über die
Erscheinungen von u. F.
Whewell,
Lubbock,
Airy,
Germar u. a. eingehende Untersuchungen angestellt, welche die
Theorie
der u. F. wesentlich gefördert haben. Von großer Wichtigkeit in dieser Beziehung sind die
alljährlich von einer eigens dazu eingesetzten
Kommission der British
Association for the advancement of science abgefaßten
Berichte.
Während hier die
Architektur sich stark dem Barockstil mit venezianischen
Details zuneigt, wurde bei dem folgenden
Bau, dem
Palais v.
Tiele-Winckler, der
Stil der deutschen
Renaissance bevorzugt. In der gleichzeitig entstandenen
VillaKaufmann wurde von der
Sgraffitomalerei ein umfassender
Gebrauch gemacht. Eine weitere Anwendung fand die
Polychromie auf das von
u.
Benda erdachte, im
Stil der deutschen
Renaissance gehaltene »Dreifensterhaus« zum Bewohnen für einzelne
Familien in großen
Städten, wo das teure
Terrain an der
Straße eine breite Frontentwickelung nicht gestattet, sondern eine
Vertiefung des Bauplatzes fordert. Eine weitere
Schöpfung der
Architekten ist ein Privathaus am
Pariser
Platz von monumentalem
Charakter (1881-1882). Ebe ist auch vielfach schriftstellerisch thätig und gab heraus: »Akanthus.
Handbuch der ornamentalen Akanthusformen aller Stilarten« (Berl. 1883) und eine »Geschichte
der Barockkunst« (das. 1886).
1)
Joh.
Gottfried, geograph. Schriftsteller, geb. zu
Züllichau, studierte in
Frankfurt
[* 8] a. O.,
Wien
[* 9] und Zürich,
[* 10] machte dann eine
Reise durch die
Schweiz
[* 11] und ließ sich 1792 als
Arzt in
Frankfurt a. M. nieder, wo er sein bekanntes
Werk »Anleitung, auf die nützlichste und genußvollste Art die
Schweiz zu bereisen« (Zürich
1793, 8. Aufl. 1843), das erste gute
Reisehandbuch für die
Schweiz, vollendete. Durch die
Unruhen des französischen Revolutionskriegs 1796 aus
Frankfurt vertrieben, lebte er als
Attaché der
Frankfurter Gesandtschaft zu
Paris,
[* 12] kehrte von da 1802 nach
Frankfurt zurück
und siedelte 1810 nach Zürich
über, wo er starb. Er schrieb noch: »Schilderung der Gebirgsvölker der
Schweiz«
(Tübing.
1798-1802, 2 Bde.);
2)
JohannWilhelm, eins der
Häupter der unter dem
Namen der
KönigsbergerMucker bekannten religiösen
Sekte, geb. 1784 zu
Passenheim
in
Ostpreußen,
[* 13] huldigte schon alsStudent
den
Lehren
[* 14] des Theosophen J. H.
^[JohannHeinrich] Schönherr,
wurde 1816
Prediger der altstädtischen
Gemeinde in
Königsberg
[* 15] und sammelte hier seit 1813 eine pietistische Verbrüderung
um sich, an der sich
Männer und
Frauen, zum Teil aus den höchsten Adelsfamilien, beteiligten. Abenteuerliche Gerüchte über
geheime, unter dem Deckmantel der
Andacht begangene geschlechtliche
Ausschweifungen führten 1835 zu einem
langwierigen
Prozeß, infolge dessen Ebel und der
PastorDiestel 1839 und 1842 ihres
Amtes entsetzt wurden. Ebel starb zu
Ludwigsburg
[* 16] in
Württemberg,
[* 17] wohin er mit seiner Freundin, der Gräfin
Ida von der
Gröben, übergesiedelt war. Aus neuern aktenmäßigen
Berichten hat sich ergeben, daß jene Beschuldigungen nicht erwiesen und die Gerichtsverhandlungen
mit großer Voreingenommenheit geführt worden sind.
Seine zahlreichen kleinern Abhandlungen (meist in
Kuhns
»Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung« und in
Kuhns und
Schleichers
»Beiträgen« erschienen, einiges auch als Gymnasialprogramme, namentlich
die
Schrift
»De verbi britannici futuro ac conjunctivo«,
Schneidemühl 1866) betreffen etymologische und grammatische
Fragen
fast aus dem ganzen indogermanischen Sprachgebiet, namentlich aber aus dem Bereich der keltischen
Sprachen;
seine auf diese
Sprachen bezüglichen
Arbeiten sind auch ins
Englische
[* 21] übersetzt worden (»Celtic studies«, Lond.
1863).
Sein Hauptwerk ist die neue Bearbeitung von
Zeuß' »Grammatica celtica« (Berl. 1871).
Für
Schleichers »Indogermanische
Chrestomathie« (Weim. 1869) bearbeitete
er den altirischen Teil. An der
Vollendung eines ausführlichen altirischen
Wörterbuchs wurde er durch den
Tod gehindert. Durch Ebel ist die von
Bopp und
Zeuß
begründete wissenschaftliche Erforschung des
Keltischen im
Vergleich zu den andern indogermanischen
Sprachen nach jeder
Richtung
hin erweitert und vertieft worden.
Flecken im
FürstentumSchwarzburg-Sondershausen, am Südfuß der
Hainleite und an der
Helbe
gelegen, Endpunkt der
Eisenbahn Hohenebra-Ebeleben, Sitz eines Landratsamtes, eines Amtsgerichts und einer Oberförsterei, mit fürstlichem
Lustschloß (seit 1850 dem
Staat überlassen), einer Erziehungsanstalt für verwahrloste
Kinder, großer Zuckerfabrik und (1880) 1344 evang.
Einwohnern.