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Eckartsberga - Ecker
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Eckartsberga Stadt im preuß. Regierungsbezirk Merseburg, Kreis E., am Fuß der Finne und an der Saal-Unstrut-Bah / 137
Eckblatt (Eckknollen, Klaue), ein Ornament des byzantinischen, romanischen und frühgotischen Stils, / 44
Eckehart s. Ekkehart. / 3
Ecken Ausfahrt (Eckenlied), altdeutsches Heldengedicht aus dem 13. Jahrh., nach dem Nibelungenlied eins der / 178
Eckenberg (Eggenberg), Johann Karl, unter dem Namen "der starke Mann" bekannter Theaterunternehmer, / 107
Eckenbrecher Themistokles von, Maler, geb. 17. Nov. 1842 zu Athen, kam mit seinen Eltern schon in frühster / 158
Ecker # Nebenfluß der Ocker im Herzogtum Braunschweig, entspringt am Brocken, durchfließt das romantische / 20
Ecker _2 # Alexander, Anatom und Anthropolog, geb. 10. Juli 1816 zu Freiburg i. Br., studierte daselbst / 273
Fortsetzung:
Eckart , # (Eckhard), deutscher Mystiker, bekannt unter dem Namen Meister E., geboren um 1260 wahrscheinlich
mehr
Dominikanerkirche zu
Köln
[* 2 ] öffentlich zu dem
Glauben der
Kirche bekannt hatte, starb er; die päpstliche
Verurteilung seiner
Sätze erfolgte erst 27. März 1329. Er ist der originellste und geisteskräftigste unter den deutschen Mystikern, welche
alle aus seinen
Schriften geschöpft haben. Diese (d. h. die deutschen; lateinische sind erst ganz neuerdings
gefunden worden) gab heraus F.
Pfeiffer (»Deutsche
[* 3 ]
Mystiker des 14.
Jahrhunderts « , Bd. 2, Leipz.
1857). Danach ist Eckart Gegenstand zahlreicher
Monographien geworden.
Vgl.
Bach ,
Meister der
Vater der deutschen
Spekulation
(Wien
[* 4 ] 1864);
Lasson ,
Meister der
Mystiker (Berl. 1868);
Linsenmann , Der ethische
Charakter der
Lehre
[* 5 ]
Meister Eckarts
(Tübing . 1873);
Preger ,
Geschichte der deutschen
Mystik im
Mittelalter , Bd. 1 (Leipz. 1874);
Jundt ,
Histoire du panthéisme populaire (Par. 1875).
Merope - Merseburg
* 6
Merseburg .
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Merseburg ,
[* 6 ]
Kreis
[* 7 ] Eckartsberga, am
Fuß der
Finne und an der
Saal-Unstrut-Bahn , mit
Amtsgericht , einer Erziehungsanstalt für verwahrloste
Kinder , den
Ruinen der alten Eckartsburg und (1880) 2026 evang. Einwohnern.
Das Landratsamt befindet sich in
Kölleda . - Eckartsberga wurde 998 von dem
Markgrafen
Eckhard I. von
Meißen
[* 8 ] gegründet und kam später
an das
Bistum
Naumburg ,
[* 9 ] von welchem es der
Landgraf
Albrecht der Unartige von
Thüringen zu
Lehen erhielt. Im J. 1307 wurde Eckartsberga fast
ein ganzes Jahr hindurch von den
Truppen König
Albrechts , den Erfurtern und den
Grafen von
Gleichen belagert,
jedoch von
Friedrich dem Freidigen entsetzt. 1485 kam es beider Landesteilung an die
Albertinische Linie , woraus das bisherige
Eckartsberger
Hofgericht mit dem
Dresdener nach
Leipzig
[* 10 ] verlegt wurde. Am 14. Okt. 1806 hier Arrieregardengefecht zwischen
Franzosen
und
Preußen ,
[* 11 ] Teil der
Schlacht bei
Auerstädt
[* 12 ] (s. d.).
[* 1 ] (Eckknollen,
Klaue ),
[* 13 ] ein
Ornament des byzantinischen, romanischen und frühgotischen
Stils , das den Übergang
vom viereckigen Säulenplinthus zu der runden
Basis vermittelt.
Ursprünglich aus einem nach außen umgeschlagenen
Blatt
[* 14 ] bestehend
(s. Abbildung ), nahm es später mannigfache
Formen , so auch phantastische Tiergestalten, an.
[* 1 ]
^[Abb .: Eckblatt.]
s.
Ekkehart . ^[= (Eckehard), Name mehrerer Mönche von St. Gallen, von denen bemerkenswert sind: 1) E. I., Dekan ...]
Rüstung
* 15
Rüstung .
Ausfahrt (Eckenlied ), altdeutsches
Heldengedicht aus dem 13. Jahrh., nach dem
Nibelungenlied eins der merkwürdigsten
Gedichte im
Sagenkreis des
Heldenbuchs , aber nur dem
Stoff und der
Anlage , nicht der Ausführung nach. Es erzählt, wie die drei
Riesen ,
Ecke , dessen
Bruder
Fasold und Ebenrot, zu
Köln am
Rhein drei
Jungfrauen hüten. Gegen
Dietrich von Bern
zu
Fuß in goldener
Rüstung
[* 15 ] ausziehend, weil ihn kein
Pferd
[* 16 ] trug, wird
Ecke , nachdem die von seinem
Helm abspringenden
Funken
einen
Wald entzündet, nach langem
Kampf besiegt, worauf
Dietrich Eckens
Rüstung und
Haupt nimmt und, nachdem er auch
Fasold überwunden,
die drei
Jungfrauen befreit.
Das Gedicht, in 13zeiligen
Strophen , ist in mehreren
Überlieferungen und zwei Hauptgestaltungen der
Fabel
auf uns gekommen.
Autor ist vermutlich
Albrecht von
Kemnaten (um 1230). Der erste
Druck des Gedichts erschien
Augsburg
[* 17 ] 1491, der
zweite
Nürnberg
[* 18 ] 1512, der dritte
Straßburg
[* 19 ] 1559 (wieder abgedruckt durch
Schade , Hannov. 1854). Die beste neuere
Ausgabe
liefert
Zupitza im
»Deutschen
Heldenbuch « , Bd. 5 (Berl.
1870). Die von
Kaspar von der Rhön geschriebene Bearbeitung in der
Dresdener
Handschrift ist abgedruckt in
v. d .
Hagens und Primissers
»Heldenbuch « .
(Eggenberg ),
Belgien und Luxemburg
* 20
Belgien .
Johann
Karl , unter dem
Namen »der
starke Mann« bekannter Theaterunternehmer, geb. 1685 im Bernburgischen,
durchzog als
Seiltänzer und
Jongleur Norddeutschland, die
Rheinlande und
Belgien ,
[* 20 ] überall durch seine Kraftproben
Aufsehen erregend, und kam 1731 mit einer
Truppe von 26 Mann nach
Berlin ,
[* 21 ] wo er sich, vom König zum Hofkomödianten ernannt,
ein Schauspielhaus erbaute, in welchem er mit seiner
Truppe eine
Reihe von
Jahren spielte.
Später von Konkurrenten überflügelt
und von
Gläubigern bedrängt, entwich er aus
Berlin und starb fast verschollen 1748 in
Luxemburg . Eckenberg ist
kulturhistorisch merkwürdig als der letzte Darsteller der sogen.
Haupt- und Staatsaktionen .
Vgl.
Genée ,
Lehr - und Wanderjahre
des deutschen
Schauspiels (Berl. 1882).
Düse - Düsseldorf
* 25
Düsseldorf .
Themistokles von,
Maler , geb. 17. Nov. 1842 zu
Athen ,
[* 22 ] kam mit seinen Eltern schon in frühster
Kindheit nach
Deutschland ,
[* 23 ] lebte von 1850 bis 1857 in
Konstantinopel
[* 24 ] und kehrte von da, um sich der
Malerei zu widmen, nach
Deutschland zurück. Er war bis 1863
Schüler von
Oswald
Achenbach in
Düsseldorf ,
[* 25 ] bereiste dann
Deutschland und die
Schweiz ,
[* 26 ] machte
als Reserveoffizier den
Feldzug gegen
Frankreich mit und fing erst 1871 an, sich ganz der
Landschaftsmalerei
zu widmen. Zu diesem
Zweck machte er in den nächsten
Jahren
Reisen nach
England ,
Frankreich , dem südlichen
Europa
[* 27 ] und nach
Skandinavien
bis zum
Nordkap und
Island .
[* 28 ] Mit einem reichen
Schatz landschaftlicher und ethnographischer
Skizzen versehen, ließ er sich in
Düsseldorf nieder. Seine Gemälde behandeln
Motive aus allen
Ländern , die er bereist hat. Mit Vorliebe
kultiviert er jedoch die
Marinemalerei . Seine Auffassung ist charaktervoll und selbständig, sein
Kolorit leidet jedoch an
Härte und Buntheit. Im J. 1882 hat er für
Hamburg
[* 29 ] ein
Panorama von
Jerusalem
[* 30 ] ausgeführt.
Nebenfluß der
Ocker im Herzogtum
Braunschweig ,
[* 31 ] entspringt am
Brocken , durchfließt das romantische
Eckerthal und mündet unterhalb
Schladen in
Hannover .
[* 32 ]
Freiburg (in der Schwe
* 33
Freiburg .
Alexander , Anatom und Anthropolog, geb. 10. Juli 1816 zu Freiburg
[* 33 ] i. Br.,
studierte daselbst und in
Heidelberg
[* 34 ] seit 1831
Naturwissenschaften und
Medizin , setzte seine
Studien , nachdem er 1837 sein Staatsexamen
in
Karlsruhe
[* 35 ] absolviert und zu Freiburg
promoviert hatte, in
Paris
[* 36 ] und
England fort, arbeitete 1838 in
Wien bei
Rokitansky ,
habilitierte sich 1839 als
Privatdozent in Freiburg
und übernahm zugleich die
Stelle eines
Assistenten an der medizinischen
Klinik . Im
folgenden Jahr wurde er
Prosektor und widmete sich nun auch eifrig der deskriptiven
Anatomie . 1841 wurde er als
Prosektor
Tiedemanns nach
Heidelberg versetzt, wo er seine
Arbeit über den
Epithelialkrebs , die erste über diesen Gegenstand,
veröffentlichte. 1844 ging er als
Professor der
Anatomie und
Physiologie nach Basel
[* 37 ] und 1850 als
Siebolds Nachfolger nach Freiburg ,
wo er
Zoologie ,
Physiologie und vergleichende
Anatomie las, 1857 aber nach Kobelts
Tode die Professur der
Anatomie übernahm.
Unter seiner Leitung wurde 1867 die neue anatomische Anstalt vollendet. Er begründete eine anthropologische (insbesondere
kraniologische) Sammlung und legte den ersten
Grund zu einem prähistorischen und ethnographischen
Museum , welches durch seine
und
Fischers Bemühungen bald große Bedeutung erlangte. Eckers
Arbeiten betrafen zuerst hauptsächlich die
¶
Eckermann - Eckflügler
* 38
Seite 5.296.
mehr
pathologische Anatomie ;
dann wandte er sich mehr der Histologie , vergleichenden Anatomie und Entwickelungsgeschichte
[* 39 ] und mit
besonderer Vorliebe der Anthropologie zu. Er schrieb: »Physiologische Untersuchungen über die Bewegungen des Gehirns und Rückenmarks «
(Stuttg. 1843);
»Der feinere Bau der Nebennieren « (Braunschw. 1847);
»Das elektrische Organ der Mormyri« (Freiburg
1858);
»Icones physiologicae«
(Leipz. 1851-59);
»Crania Germaniae « (Freiburg
1863-65);
»Die Anatomie des Frosches « (Braunschw. 1864);
»Die Hirnwindungen
des Menschen « (das. 1869, 2. Aufl. 1882);
»Lorenz Oken , eine biographische Skizze « (Stuttg. 1880).
Seit 1866 gibt er mit Lindenschmit
das »Archiv für Anthropologie « heraus.