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Echternach - Eck
Seite 5.293.
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Echternach (Echtern), Stadt im Großherzogtum Luxemburg, Distrikt Grevenmacher, rechts an der Sauer (Sure / 257
Echtgelb s. Azofarbstoffe. / 3
Echtlosigkeit (v. altdeutschen Echt, d. h. Gesetz), der Zustand völliger Rechtlosigkeit, welcher für den / 33
Echuca (spr. etschuhka), Stadt in der britisch-austral. Kolonie Victoria, am Murray, über den hier / 57
Ecija (spr. édsicha), Bezirksstadt in der span. Provinz Sevilla, am Jenil, über den eine lange Steinbrü / 108
Eck 1) Leonhard von, bayr. Kanzler, geboren um 1475 zu Kelheim, studierte in Ingolstadt und Siena / 518
Fortsetzung:
Echtermeyer , 1) Ernst Theodor, Schriftsteller und Kritiker, geb. 1805 zu Liebenwerda, studierte in Halle
mehr
1834-35, 2
Tle .) und
»Carmina aliquot Goethii et Schilleri latine reddita« (das. 1833),
mit L.
Henschel und K.
Simrock :
»Quellen
des
Shakespeare in
Novellen ,
Märchen und
Sagen « (Berl. 1831, 3 Bde.;
zweite, von
Simrock allein bearbeitete
Auflage ,
Bonn
[* 2 ] 1870, 2 Bde.).
Großen Beifall fand seine »Mustersammlung deutscher Dichter«
(Halle
[* 3 ] 1837; 27. Aufl., hrsg. von
Masius , 1883).
Karyopse - Kasan [unko
* 9
Karyatiden .
2)
Karl , Bildhauer, geb. 27. Okt. 1845 zu
Kassel ,
[* 4 ] studierte bis zu seinem 20. Jahr auf der dortigen
Akademie , ging auf ein Jahr
nach
München
[* 5 ] und trat dann zu
Dresden
[* 6 ] in das
Atelier von
Hähnel , unter dessen Leitung er 1868 und 1870 die Bronzestatuetten
eines tanzenden
Fauns und einer tanzenden Bacchantin (beide in der Nationalgalerie zu
Berlin )
[* 7 ] schuf. Nachdem er das Jahr 1870 in
Italien
[* 8 ] verlebt hatte, gründete er in
Dresden ein eignes
Atelier und fand alsbald Gelegenheit, größere Aufgaben auszuführen,
in denen sich eine glückliche Vereinigung des
Realen mit dem
Idealen ausspricht. Es sind: für die neue
Gemäldegalerie in
Kassel zwei
Karyatiden
[* 9 ] in
Sandstein und acht lebensgroße Länderstatuen in
Marmor , welche durch feine
Charakteristik
und durch vortreffliche Marmortechnik gleich ausgezeichnet sind, für das neue Hoftheater in
Dresden eine Bacchantin und ein
Satyr ,
[* 10 ] für das
Innere des
Schlosses zu
Meißen
[* 11 ] die
Statue des
Kurfürsten
Friedrich des Streitbaren und für
das
Polytechnikum in
Braunschweig
[* 12 ] die kolossalen Sandsteingruppen der von der
Jugend umgebenen
Kunst und
Wissenschaft . Seit 1883 ist
Echtermeyer als
Professor am Carolinum in
Braunschweig thätig.
Basilienkraut - Basili
* 15
Basilika .
(Echtern ), Stadt im Großherzogtum
Luxemburg ,
[* 13 ]
Distrikt
Grevenmacher , rechts an der
Sauer
(Sure ) und an der
Bahn
Diekirch-Wasserbillig , hat ein
Progymnasium ,
Fabriken für
Fayence ,
[* 14 ] Wollzeug und
Damast und (1880) 3910 Einw.
Sein Entstehen wie seinen
Ruf verdankt der berühmten Benediktinerabtei, welche, 698 vom heil.
Willibrord (s. d.) gestiftet,
in ihrem jetzigen Zustand als romanische
Basilika
[* 15 ] aus der ersten Hälfte des 11. Jahrh. stammt und 1862 vollständig restauriert
ward.
Brücken I
* 18
Brücke .
Das
Grab des heiligen
Stifters ist noch jetzt das
Ziel zahlreicher
Wallfahrten und wird besonders zu
Pfingsten
sehr besucht, wo infolge eines
Gelübdes für das Aufhören der Tanzkrankheit, welche um 1374 die
Niederlande
[* 16 ] und das
Rheinland
heimsuchte, zu
Ehren des
Heiligen die sogen.
Springprozession oder
»Prozession der springenden
Heiligen « stattfindet. Am
Pfingstdienstag morgens versammeln sich nämlich die
Pilger , deren Zahl oft bis zu 15,000 steigt, an einem
Kreuz
[* 17 ] jenseit der
Sauerbrücke, wo eine kurze
Predigt im
Freien gehalten wird, und beginnen dann, während der
Klerus mit den
Sängern langsam
voranschreitet und die St.
Willibrordus-Litanei anstimmt, nach den
Klängen einer rauschenden
Musik , die
sich in dem Zug
verteilt, den »Willibrordustanz« , indem sie immer 5
Schritt vor und 2 zurück oder 3
Schritt vor- und einen rückwärts
springen. In
Reihen von 3-6
Personen , die sich an den
Händen fassen, ziehen
Jünglinge und
Männer , Mädchen und
Frauen springend
über die
Brücke
[* 18 ] bis zur
Pfarrkirche und aus dieser auf den
Kirchhof , wo die seltsame
Prozession nach zweistündiger
Dauer ihr Ende erreicht.
Vgl.
Sax , Beiträge zur Geschichte der
Abtei Echternach (Luxemb. 1874);
über die
Springprozession
Schriften
von
Krier (das. 1871) u. Reiners (Frankf. 1884).
s.
Azofarbstoffe . ^[= Teerfarbstoffe, welche ihrer Mannigfaltigkeit, Leichtigkeit der Darstellung und Farbenpracht ...]
(v. altdeutschen Echt, d. h.
Gesetz ), der Zustand völliger
Rechtlosigkeit , welcher
für den Geachteten eine
Folge der
Aberacht oder
Oberacht war;
s.
Acht . Zuweilen wird Echtlosigkeit auch als gleichbedeutend mit
Anrüchigkeit
(s. d.) gebraucht.
(spr. etschuhka), Stadt in der britisch-austral.
Victoria regia - Victo
* 19
Victoria .
Kolonie
Victoria ,
[* 19 ] am
Murray , über den hier eine
Eisenbahnbrücke
führt,
Kopfstation der
Linien
Melbourne-Echuca und Echuca-Deniliquin,
Entrepot des interkolonialen
Handels und bedeutendster
australischer Flußhafen mit (1881) 4789 Einw.,
Sägemühlen , Seifensiederei, großen Wollniederlagen u. a. Im J. 1882 liefen 156
Schiffe
[* 20 ] von 28,197
Ton . ein und 154
Schiffe von 30,957
Ton . aus.
(spr. édsicha), Bezirksstadt in der span.
Provinz
Sevilla ,
[* 21 ] am
Jenil , über den eine lange
Steinbrücke führt,
und an der Andalusischen
Eisenbahn , hat 6
Kirchen , zahlreiche
Türme (ehemalige
Minarets , mit farbiger
Fayence
bekleidet), ein offenes
Theater ,
[* 22 ] einen
Zirkus für Stierkämpfe (römische
Arena ), ein Findelhaus, eine schöne
Promenade und
(1881) 25,074 Einw., welche
Weberei
[* 23 ] und Ölfabrikation betreiben. - Die Stadt (das keltiberische Astigis, als römische
Kolonie
Augusta firma in Baetica, bei den Arabern Estidscha) ist uralt und gilt für den heißesten
Ort
Spaniens ,
daher El sarten de España (»Bratpfanne von
Spanien « )
[* 24 ] genannt. Sie wurde 1236 von den Kastilianern den
Mauren entrissen und
war in der Gotenzeit Sitz eines
Bischofs .
Titel
Elemente zu
Eck:
1) Leonhard von, bayr. Kanzler, geboren um 1475 zu Kelheim
2) Johann Mayer von, einer der heftigsten Gegner der Reformation
3) Heinrich, Geolog und Paläontolog
Ingoldsby - Ingres
* 25
Ingolstadt .
1)
Leonhard von, bayr.
Kanzler , geboren um 1475 zu
Kelheim , studierte in
Ingolstadt
[* 25 ] und
Siena
die
Rechte , ward erst
Lehrer , 1519
Kanzler des
Herzogs
Wilhelm IV. von
Bayern ,
[* 26 ] übte als dessen vornehmster Ratgeber 30 Jahre lang
maßgebenden Einfluß aus und war die
Seele der bayrischen
Politik in der Reformationszeit.
Klug , gewandt und unterrichtet,
aber ränkevoll und bestechlich, war er unablässig bemüht, die herzogliche
Gewalt zu verstärken, die
äußere Machtstellung des bayrischen
Hauses im
Reich zu heben, im Innern alle protestantischen Regungen zu ersticken. Namentlich
betrieb er viele Jahre hindurch, obwohl ohne Erfolg, den
Plan , seinem
Herzog die römische Königswürde zu verschaffen. Eck starb 17. März 1550 und
hinterließ ein großes
Vermögen .
Vgl. W.
Vogt , Die bayrische
Politik im
Bauernkrieg und der
Kanzler
Dr .
L .
v. Eck.
(Nördl . 1883).
Heideland - Heidelberg
* 27
Heidelberg .
2)
Johann
Mayer von, einer der heftigsten Gegner der
Reformation , geb. 1486 zu Eck in
Schwaben , studierte schon in seinem zwölften
Jahr zu
Heidelberg
[* 27 ]
Philosophie und die alten
Sprachen , sodann in
Tübingen
[* 28 ]
Theologie und
Philosophie , seit 1502 zu
Freiburg
[* 29 ] i. Br.
Rechte und
Mathematik . Im J. 1508 zum
Priester geweiht, erhielt Eck 1510 einen
Ruf als
Professor der
Theologie an die
Universität
Ingolstadt und erwarb sich durch seine scholastische
Gelehrsamkeit , hauptsächlich aber durch seine Disputierfertigkeit einen
ausgebreiteten
Ruf . Im Vertrauen darauf trat Eck 1518 gegen
Luthers Thesen mit seinen »Obelisci« auf.
Eckardt - Eckart
* 36
Seite 5.294.
Hierüber in einen Streit mit
Karlstadt , dann auch mit
Luther verwickelt, verteidigte er auf der
Disputation zu
Leipzig
[* 30 ] vom 27. Juni bis 16. Juli 1519 seine
Sätze . Er schrieb hierauf sein Hauptwerk:
»De primatu
Petri « , legte dasselbe im Frühjahr 1520 in
Rom
[* 31 ] dem
Papst vor und veranlaßte hier auch die Bannbulle gegen
Luther .
Sein ganzes
Leben blieb von nun an der Bekämpfung der
Reformation
gewidmet. Er reiste in diesem
Interesse noch zweimal nach
Rom , nahm 1524 an dem
Konvent zu
Regensburg
[* 32 ] teil und suchte 1526 in der
Schweiz
[* 33 ] durch das
Religionsgespräch zu
Baden
[* 34 ] als Gegner des Öcolampadius die
Reformation zu hindern. Auf
dem
Reichstag zu
Augsburg
[* 35 ] 1530 half er zur Widerlegung der
Augsburger
Konfession die
¶
mehr
Konfutation abfassen. Nachdem er noch 1540 und 1541 dem zu Worms
[* 37 ] angefangenen und zu Regensburg fortgesetzten Religionsgespräch
beigewohnt hatte, starb er 10. Febr. 1543 in Ingolstadt . Eine Sammlung seiner theologischen Streitschriften hat er selbst veranstaltet
unter dem Titel : »Operum Jo. Eckii contra Lutherum tom. I-IV« (Augsb.
1530-35).
Vgl. Wiedemann , Dr . J. Eck (Regensb. 1865),
und Albert in der »Zeitschrift für historische Theologie «
(Gotha
[* 38 ] 1873, auch separat).
3) Heinrich , Geolog und Paläontolog, geb. 13. Jan. 1837 auf Gleiwitzer Hütte in Schlesien ,
[* 39 ] widmete sich 1855 dem Bergfach, studierte
seit 1858 zu Breslau ,
[* 40 ] wurde 1862 von der preußischen geologischen Landesaufnahme in Thüringen und Schlesien
beschäftigt, habilitierte sich 1866 als Dozent an der Berliner
[* 41 ] Bergakademie und folgte 1871 einem Ruf als Professor der Mineralogie
und Geologie
[* 42 ] am Polytechnikum zu Stuttgart .
[* 43 ] Außer mehreren kleinern Arbeiten geologischen und paläontologischen Inhalts schrieb
er: »Über die Formationen des Bunten Sandsteins und Muschelkalks in Oberschlesien und ihre Versteinerungen « (Berl.
1865);
»Rüdersdorf und Umgebung, eine geognostische Monographie « (das. 1872).
An der Herausgabe der geologischen Karte von
Preußen
[* 44 ] und den thüringischen Staaten beteiligte er sich durch Bearbeitung der Sektionen Immenrode, Bleicherode , Hayn und Sondershausen .
[* 45 ]