Heimat mit der mittelalterlichen
KunstItaliens
[* 2] und wurde im
Kreis
[* 3] der römischen
Romantiker einer der fanatischten religiösen
Schwärmer.
Sein Grabdenkmal der
PrinzessinKaroline im
Querschiff der Theatinerkirche zu
München
[* 4] ist sein letztes bedeutendes
Erzeugnis der klassischen
Richtung (1825). Seitdem behandelte er vorzugsweise religiöse Gegenstände, welche sämtlich den
Geist der mittelalterlichen Kunstwerke atmen. Seine Hauptwerke sind die beiden Grabdenkmäler der
BischöfeSailer und
Wittmann im
Dom zu
Regensburg.
[* 5] Auch in seinen Hausaltarbildern bewährte Eberhard seine Kunstfertigkeit wie seinen
Proselyteneifer, in seinen
Dichtungen und musikalischen
Kompositionen aber eine große Vielseitigkeit.
In den letzten
Jahren
zerstörte er alle seine nicht religiösen
Arbeiten. Er starb in
München. -
SeinBruderFranz,
geb. 1767, nahm an seinen
Arbeiten mehrfachen
Anteil, schuf aber auch selbständige Werke, namentlich kleinern
Umfangs,
Reliefs
etc. aus
Alabaster. Er starb erblindet
3)
ChristianAugust Gottlob, Dichter und Schriftsteller, geb. 1769 zu
Belzig, studierte inLeipzig
[* 6]
Theologie,
wandte sich dann der bildenden
Kunst und hierauf seit 1792 der Litteratur zu, ward Mitarbeiter an
Beckers »Taschenbuch« und
den »Erholungen«, übernahm 1807 die Rengersche Buchhandlung in
Halle
[* 7] und gab hier mit
Lafontaine die Monatsschrift
»Salina«
(Halle 1812-16, 8 Bde.) und allein »Flatterrosen«
(das. 1817) heraus. Auch übernahm er nach des
VatersTode die Redaktion von dessen »Jahrbuch der häuslichen
Andacht«. Im J. 1835 wendete er sich nach
Hamburg.
[* 8]
Eine
Reise nach
Italien
[* 9] veranlaßte das Werk
»Italien, wie es mir erschienen ist«
(Halle 1839, 2 Bde.),
eine Widerlegung von
Nicolais
»Italien, wie es wirklich ist«. Seit 1842 inDresden
[* 10] wohnend, starb er hier Seine poetischen
Schriften lehnten sich an die ältern, für mustergültig erachteten Dichter des 18. Jahrh.
an; er durfte in gewissem
Sinne noch ein
SchülerGleims heißen. Bleibenden Erfolg hatte: »Hannchen und die Küchlein«
(Halle
1822; 25. Aufl., Leipz. 1875),
ein
Idyll, welches in jugendlichen Lebenskreisen noch heute
Anteil erweckt.
Außerdem sind zu nennen: »Der erste
Mensch und die
Erde«
(Halle 1828, 2. Aufl. 1834) und »Vermischte Gedichte«
(das. 1833, 2 Bde.). Seine »Gesammelten
Schriften« erschienen
Halle 1830-31 in 20
Bänden.
2)
Adolf,
Maler, Sohn des vorigen, geb. zu
München, besuchte früh die
Akademie, trat 1860 in
die
SchulePilotys und fand schon im folgenden Jahr durch seine treffliche
Pfändung der letzten
Kuh (radiert von W.Unger) großen
Beifall.
Später entstanden: die verunglückte Musikprobe, der Hochzeitstag, nach der
Taufe, Zitherunterricht, Backfische,
dem
Tanz zuschauend;
daneben etliche militärische
Szenen etc.
Allseitigen Beifall erntete auf der internationalen
Ausstellung zu
München 1879 sein Erster Rehbock, ein
Bild von ungewöhnlicher
Wahrheit der Schilderung.
2)
Gustav, Bildhauer, geb. zu Spiekershausen bei Hannöversch-Minden, war bis zu seinem 19. Jahr
Goldschmied und besuchte seit 1866 drei Jahre lang die
Kunstschule in
Nürnberg. Von da ging er nach
Berlin,
[* 23] wo er sich an die malerisch-realistische
Richtung von R.
Begas anschloß. Durch ein
Stipendium erhielt er die
Mittel zu einer
Reise nach
Italien.
Sein erstes größeres Werk war ein
Märtyrer, von einer Römerin vom Kreuzestod gerettet. Es folgten mehrere
dekorative
Arbeiten, darunter eine
StatueLeonardo da
Vincis für das
Polytechnikum in
Charlottenburg,
[* 24]
Platon und
Hippokrates für
die
KielerUniversität und 1881 ein durch seines Naturstudium ausgezeichneter dornausziehender
Knabe, eine
Viktoria, die Kaiserbüste
bekränzend, und eine griechische Flötenbläserin.