin für verschiedene
Steine roter
Farbe gebraucht, welche von den Mineralogen teils dem
Korund,
[* 28] teils dem
Spinell
[* 29] oder
Topas
[* 30] zugezählt werden; unter orientalischem
Chrysolith wird ein gelblichgrüner
Saphir, unter
sächsischem
Chrysolith ein blaß weingelber
Topas verstanden etc. Das
Beiwort orientalisch, im
Gegensatz zu occidentalisch,
bezeichnet oft nicht sowohl das Vaterland als vielmehr einen besondern
Grad der
Schönheit eines
Steins
(weil allerdings die Edelsteine aus dem
Orient in der
Regel am schönsten sind). Zur allgemeinen Orientierung geben wir folgende Übersicht:
18) Labrador, grau, grünlich, gelblich, rötlich, bläulich, zum Teil mit herrlicher Farbenwandlung, aus Sibirien, Labrador.
19) Lava, braun, grau bis schwarz, rötlich, gelblich, weißlich, von verschiedenen Vulkanen. Dazu gehört
Obsidian (Lavaglas, Glasachat, isländischer Achat), schwarz, perlgrau (edler Obsidian), bouteillengrün (böhmischer Chrysolith),
grünlichgelb (Schillerobsidian), aus Sibirien.
Alle Edelsteine unterliegen einer Bearbeitung, wodurch sie eine Form erhalten, in welcher ihre wertvollsten Eigenschaften am schönsten
hervortreten. Früher begnügte man sich, die natürlichen Flächen der Steine zu glätten, und erst allmählich
erkannte man, welche Effekte durch künstlich hergestellte Flächen erzielt werden können. Die Kunst der Edelsteinschleiferei
in diesem Sinn ist jedenfalls nicht alt; man nennt als Erfinder gewöhnlich Ludwig van Berquen und als das Jahr der Erfindung 1456. Seitdem
hat man auf Grund genauerer mineralogischer Kenntnisse, unter Berücksichtigung des innern Gefüges der
Kristalle,
[* 62] der nach verschiedenen Richtungen ungleichen Spaltbarkeit, Härte und Elastizitätsverhältnisse, erhebliche Fortschritte
gemacht.
Durch Spalten, Zersägen, Zerbrechen gibt man dem Stein im wesentlichen schon die gewünschte Form und vollendet dann die Arbeit
durch Schleifen und Polieren. Die größten Schwierigkeiten bereitet der Diamant. Nachdem sein Blätterdurchgang
erkannt ist, wird er in einer Kittlage befestigt und mit feinem Meißel
[* 63] und Hammer
[* 64] nach einer vorher mit einem andern Diamant
ausgeführten Vorzeichnung gespalten (Kloven). Man befestigt ihn dann mit Kitt in der Dogge oder Hülse,
[* 65] so daß nur die Stelle
frei bleibt, an welcher eine Facette angeschliffen werden soll, und steckt die Hülse in ein schweres eisernes
Gestell, welches den Stein, oft noch unter dem Druck der Hand
[* 66] oder von Gewichten, gegen die rotierende Schleifscheibe drückt.
Diese Scheiben bestehen aus schwach gekörntem Gußeisen oder weichem Stahl, rotieren in horizontaler Ebene und
sind mit Diamantpulver und Öl beschickt, weil der Diamant wegen seiner außerordentlichen Härte nur von seinem eignen Pulver
angegriffen wird. Sobald eine Facette vollendet ist, muß der Stein wieder umgelegt werden, und dies wiederholt sich, bis er
endlich die bestimmte Form erhalten hat. Man schleift so winzig kleine Rosetten mit je 16 Flächen, daß 2000 auf
ein Karat gehen.
Die übrigen Edelsteine können ohne vorhergehende Spaltung mit Diamantpulver, oft schon mit Schmirgel leicht in jede beliebige Form
gebracht werden. Während aber der Diamant beim Schleifen gleich mit poliert wird, erfordern die andern Edelsteine hierzu noch eine
besondere Bearbeitung. Steine mit eigentümlichem Lichtschimmer, wie Opal, erhalten keine Facetten, sondern
nur eine runde Wölbung (en cabochon). Häufig wird die Farbe der Edelsteine durch vorsichtiges Erhitzen verändert, und besonders
die
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