Dornenraupe mit roten Rückenflecken lebt auf
Birken, auch auf
Weiden und
Pappeln. Der große
Fuchs
[* 2] (V. polychlorosL.), 6,5cm breit, orangebraun, mit zwei größern schwarzen
Flecken am Vorderrand der Vorderflügel, fünf kleinern gerundeten auf
der
Fläche derselben, einem größern am Vorderrand der Hinterflügel und schwarzer Saumbinde mit blauen Mondflecken
auf allen
Flügeln, lebt in
Europa,
[* 3]
Algerien
[* 4] und in
Asien
[* 5] bis
Japan,
[* 6] überwintert. Die bläulichschwarze, gelb gestreifte
Raupe
mit gelben
Dornen lebt gesellig auf Kirsch-, Apfel-,
Birnbäumen,
Ulmen,
Weiden,
Pappeln, frißt die Zweigspitzen kahl und muß
durch Anprellen entfernt werden. Häufiger ist der sehr ähnliche kleine
Fuchs(V. urticaeL.), der ebenfalls
überwintert, und dessen
Raupe mit gelben und gelbgrünen Seitenstreifen gesellig auf
Brennesseln lebt. Er wandert bisweilen
wie der
Distelfalter.
Auf demLandtag von 1865 zum zweiten Vizepräsidenten und in den landständischen
Ausschuß gewählt, stellte
er denAntrag auf Einführung der obligatorischen
Zivilehe, wiederholte ihn 1867 und brachte noch den weitern auf vollständige
Regelung der
Verwaltung des weltlichen Stiftungsvermögens ein. Beide
Anträge wurden vom
Landtag angenommen, kamen aber erst 1870 zur
Ausführung. In der
Frage der deutschen Einigung war er seit 1866 einer der
Führer der badischen
Liberalen,
empfahl als
Berichterstatter 1867 den Allianzvertrag mit
Preußen
[* 8] und im
Dezember 1870 die Versailler
Verträge zur
Annahme und
schloß sich 1871 als Mitglied des
Reichstags der nationalliberalen
Fraktion an. Seit 1870 Mitglied der
Direktion der
RheinischenKreditbank in
Mannheim,
[* 9] legte er 1874 seine Abgeordnetenmandate nieder, ohne sich jedoch ganz vom politischen
Leben
zurückzuziehen.
JohannGeorg von, Geschichtsforscher, geb. zu
Duingen im
FürstentumKalenberg, ward in Schulpforta
erzogen, studierte in
Leipzig
[* 10]
Theologie, dann Geschichte und
Philologie, ward erst
Sekretär
[* 11] des sächsischenMinisters
und
FeldmarschallsGrafenFlemming, 1694
GehilfeLeibniz' in
Hannover
[* 12] bei seinen historischen
Arbeiten, 1706
Professor der Geschichte
in Helmstedt, 1714 als
Rat und Historiograph nach
Hannover berufen und nach
Leibniz'
Tode, dessen »Origines Guelficae« und »Annales
Imperii« er fortsetzte und herausgab, Bibliothekar. 1719 vom
Kaiser in den Adelstand erhoben, flüchtete
er 1723 wegen
Schulden aus
Hannover, trat in
Köln
[* 13] zum
Katholizismus über und ward 1724 vom
Bischof von
Würzburg
[* 14] zum Bibliothekar
und Historiographen ernannt. Er starb daselbst. Von seinen sprachwissenschaftlichen Werken sind die
»Historia studii
etymologici linguae germanicae hactenus impensi« (Hannov. 1711) und die
Ausgabe mehrerer altdeutscher
Werke, von seinen historischen das
»Corpus historicum medii aevi« (Leipz. 1723, 2 Bde.)
und die »Commentarii de rebus
Franciae orientalis et episcopatus Wirceburgensis« (1729, 2 Bde.),
das letztere ein für seine Zeit ausgezeichnetes Werk,
bemerkenswert.
JosephHilarius, berühmter
Numismatiker, geb. zu Enzersfeld in Unterösterreich, erhielt seine
gelehrte
Ausbildung bei den
Jesuiten, in deren
Orden
[* 15] er dann eintrat, kam, nachdem er in demselben mehrere Lehrämter bekleidet
hatte, als
Lehrer der
Beredsamkeit an das Jesuitenkollegium zu
Wien,
[* 16] lernte hier numismatische
Studien liebgewinnen und widmete
sich, nachdem er sein Lehramt aus Kränklichkeit niedergelegt hatte, denselben seit 1772 ausschließlich.
Sein noch jetzt unübertroffenes
Hauptwerk, in
dem er die Ergebnisse seiner
Studien zusammenfaßte, ist »Doctrina numorum veterum«
(Wien 1792-98, 8 Bde.; dazu
»Addenda« aus seinem
Nachlaß von Steinbüchel, das. 1826).
Vgl. Kenner, J. H. v. Eckhel, ein
Vortrag
(Wien 1871).
Seit 1881 als
Rektor quiesziert, starb er inLeipzig. Eckstein hat sich vielfach am öffentlichen
Leben beteiligt. 1849-51 war er Mitglied der preußischen Zweiten
Kammer, in welcher er zur gemäßigt-liberalen
Partei hielt,
und der er auch 1858-60 als
Schriftführer angehörte; 1871 wurde er als Mitglied des Kirchenvorstandes zu St. Thomä zum
Mitglied der ersten sächsischen
Landessynode erwählt. Sehr bekannt
ist er auch als einer der
Stifter und
Häupter der
Philologenversammlungen. Seine schriftstellerische Thätigkeit erstreckt sich hauptsächlich auf
Erklärung und
Herausgabe lateinischer Schriftsteller für die
Schule, z. B.
Phädrus,
Corn.
Nepos,
Tacitus, Horaz etc., und auf Abhandlungen
zur Geschichte der
Philologie und
Pädagogik. Wir nennen besonders:
»Nomenclator philologorum« (Leipz. 1871)
und
»LateinischerUnterricht« (das. 1882,
Abdruck aus
Schmids
»Encyklopädie«).
Eclaircissement - Écra
* 24 Seite 5.298.
2)
Ernst, Dichter und Schriftsteller, geb. zu
Gießen,
[* 23] machte nach vollendeten Gymnasialstudien eine
Reise nach
Italien
und begann 1863 in
Gießen seine akademischen
Studien (Geschichte,
Philologie, Litteraturgeschichte,
Philosophie), die er
¶
aus denen »Der
Besuch im Karzer« (das. 1875, 51. Aufl. 1883)
besonders abgedruckt (auch dramatisiert) ward, sich eines glänzenden äußern Erfolgs erfreuten. Es folgten: »Humoresken«
(Leipz. 1875-82, 2 Bde.);
»Aphrodite«
[* 37] (das. 1885) u. a. Ecksteins poetisches
Talent zeichnet sich vor allem durch Phantasiefülle, sprudelnde Laune und seltene Herrschaft über Rhythmus und Reim aus.