Ebene (in der Geometrie) - Ebene (in der Geographie)
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fehlt, ist eine
Mißheirat vorhanden, welche außer der
Ausschließung der Standesgleichheit der Ehegatten auch die
Wirkung
hat, daß die
Kinder nicht den höhern Geburtsstand und
Rang des
Vaters teilen, und daß sowohl die
Frau als die
Kinder nur diejenigen
vermögensrechtlichen Ansprüche an der Hinterlassenschaft des
Vaters erhalten, welche von der Voraussetzung
der Ebenbürtigkeit unabhängig sind.
Daher hat die
Frau keinen Anspruch auf das standesgemäße
Wittum, und die
Kinder sind nicht successionsberechtigt
in betreff der
Stamm-,
Fideikommiß- und Lehnsgüter; jedoch können diese Nachteile durch
Verzicht der ebenbürtigen
Erben und
Einwilligung des Lehnsherrn teilweise gehoben werden.
Werden diese
Wirkungen der
Mißheirat gleich bei Eingehung der
Ehe vertragsmäßig bestimmt, so nennt man
die
Ehe eine
Ehe zur linken
Hand
[* 2] oder
morganatische Ehe. Für die
Ehen der Mitglieder regierender deutscher Fürstenhäuser ist
der
Grundsatz der Ebenbürtigkeit in den Verfassungsurkunden und in den
Hausgesetzen vielfach ausdrücklich anerkannt.
Kinder aus nicht ebenbürtigen
Ehen sind nicht successionsfähig.
in der
Geometrie eine
Fläche, auf der man von einem jeden
Punkt aus nach jedem andern
Punkte derselben eine gerade
Linie ziehen kann, die ganz in ihr liegt. Eine Ebene ist bestimmt durch drei nicht in einer
Geraden liegende
Punkte. Die
Lage einer Ebene ist gegeben durch eine gerade
Linie und einen
Punkt außerhalb derselben sowie durch
zwei einander schneidende und ebenso durch zwei parallele gerade
Linien. Zwei
Ebenen können eine zweifache
Lage zu einander
haben: entweder nämlich schneiden sie sich in einer geraden
Linie, oder sie treffen in keinem
Punkt zusammen
und sind dann parallel.
Eine gerade
Linie ist in dreifacher
Lage zu einer Ebene denkbar: entweder liegt sie ganz in der Ebene, oder sie schneidet diese in
einem
Punkt, oder sie hat mit der Ebene keinen
Punkt gemeinschaftlich und ist ihr dann parallel. Wenn drei
Ebenen einander in drei
Geraden durchschneiden, so müssen die letztern, gehörig verlängert, entweder in einem
Punkt zusammentreffen,
oder sie laufen einander parallel.
Werden zwei parallele
Ebenen von einer dritten geschnitten, so sind die Schnittlinien parallel.
Zwei
Ebenen sind parallel, wenn zwei sich schneidende
Geraden in der einen zwei sich schneidenden
Geraden
in der andern parallel sind. Durch einen
Punkt außerhalb einer Ebene läßt sich nur eine einzige mit derselben parallele Ebene legen.
Eine gerade
Linie steht auf einer Ebene senkrecht, sie ist eine
Normale, ein
Lot oder
Perpendikel derselben, wenn
sie senkrecht steht auf zwei
Geraden in der Ebene, die durch ihren
Fußpunkt gehen; sie steht dann senkrecht auf allen solchen
Geraden.
Üm den Neigungswinkel einer
Geraden gegen eine Ebene zu erhalten, fälle man von einem beliebigen
Punkte der erstern eine
Senkrechte
auf die Ebene; die Verbindungslinie der
Fußpunkte dieser
Senkrechten und der
Geraden selbst ist dann die (senkrechte)
Projektion
[* 4] der
Geraden auf die Ebene, und der
Winkel
[* 5] zwischen der
Projektion und der
Geraden ist der gesuchte
Winkel. Eine Ebene steht
auf einer andern senkrecht, wenn sie eine
Normale der andern enthält; stehen zwei
Ebenen auf einer dritten senkrecht, so
steht auch ihr
Durchschnitt auf dieser senkrecht. Den Neigungswinkel zweier
Ebenen erhält man, wenn man beide durch eine Ebene schneidet,
die auf ihnen (also auf ihrer Schnittlinie) senkrecht steht; die beiden in der neuen Ebene erhaltenen Schnittlinien
schließen den gesuchten
Winkel ein. In einem
Punkt einer Ebene kann nur Ein
Lot errichtet werden, wie sich
auch aus einem
Punkt außerhalb einer Ebene nur Ein
Perpendikel auf dieselbe fällen läßt.
in der
Geographie Bezeichnung größerer Landstriche, innerhalb deren keine sehr beträchtlichen Unterschiede
des
Niveaus vorkommen. Nach der
Höhe des
Niveausü. M. unterscheidet man
Hochebenen und Tiefebenen, von welchen erstere
mit den sie umgebenden und durchziehenden
Bergen
[* 6] die
Hochländer
(Plateaus) bilden, letztere die
Tiefländer. Gewöhnlich nimmt
man die
Grenze zwischen
Hoch- und Tiefebenen zu 250-300 m ü. M. an, über welche
Höhe sich aber das Durchschnittsniveau mancher
Hochebenen noch sehr bedeutend erhebt, so
Iran im
Mittel 1200 m, Südafrika
[* 7] über 1900 m,Mexiko
[* 8] über 2200
m undPeru
[* 9] an 3000 m ü. M.
Geringer ist die
Höhe der
HochebenenEuropas:
Spanien
[* 10] 600-700 m,
Bayern
[* 11] 500 m.
Hochebenen, namentlich in heißern
Gegenden vorzüglich zu Kulturstätten geeignet, liegen fast ohne Ausnahme am obern
Lauf erheblicher
Ströme, so z. B. die
kastilischen
Hochebenen am Oberlauf des
Tajo und
Duero, die ebene
Schweiz
[* 12] am
Rhein und seinen Nebenflüssen,
die bayrische Ebene an der
Donau, dem
Inn,
Lech etc., so auch
Mexiko,
Peru.
Die Tiefebenen, welche in Klimaten jeder Art als Kultursitze zu dienen imstande sind, liegen ebenfalls zum Teil an größern
Strömen, wie z. B. die
Donau abwärts vonBayern noch vor ihrem
Eintritt in das Küstentiefland der
Walachei
und Bulgarei drei
Tiefländer, das
Marchfeld, die
Kleine und die
Große ungarische Ebene, durchströmt, der
Rhein unterhalb der
Schweiz
noch das Rheinthal
(Baden,
[* 13] Elsaß), bevor er durch das Schieferplateau des
Rheinlandes bricht, die
Elbe nebst
MoldauBöhmen
[* 14] vor
dem Durchbruch durch die sächsischen Grenzgebirge.
Andalusien, das
DepartementGironde, Oberitalien,
[* 15] die große
Mississippi-Ebene, das brasilische Tiefland am
Amazonenstrom,
[* 16] das Land
am
Indus und
Ganges, das chinesische Tiefland,
Mesopotamien etc. sind ebenfalls Tiefebenen, welche sich um ein größeres Stromgebiet
gruppieren.
Andre dehnen sich an
Küsten entlang, wie z. B. die patagonische, die provençalische, ostschwedische
der appalachische Küstensaum, der von
Chile
[* 17] etc., und sind dann mehr oder weniger terrassiert.
Von noch größerer Bedeutung sind aber die ausgedehnten Ebenen, welche sich über große Teile ganzer
Kontinente erstrecken,
so z. B. die nordasiatische Tiefebene vom äußersten
Osten bis zum
Ural, die sich nach kurzer und unvollständigerUnterbrechung
durch dies
Gebirge über Rußland durch
Polen,
Preußen,
[* 18] Norddeutschland bis in die Jütische
Halbinsel und durch
Holland bis
in das westliche
Frankreich ausdehnt; ferner die nordamerikanische Ebene vom Hudsongebiet bis zum
Eismeer und bis
Alaska.
Diese großen
Flächen greifen nicht nur über viele Stromgebiete hinüber, sondern umschließen auch mannigfaltigere Niveaudifferenzen,
welche zwar der absoluten Höhendifferenz nach unbedeutende, aber oft weit sich erstreckende Höhenzüge (Landrücken) veranlassen.
Sind die letztgenannten Ebenen durch Wasserreichtum, namentlich auch Landseen, ausgezeichnet, so ist dagegen die große afrikanische
Ebene, die der
Sahara, nur sparsam durch sporadische Oasenseen und Oasenquellen bewässert, hat aber ebensowohl große Verschiedenheiten
in ihrer Meereshöhe wie die andern größern Ebenen, auch abgesehen von tief eingewaschenen Wasserrissen
und von kleinern Höhenzügen. Während der Teil nächst dem
Atlas
[* 19] sich terrassenförmig an diesen anlegt, der Teil, welcher
an
Ägypten
[* 20] grenzt, die
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Libysche Wüste, höher als das Nilthal ist, hat Rohlfs eine Senkung, welche tiefer als das Mittelmeer liegt, im Umkreis des
kleinen Hochplateaus von Barka (Kyrenaika) konstatiert. Den Untergrund der vollständigsten Ebenen bilden geschichtete Gesteine
[* 22] in horizontaler oder doch annähernd wagerechter Lagerung, gewöhnlich mit einem sanft welligen, losen Schwemmland bedeckt
und aus diesem nur an den Rändern oder in einzelnen inselartigen Partien hervorragend oder unter dem
Schwemmland durch Flußläufe angeritzt.
Daß aber solch geschichtetes Material oft in mehrfachem Wechsel verschiedener Formationen ununterbrochen unter dem Schwemmland
hinzieht, beweisen die Bohrungen, die in Ebenen oft zur Aufsuchung von Wasser oder technisch wichtigen Mineralstoffen
(Salz,
[* 23] Kohlen) vorgenommen werden. Die Beschaffenheit des Bodens, welcher das Schwemmland bildet, ist vor allem wichtig für
die Kultur. ReinerSand erschwert die Kultur, wie z. B. in der Mark, Niederlausitz; ähnlich wirkt Gerölle, Kies.
Günstiger ist feinerer und unreiner Sand, sehr günstig Schlick, Mergel, Löß, auch der Lehm und, wenn er
nicht zu dicht ist, der Thon, dessen Nachteile zudem neuerdings durch künstliche Beihilfe, Drapierung, sehr vermindert werden
können. Bei Dürre und beim Vorhandensein von Salz macht insbesondere der Sand die Kultur unmöglich, wie in den großen WüstenAfrikas, Asiens, Australiens. Ist der Boden minder ungünstig oder doch periodisch eine gewisse Wassermenge
vorhanden, und erzeugt sich wenigstens vorübergehend eine nutzbare Vegetation, so bildet sich die Steppe und die auf ihr heimische
Nomadenkultur. Die wichtigsten Kulturstätten finden sich nicht immer im Zentrum größerer Ebenen, sondern häufig an der
Küste oder am Gebirgsrand; daß aber auch jenes der Fall sein kann, beweisen manche unsrer Hauptstädte,
wie Berlin,
[* 24] Paris,
[* 25] Moskau,
[* 26] Madrid,
[* 27] ferner die ältesten StädteOstindiens u. a. Vgl. Gebirge.