Mit
Giseke und
Cramer gab er die Wochenschrift »Der
Jüngling« (1747) heraus. Im J. 1748 erhielt er eine Lehrerstelle an dem
Carolinum zu
Braunschweig,
[* 8] ward 1753 ordentlicher
Professor, später
Hofrat; starb Ebert lieferte mehrere Übersetzungen,
namentlich von
Glovers
»Leonidas« (1749) und
Youngs »Nachtgedanken« (Braunschw.
1760-71, 4 Bde.; 2. Aufl.,
Leipz. 1790-95, 5 Bde.). Seine
»Episteln und vermischten Gedichte« erschienen
Hamburg 1789; einen zweiten Teil mit Eberts
Leben
gab
Eschenburg (das. 1795) heraus. Bekannt ist
KlopstocksOde an ihn.
Ȇberlieferungen zur Geschichte, Litteratur und
Kunst der
Vor- und Mitwelt« (das. 1825-27, 2 Bde.)
u. a.
3)
KarlEgon, Dichter, geb. zuPrag,
[* 13] studierte daselbst die
Rechte, ward bereits 1825 Archivar
und Bibliothekar des
Fürsten von
Fürstenberg zu
Donaueschingen, später Archivdirektor, Konferenzrat und fürstlicher Güteradministrator,
lebte teils in
Donaueschingen, teils auf den böhmischen Besitzungen des
Fürsten und in
Prag und trat 1857 in den
Ruhestand.
Er starb inPrag. Von
Jugend auf poetisch angeregt und thätig, begann er zuerst mit einer
Reihe
von
Tragödien und
Dramen aus der
böhmischen Geschichte, von denen mehrere in
Prag mit Beifall aufgeführt wurden, aber nur
das
Drama
»Bretislaw und Jutta«
(Prag 1835) im
Druck erschien.
Reicher, kräftiger und glücklicher entwickelte sich seinTalent als
Lyriker und Balladendichter in den
»Gedichten«
(Prag 1828; 3. Aufl., Stuttg. 1845). Eklektisch unter den Einflüssen
bald der klassischen Dichter, bald der
Romantiker stehend, fand Ebert sein eigentliches Vorbild in
Uhland,
dem er nacheiferte,
ohne einen Zug
zum Düstern, Gewaltsamen in seiner Lebensdarstellung überwinden zu können. In seinem großen
böhmisch-nationalen
Heldengedicht
»Wlasta«
(Prag 1829) wird die charakteristische, konkrete Behandlung des sagenhaften
Stoffs
durch poetisch-rhetorische Allgemeinheiten beeinträchtigt.
die didaktischen Gedichte
»FrommeGedanken eines weltlichen
Mannes« (Leipz. 1859),
die poetische
Erzählung »Eine Magyarenfrau«
(Wien
[* 14] 1865) sind die spätern
Produktionen Eberts, deren poetischer Wert über die Bedeutung seiner frühern
Dichtungen nicht
hinauswuchs. Seine
»Poetischen Werke« erschienen gesammelt in 7
Bänden
(Prag 1877).
Mit
FerdinandWolf gab er das »Jahrbuch für romanische und
englische Litteratur« (Berl., später Leipz. 1859-63, 5 Bde.;
fortgesetzt von
Lemcke bis 1876) heraus, worin von ihm unter anderm erschienen: »Die
englischen
Mysterien« (Bd. 1) und »Die
ältesten italienischen
Mysterien« (Bd. 5).
in Frankfurt
[* 29] a. M. Theorie der Musik, bildete sich unter Schick in Mainz
[* 30] im Violinspiel aus, ward 1797 Hofmusikus in Rudolstadt
[* 31] und machte 1803 eine Kunstreise nach Italien,
[* 32] wo er mit Erfolg öffentlich auftrat und sich zugleich im Kontrapunkt (durch
den Unterricht Fenarolis in Neapel)
[* 33] weiter ausbildete. Im J. 1804 nach Rudolstadt zurückgekehrt, wurde
er hier 1810 Kammermusikus, 1817 Hofkapellmeister und starb daselbst. Von seinen mehr als 100 Werken sind die Singspiele:
»Claudina von Villa bella« (1815),
»Der Jahrmarkt zu Plundersweilern« (1818), beide von Goethe, u. a. zeitweilig beliebt gewesen.
Auch für die Kirche schrieb er manches, z. B. eine große Messe inAs dur. - SeinBruderKarl, geb.
erwarb sich ebenfalls als Violinvirtuose wie als Tonsetzer einen Namen und wirkte als Kammervirtuose in Weimar, wo er starb.
Er schrieb mehrere Opern (darunter »Die Heerschau«, »Graf von Gleichen«),
die sehr populär gewordene Musik
zu Holteis »Lenore«, eine Ouvertüre zu Goethes »Proserpina«, Lieder, Kantaten, Violinduette und andre Instrumentalstücke. Goethe
hatte eine hohe Meinung von seinem Kompositionstalent und nennt ihn häufig in seinem Briefwechsel mit Zelter etc.