Friedrich d. Gr.,
Helvetius,
Diderot, d'Alembert,
Marmontel etc.) oft wiederkehrendes
Wort von historischer Wichtigkeit, das
ohne
Zweifel auf die
Kirche zu beziehen ist.
Viele seiner
Briefe (namentlich an d'Alembert) unterzeichnete er, statt mit seinem
Namen, mit »Écr. l'inf...« oder »Écrlinf«
zur Täuschung der mit der
Eröffnung staatsgefährlicher
Briefe betrauten Beamten.
franz. Silbermünze
(Louis blanc,
Louis d'argent) bis 1803, zuerst unter
Ludwig XIII.
nach dem
Muster der spanischen
Piaster geprägt und in der
Folge vielfach im Wert und auch im Gepräge (nach
welchem der Écu verschiedene
Namen trug) verändert.
südamerikan.
Republik, so genannt, weil der
Äquator dieselbe durchschneidet, liegt
zwischen 1° 23' nördl. und 4° 45' südl.
Br. und zwischen 71° 15' und 81° westl. L. v. Gr.
und grenzt im N. an
Kolumbien, im
S. an
Peru, im
W. an den
StillenOzean. Die Landesgrenzen sind noch nirgends
genauer festgesetzt, außer daß durch Grenzvertrag vom Jahr 1832 die Ansprüche
Kolumbiens auf
Pasto anerkannt sind. Auch
den
Putumayo hat
Kolumbien seit 1876 besetzt, während
Peru den ganzen
Marañon in
Besitz hat, so daß die
Grenzen
[* 8] Ecuadors sich auf das in unsrer
Karte angegebene Gebiet beschränken. Dieses hat ein
Areal von 329,000 qkm (5975 QM.).
Außerdem gehören zu Ecuador die
Galapagos.
Areal und
Bevölkerung
[* 9] (nach ganz rohen
Schätzungen und unter
Annahme von 100-150,000
»wilden«
Indianern [infielos]) verteilen sich wie folgt:
Die
Küste des
Ozeans ist ohne kleinere Einbiegungen über 800 km lang und hat
bei einzelnen guten Flußhäfen nur einen bedeutenden
Busen, den von
Guayaquil. Das
Innere des
Landes zerfällt in drei Teile:
die Küstenebene, die
Gebirge und die zwischen ihnen liegende
Hochebene und die
Ebene im O. desselben. Das
Gebirge, ein Teil
der südamerikanischen
Kordilleren, besteht aus zwei parallel von S. nach N. ziehenden und durch ein breites Längenthal geschiedenen
Ketten, welche aus hohen vulkanischen
Bergen,
[* 10] entweder erloschenen und (elf) noch thätigen
Vulkanen oder kraterlosen, durch
Erhebung des
Bodens emporgestiegenen
Domen, zusammengesetzt sind.
In der östlichen
Kette erheben sich der
Imbabura (4582 m), der
Cayambe (5840 m), der
Antisana (5746 m),
die noch thätigen
Vulkane
[* 11]
Cotopaxi (5943
m) und
Tunguragua (5087 m), der Capac-Urcu oder
Altar de los Collanes
[* 12] (5404 m), der
östlich von der
Kette liegende und von ihr getrennte
Sangay (5323 m), der thätigste aller
Vulkane des
Landes; in der westlichen
dagegen der
Catacachi (4966 m), der
Pichincha (4787 m), der Corazon (4787 m), der Yliniza (5305 m), der Carahuairazo (5106
m), der
Chimborazo (6310 m). Das zwischen beiden
Ketten liegende Längenthal zerfällt durch Querriegel, welche die
Ketten verbinden,
in acht
Becken, die sich zusammen 600 km lang bei einer Durchschnittsbreite von 35 km gegen S. ziehen,
ohne unter 2500 m
Höhe herabzusinken; sie sind der wichtigste Teil des ganzen
Landes, der Hauptsitz der
Bevölkerung und aller
Bildung in den ältesten
Zeiten wie noch jetzt.
Das nördlichste
Becken, die
Ebene von
Quito (2850 m), wird von dem folgenden, derEbene von
Tacunga (2780
m), durch das Querjoch von Chisinche (3604 m) getrennt, die letztere
Ebene von der von
Cuenca (2355 m) durch den Bergknoten
von Azuay; südlicher liegt noch die zum
Thal
[* 13] des obern
Marañon sich senkende Bergebene von
Loja (2072 m). Die
Abfälle beider
Ketten sind besonders nach außen steil, hier zugleich mit kurzen, vorspringenden
Ketten, die sich im O.
wie im W. rasch zur Tiefebene herabsenken.
Von diesen Abfallsgebirgen sind die bedeutendsten an der Ostseite die
Kordillere von
Pastaza und die
Kordillerede los Upanos,
die vom
Sangay ausgeht; an der Westseite der Bergknoten der
Moñtana de Sandomo, der die
Wasserscheide zwischen
den zum Guayaquilgolf fließenden
Flüssen und den nördlichen Küstenflüssen bildet. Auf diese
Berge folgen an beiden Seiten
tief gelegene, mit dicht verwachsenen Urwäldern bedeckte, daher fast undurchdringliche Tiefebenen.
Hydrographisch gehört fast das ganze Land dem Gebiet des
Amazonenstroms an. Von den in dem Längenthal entspringendenFlüssen,
welche die Grenzketten desselben in tiefen Schluchten durchbrechen, fließen nur die der
Ebene von
Quito zur
Küste ab und bilden
das Gebiet des obern
Rio
[* 19]
Esmeraldas, des bedeutendsten Küstenflusses des
Landes; die südlicher an den Abhängen der westlichen
Kette entspringenden vereinigen sich in dem
RioGuayaquil. Dagegen entspringen von den Zuflüssen des
Amazonenstroms
der
Pastaza in der
Ebene von
Tacunga, der Paute in der
Ebene von
Cuenca, endlich der
Napo, der größte
Fluß des
Landes, am Ostabhang
des
Cotopaxi. - Das
Klima
[* 20]
¶
mehr
ist in den Tiefebenen im W. und im O. überaus heiß, dabei vorherrschend feucht und ungesund, auf den Hochebenen auffallend
gleichmäßig (die Temperatur schwankt in Quito nur zwischen 6 und 22° C. Wärme
[* 22] bei einer mittlern Temperatur von 15° C.),
daher sehr angenehm, ein fortdauerndes Frühlingsklima, aber der häufigen Temperaturwechsel halber nicht
so gesund, wie man glauben sollte. Man unterscheidet hauptsächlich zwei Jahreszeiten,
[* 23] den Sommer (Verano) vom Juni bis November,
die Trockenzeit, in der auf den Hochebenen schönes Wetter
[* 24] herrscht, aber auch die Winde
[* 25] am heftigsten wehen, und den Winter
vom Dezember bis Mai, die Regenzeit, in der die Temperatur am höchsten ist.
In der Tiefebene des Westens ist die Hitze groß, die Nächte aber sind kühl. Der Regenfall ist dort bedeutender, während
es auf den feuchtheißen Ebenen des Innern fast täglich regnet. Auf den Hochebenen sind Rheumatismus, gastrische und Unterleibskrankheiten
sowie katarrhalische Affektionen am häufigsten, während die Tiefländer an Fieber leiden. Mit dem Klima
hängen die Vegetationsverhältnisse eng zusammen. In den tief gelegenen Ebenen bedingt die große Feuchtigkeit das Bestehen
der dichten Urwälder, in denen die Palmen,
[* 26] Cykadeen etc. vorherrschen, und die auch in den Gebirgsabhängen hoch hinaufreichen,
übrigens durch kostbare Produkte des Pflanzenreichs höchst ausgezeichnet sind.
KonsulChurch nimmt an, daß unter der Bevölkerung 100,000 reine Weiße, 600,000 reine Indianer und 300,000
Mischlinge sind, eingerechnet die wenig zahlreichen Neger und Mulatten. Die Weißen sind die Hauptgrundbesitzer und Kaufleute.
Sie sind höflich und gastfrei, geistig begabt und mutig, aber ohne Ausdauer und männliche Kraft
[* 36] und verschwenderisch. Sie
leben außer um Guayaquil fast nur noch auf den Hochebenen. Die Mischlinge gelten für grausam und verkommen.
Die Indianer gehören meist zum Stamm der Quito und sprechen einen Dialekt der Quichuasprache. Sie sind genügsam und gelehrig,
aber dabei abergläubisch und infolge des lange auf ihnen lastenden Druckes aller männlichen Tugenden bar. Die ihnen gewährte
Gleichheit vor dem Gesetz besteht nur dem Namen nach, denn in der That sind sie fast alle Hörige, die
von
den Grundbesitzern gewissenlos ausgebeutet werden. Die wilden Indianer bewohnen die östlichen Tiefebenen (s. Oriente). Die
bekanntesten Stämme unter ihnen sind die kriegerischen Zívaro und die Záparo. Für Volksbildung ist noch wenig geschehen.
Allerdings findet man inQuito eine Universität und eine Gewerbeschule und in elf der größern Städte »Colegios«,
aber 1878 konnten von der ganzen Bevölkerung doch nur 75,000 oder 8 Proz. lesen und schreiben.
Die Viehzucht ist namentlich auf dem Hochland von Bedeutung, wo auch die Käsebereitung in größere Maßstab
[* 39] betrieben wird. Der Bergbau
[* 40] ist ganz unbedeutend, doch wird etwas Waschgold gesammelt, und die Goldgruben bei Zaruma werden
von einer englischen Gesellschaft ausgebeutet. Auch die Industrie steht auf sehr niedriger Stufe und beschränkt sich fast nur
auf Herstellung gröberer Zeuge aus Wolle und Baumwolle
[* 41] und aus Flechtarbeiten, wie Panamahüte, Hängematten
aus Palmstroh oder aus Pita (Agavefasern) etc. Der Handel steht zu den großen Hilfsquellen des Landes in keinem Verhältnis,
was namentlich dem Mangel an guten Verkehrswegen zuzuschreiben ist.
Allerdings verbindet jetzt eine 122 km lange Eisenbahn den Haupthafen Guayaquil mit dem auf der Hochebene
gelegenen Sibombe; auch wird der FlußGuayaquil (mit seinem Nebenfluß Daule) von 14 Dampfern befahren, und die großen Flüsse
des Ostens (wie der Napo) eignen sich gleichfalls zur Dampfschiffahrt. Im allgemeinen geschieht der Warentransport auf den Rücken
von Maultieren und gelegentlich von Ochsen, Eseln und Lamas. Selbst die alte Camina real, welche den Staat 650 km
lang von N. nach S. durchschneidet, ist für Fuhrwerk nicht passierbar.
Münzeinheit ist (seit 1884) der Sucré = 5 Frank. Die französischen Maße und Gewichte wurden bereits 1856 eingeführt.
[Staatliche Verhältnisse.]
Die Verfassung, ursprünglich aus dem Jahr 1830 stammend, aber seitdem (zuletzt
1883) vielfach modifiziert, legt die Exekutive in die Hand
[* 45] eines auf vier Jahre gewählten Präsidenten, die gesetzgebende Gewalt
in die Hände eines Kongresses, der aus einem Senat und einem Abgeordnetenhaus besteht. Die Senatoren (je zwei für jede Provinz)
werden auf vier, die Abgeordneten
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