mehr
E.
E.
e, lat. E, e, der zwischen dem hellen i und dem vollen a in der Mitte liegende Vokal, entsteht dadurch, daß die Zunge, das Zungenbein und der Kehlkopf [* 2] mäßig gehoben werden und der Stimmton durch den so gebildeten Kanal [* 3] hindurchstreicht. Je nachdem sich die Aussprache mehr dem a oder dem i nähert, sind verschiedene Arten des e zu unterscheiden, nach dem Physiologen Brücke [* 4] folgende drei Hauptarten: das e in ewig, entsprechend dem E fermé (é) der Franzosen, das e in echt, entsprechend dem französischen E ouvert (e), und das lange ä in nähme, entsprechend dem französischen ê in prêtre.
Früher gab es im Deutschen noch ein viertes e, einen kurzen, dem i ähnlichen Laut, der durch die sogen. Brechung [* 5] (s. d.) entstanden war und von Jakob Grimm und andern Germanisten durch ë bezeichnet wird. Seit dem Ende des 13. Jahrh. hat sich aber dieses e mit den andern e-Lauten vermischt, und selbst das ä fällt, wo es kurz ist, in der Aussprache ganz mit dem kurzen e zusammen, z. B. in fällen, bellen. Dieses kurze e ist jetzt im Deutschen der häufigste der Vokale, was daher kommt, daß schon im Mittelhochdeutschen die früher sehr mannigfaltigen Vokale der Endsilben in ein einförmiges e übergingen, z. B. nemen, salben, althochdeutsch niman, salbôn.
Unser Buchstabe E e stammt durch Vermittelung des lateinischen E e von dem griechischen Ε ε (Epsilon, »kahles e«) ab, das seinerseits im Phönikischen einen schwachen Hauchlaut bezeichnete, wie das griechische Η (»langes e«, Eta genannt), das im altgriechischen, im lateinischen und in den neuern Alphabeten seinen Lautwert als h behauptete. Der englische Buchstabenname e ist wie î zu sprechen, am Schluß der Wörter ist das e im Englischen und Französischen stumm (e muet).
Als Abkürzung in römischen Inschriften, Handschriften etc. ist E oder e = Ennius, emeritus, evocatus, egregius, erexit etc. Auf den deutschen Reichsmünzen bedeutet E die Münzstätte Dresden, [* 6] auf österreichischen Karlsburg, auf ältern französischen Tours. [* 7] In den Formeln der alten Logiker bezeichnet es einen allgemein verneinenden Satz (s. Schluß). Als Zahlzeichen ist im Griechischen ε' = 5, ε = 5000, η' = 8, η = 8000;
im Lateinischen (später) E = 250;
in der Rubrizierung = 5. Auf dem Kompaß [* 8] und in der internationalen Meteorologie ist E = East (engl.) oder Est (franz.), Osten;
in der Physik = Elektrizität [* 9] (+E und -E, positive und negative Elektrizität);
in der Technologie = Sekundenmeterkilogramm (s. Arbeit, S. 746 f.).
Auf französischen Rechnungen bei Angabe des Preises steht E für Entrepôt, d. h. noch nicht verzollt (Gegensatz A = Acquitté, d. h. Eingangszoll bezahlt).
c. = exempli causa (lat.), zum Beispiel;
auch = ex commissione (lat.), im Auftrag.
E. oder E. E & O. E. E, auf englischen Rechnungen = errors (and omissions) excepted, Irrtümer (und Auslassungen) vorbehalten.
g. = exempli gratia (lat.), zum Beispiel. ^[= (lat. Exemplum), der einzelne konkrete, aus der Erfahrung entlehnte oder erdichtete Fall, insofern ...]
G. = eingetragene Genossenschaft. ^[= s. Genossenschaften.]
o. = ex officio (lat.), von Amts wegen.
auf Visitenkarten = en personne (franz.), »persönlich«.
P. M. in den Kanzleien früher = ergebenstes Promemoria.
E, in der Musik der Buchstabenname eines der sieben Stammtöne des Tonsystems, nach moderner Oktaventeilung (von C ab) der des dritten, nach älterer (von A aus) der des fünften (vgl. Buchstabentonschrift).
Über die Solmisationsnamen E, la, mi etc. s. Solmisation. In Italien, [* 10] Frankreich etc. heißt der Ton E jetzt einfach Mi.
(spr. ihgl-hahk), Stadt in der britisch-austral.
Kolonie Victoria, [* 12] nordwestlich von Melbourne, [* 13] mit dem es durch Eisenbahn verbunden ist, hat (1881) 7642 Einw., welche vornehmlich Bergbau [* 14] auf Gold [* 15] in der umliegenden, sehr hügeligen Gegend betreiben.
Paß [* 16] (spr. ihgl paß), Ort im nordamerikan. Staate Texas, am Rio Grande, [* 17] hat lebhaften Handel mit Mexiko [* 18] und (1880) 2334 Einw. Dabei Fort Duncan.
(spr. ihling), Ort in der engl. Grafschaft Middlesex, 10 km westlich vom Hyde Park, mit (1881) 15,766 Einw. Dabei Gunnersbury Park, Landsitz des Freiherrn v. Rothschild, und das Royal India Asylum, ein Cottage-Hospital und ein Waisenhaus.
Insel der Karolinen, s. Yap. ^[richtig: Yapinseln.] ^[= (inseln), zu den Westkarolinen gehörige Inselgruppe im westlichen Stillen Ozean, bestehend ...]
Earl
(engl., spr. örl), aus dem dän.
Jarl entstanden und seit der
Eroberung
Englands durch den Dänenkönig
Knut statt des bis dahin gebräuchlichen sächsischen
Ealdorman (s.
Alderman) angenommen, unserm
»Graf« entsprechend, bezeichnete bis um die Mitte des 14. Jahrh.
die höchste
Stufe des englischen
Adels. Als aber
Eduard III. 1355 seinen gleichnamigen Sohn, den sogen. schwarzen
Prinzen, zum
Herzog (duke) von
Cornwall ernannte, sank der Earl
stitel auf die zweite und, als 1386
Richard II.
Robert
de Vere zum
Marquis von
Dublin
[* 19] erhob, auf die dritte
Stufe herab. Gegenwärtig ist der
Titel Earl
bloße Standesauszeichnung ohne
alle Beziehung auf territoriale
Gewalt. Mit dem
Viscount und
Baron hat der den
Titel
Right
Honourable.
Baron ist der Earl
in dem
Sinn,
wie man die
Peers im allgemeinen
Barone nennt, oder in
Schottland als
Besitzer einer Baronie. S.
Adel, S. 110.
Earlom
(spr. örlöm), Richard, engl. Zeichner und Kupferstecher, geb. 1743 zu London, [* 20] gest. daselbst, war der erste, welcher mit der Schabkunst die Arbeit der Radiernadel verband und dadurch die Wirkung der Blätter bedeutend steigerte. Außer seinen zahlreichen Schwarzkunstblättern verdankt man ihm auch die nach Claude Lorrains Originalzeichnungen gefertigten Faksimiles »Liber veritatis, or collection of two hundred prints, after the original designs of Cl. Lorrain« (Lond. 1799, 2 Bde.; 1804, 3. Bd. mit noch 100 Blättern). Er stach außerdem nach Rubens, van Dyck, Rembrandt und andern Niederländern, nach Correggio, Mengs u. a.
Early
english (engl., spr. örrli ingglisch, »früh-englisch«),
Bezeichnung für die erste Periode der gotischen Baukunst [* 21] in England, in welcher sich die Umwandlung des französischen Stils nach dem englischen Nationalcharakter vollzog, und welche vom Ende des 12. bis zum Anfang des 14. Jahrh. reicht.
(Loch Earn, spr. ern), See in Perthshire (Schottland), 9 km lang, bis 2 km breit.
Aus dem Ostende [* 22] desselben fließt der gleichnamige Fluß ab, der nach einem 60 km langen Lauf in den Firth of Tay mündet.
(engl., spr. ihst), Ost. ^[= (Osten), s. Morgen.]
(spr. ihstburn), Seebadeort in der engl. Grafschaft Sussex, in der Nähe von Beachy Head, aus einem alten Fischerdorf entstanden, hat ein Theater, [* 23] einen großen Park mit Florahalle, (1881) 21,977 Einw. und wird durch Fort Langley verteidigt.
im Mittelalter Name der skandinav. Freibeuter in England.
Galloway, s. Kirkcudbrightshire. ^[= (spr. kirkuhbri-schir, auch ), Grafschaft im südlichen Schottland, erstreckt sich ...] ¶