Bruthöhle vorhanden, in der sich die
Jungen, ohne erst die Larvenform zu durchlaufen, entwickeln.
Die Echinoideen leben in allen
Meeren, meist in der
Nähe der
Küsten, indessen auch in großen Tiefen. Einige vermögen sich in
FelsenLöcher zu ihrem Aufenthalt zu bohren.
Fossil treten sie
(Echiniten) schon im
Silur auf, weichen aber von
den spätern und den noch lebenden bedeutend ab; erst in der Sekundärzeit erlangen sie die auch heute noch vertretene Form.
Am stärksten entwickelt sind sie in der
Kreide
[* 2] und der
Tertiärformation.
[* 3] Man unterscheidet drei
Ordnungen:
Reguläre Echinoideen (Regularia),
mit zentralem
Mund,
Zähnen und Kaugerüst, meist zentralem, selten seitlichem
After.
welcher 8
cm im
Durchmesser erreicht,
um ganz
Europa,
[* 7] auch häufig in der
Nordsee vorkommt, und dessen
Eierstöcke vielfach roh gegessen werden. Die
Ordnung der
Schildigel
(Clypeastridea) umfaßt Echinoideen mit flachem, schildförmigem
Körper; der
Mund mit Kauapparat liegt zentral, der
After exzentrisch.
Hierher die fossilen DiscoideaKlein (s. Tafel
»Kreideformation«)
[* 8] und
ScutellaLam. (s. Tafel
»Tertiärformation
I«) etc. Die dritte
Ordnung bilden die
Herzigel (Spatangidea), von mehr oder minder herzförmiger Gestalt, mit exzentrischem
Mund und
After, ohne Zahnapparat; hierher die Kassiduliden und die echten
Herzigel (Spatangidae).
L.
(Kugeldistel),
Gattung aus der
Familie der
Kompositen,
[* 9] große, ausdauernde
Kräuter in
Europa, Nordafrika und
Westasien mit fiederspaltigen, dornigen Blättern und großen, endständigen, kugeligen Blütenköpfen, welche vor dem Aufblühen
von
Dornen starren. EchinopssphaerocephalusL., mit 2 m hohem
Stengel,
[* 10] halbgefiederten, oberseits von kurzen,
klebrigen Härchen flaumigen, unterseits wollig-filzigen Blättern und großen, weißlichen Blütenköpfen, im südlichen
Europa, selten in Mitteldeutschland, wird als
Zierpflanze kultiviert; ebenso Echinops RitroL., im südlichen
Europa, mit blauen,
metallisch glänzenden Blütenköpfen, und andre
Arten. Echinops banaticus wurde oft als Futterpflanze empfohlen.
in der griech.
Baukunst
[* 11] das geschweifte, den
Abakus
[* 12] (c) tragende
Glied
[* 13] (ab) der dorischen
Kapitäler (s. Figur), welches zur Vermittelung der vorspringenden quadratischen
Platte mit dem im
Querschnitt kreisförmigen
Säulenschaft dient und einen im Horizontalschnitt kreisförmigen,
oben ausladenden wulstartigen
Körper
bildet, welcher
oben etwas eingezogen ist und unten in den
Schaft übergeht, jedoch durch mehrere Trennungsplättchen (Riemchen)
davon geschieden ist. S. Tafel
»Säulenordnungen«,
[* 14] Fig. 1, 1a, 2, 2b und 3.
im Kriegswesen
Schlachtordnung, bei welcher die Truppenkörper des hintern
Treffens die Zwischenräume
des vordern decken.
Die
Formation soll die Möglichkeit geben, beim
Vorrücken frische
Truppen durch die
Intervalle der Gefechtslinie vor- oder vordere
Truppen zurückziehen zu können, ohne dadurch Unordnung zu veranlassen.
Der
heutigen Kampfweise entspricht dieser »Treffenwechsel«, der zur Zeit
GustavAdolfs in
Blüte
[* 15] stand, nicht mehr.
Echites nutansSims.,
[* 16] aus
Westindien,
[* 17] mit ovalen, metallgrünen, prachtvollen rosenrot geäderten Blättern,
wird bei uns in Warmhäusern kultiviert.
(Widerhall), der nach seinem Ausgangspunkt zurückgeworfene und daselbst wieder vernommeneSchall.
[* 19] Läßt
man in einiger
Entfernung von einer
Mauer, einer Felswand, einem Waldrand etc. einen lauten
Ruf erschallen, so hört man
nach der Zeit, welche der
Schall braucht, um nach der Wand und wieder zurück zum Standpunkt des Rufenden zu gelangen, den
Ruf von der Wand zurückschallen. Die Wand wirft nämlich den
Schall ebenso zurück wie ein
Spiegel
[* 20] das
Licht,
[* 21] und wir hören den zurückgeworfenen
Schall gerade so, als
ob eine zweite
Person, welche als Spiegelbild des Rufenden
ebensoweit hinter der zurückwerfenden
Fläche steht als dieser vor ihr, zu gleicher Zeit den nämlichen
Ruf ertönen ließe.
Um eine
Silbe auszusprechen, braucht man mindestens 1/5Sekunde; steht man daher so weit von der Wand entfernt,
daß der
Schall zum Hin- und Rückweg 1/5Sekunde gebraucht, so wird der zurückgeworfene
Schall gerade in dem
Augenblick zurückkehren,
in welchem das Aussprechen einer
Silbe vollendet ist. Da der
Schall in einer
Sekunde 340 m zurücklegt,
muß man daher, um ein einsilbiges Echo zu
¶
mehr
vernehmen, 34 m von der Wand entfernt sein; steht man 2, 3, 4 ... mal so weit von der zurückwerfenden Fläche entfernt, so
wird man 2, 3, 4 ... Silben aussprechen können, ehe die erste zurückkehrt, und sonach ein zwei-, drei-, vier- etc.
silbiges Echo vernehmen. Ist die Fläche weniger als 34 m entfernt, so wird der zurückgeworfene Schall schon
eintreffen, ehe die Silbe vollständig ausgesprochen ist, und sich mit dieser teilweise vermischen. In Kirchen und großen
Sälen macht sich dieser Nachhall oft störend bemerklich.
Sind mehrere zurückwerfende Flächen in verschiedenen Entfernungen vorhanden, so entsteht ein mehrfaches Echo. Am Lurleifelsen
z. B. hört man einen Pistolenschuß 17-20mal mit wechselnder Stärke
[* 23] ähnlich dem Donnerrollen wiederholt. Ein im Mittelpunkt
eines kugelförmigen Raums erzeugter Schall wird von allen Seiten wieder nach diesem Mittelpunkt zurückgeworfen. Schallwellen,
welche von dem einen Brennpunkt einer Ellipse
[* 24] ausgehen, werden an derselben so zurückgeworfen, daß sie in dem andern Brennpunkt
gleichzeitig zusammentreffen; in einem Saal, dessen Wände elliptisch gewölbt sind, wird man daher die am einen Brennpunkt
leise gesprochenen Worte am andern deutlich vernehmen, während im ganzen übrigen Raum nichts gehört wird.
Eine ähnliche Erscheinung zeigt sich im sogen. Karyatidensaal des PariserLouvre, dessen Decke
[* 25] ihrer ganzen Länge nach cylindrisch
gewölbt ist. Gegen beide Enden des Saals sind zwei Vasen
[* 26] aufgestellt. Spricht jemand in die eine Vase leise hinein, so hört
eine andre Person, welche in die zweite Vase hineinhorcht, die geflüsterten Worte, als kämen sie aus dieser Vase heraus. Die
von der ersten Vase schräg aufwärts nach der Mitte der gewölbten Decke gehenden Schallstrahlen werden
nämlich alle in die zweite Vase zurückgeworfen.
Gebäude, welche absichtlich oder zufällig so gebaut sind, daß das, was an einem Punkt in ihrem Innern leise gesprochen
wird, nur an einem bestimmten andern Punkt gehört werden kann, nennt man Sprachgewölbe. Säle für Parlamente und Konzerte
müssen akustisch, d. h. so gebaut sein, daß die von der Rednerbühne oder dem Orchester ausgehenden Schallwellen nach dem
Zuhörerraum zurückgeworfen werden und keine andern unzweckmäßigen oder störenden Zurückwerfungen erleiden.
Die Schallwellen werden nicht nur an festen Wänden, sondern auch überall da zurückgeworfen, wo sie in ein Mittel von andrer
Beschaffenheit, z. B. aus dichterer in dünnere Luft oder umgekehrt, überzugehen genötigt sind. Bei Tage
wird der Schall viel weniger weit gehört als bei Nacht, weil im erstern Fall der Schall durch die zahlreichen Zurückwerfungen,
welche er an den ungleich erwärmten und deswegen ungleich dichten auf- und absteigenden Luftströmen erleidet, geschwächt
wird, während er sich in der gleichmäßig erwärmten Nachtluft ungehindert fortpflanzt. Tyndall hat
beobachtet, daß die Nebelsignale, welche an den Küsten zur Warnung der Seefahrer durch Dampfpfeifen oder große Sirenen gegeben
werden, bei nebeligem Wetter
[* 27] oft viel weiter zu hören sind als bei klarer Luft, weil letztere durch die Sonnenstrahlen ungleich
erwärmt und dadurch für den Schall weniger durchlässig oder gleichsam durch eine akustische Wolke getrübt ist.
in der griech. Mythe eine böotische Nymphe, der personifizierte Widerhall der Berge und Schluchten. Man erzählte
von ihr, daß Pan
[* 28] sie geliebt, aber immer vergeblich sie zu haschen versucht habe, bis er zuletzt in der
Leidenschaft die Hirten rasend machte, so daß sie die Echo zerrissen, deren
Glieder
[* 29] seitdem in alle Welt zerstreut sind; oder
daß sie den schönen Narkissos
[* 30] (s. d.) geliebt habe und, von ihm verschmäht, aus Gram zur bloßen Stimme dahingeschwunden sei.
Über die Darstellungen der Echo in der Kunst berichtet Wieseler, Die Nymphe Echo (Götting. 1844).