auf einem sich abwickelnden Papierstreifen aufgezeichnet wird.
LetztereApparate werden
Dynamographen genannt. Von den Dynamometern
sind besonders die von
Schäffer u. Buddenberg und der Holtzsche zu erwähnen, welch letzterer nicht nur die Zugkraft
der
Lokomotive
[* 2] prüft und normiert, sondern auch die Leistung der
Lokomotive sowohl in Bezug auf die geförderte
Last als auch auf die Innehaltung der Fahrzeit kontrolliert und eine
Kontrolle der
Züge bei deren Beförderung ausübt.
Der vonGuillemin, Guébhard u. Dieudonné benutzte
Dynamograph wird in einem bedeckten, unmittelbar hinter dem
Tender laufenden
Wagen angebracht. Der bewegliche
Bügel der Dynamometerfeder ist mit der Zugstange des
Wagens, der feste
Bügel desselben mit dem Wagengestell fest verbunden. An dem beweglichen
Bügel ist ein
Bleistift
[* 3] befestigt, der, je nachdem
die
Feder mehr oder minder angespannt ist, sich der Durchbiegung der
Feder entsprechend bewegt. Der
Bleistift zeichnet diese
Durchbiegung auf einen Papierstreifen, der sich von einer durch ein Uhrwerk getriebenen
Walze abwickelt.
Mit
Hilfe des Bleistifts werden die Wege mit der
Hand
[* 4] angezeichnet, während durch einen in einem
Kasten befindlichen
Zähler,
welcher seine
Bewegung durch ein an der Wagenachse angebrachtes
Exzentrik
[* 5] erhält, der Weg gemessen wird. Gerät der
Zähler
in Unordnung, so wird derselbe mit
Hilfe der Meilensteine wieder in
Ordnung gebracht. Ein andrer
Bleistift
dient zur Markierung der Zeit. Da infolge der Schwankungen des
Wagens das Uhrwerk leicht in Unordnung geraten kann, so muß
ein zweiter Beobachter die
Zeiten noch mit der
Hand notieren. Die über dem
Dach
[* 6] des
Wagens angebrachte
Windfahne gibt in dessen
Innern die Windrichtung an, welche mit
Hilfe eines
Kompasses genau festgestellt wird.
Regent, kleiner
Fürst; im griechischen Staatswesen hießen Dynasten diejenigen, welche sich durch einen Gewaltakt der
Regierung
bemächtigt hatten, z. B. die 30
Tyrannen in
Athen
[* 9] (von der Tyrannis unterschied sich die Dynastie durch die Mehrheit der Regierenden);
im
Mittelalter solche
Grafen und
Herren, welche bei dem
Verfall der alten Gauverfassung im 11. Jahrh. in den
Besitz eigner reichsfreier
Territorien gelangt waren. Sie gehörten als alte
Freiherren und
Semperfreie (viri egregiae libertatis) dem fürstenmäßigen
hohen
Adel an und bildeten eine Mittelstufe zwischen den Besitzern wirklicher alter Gaugrafschaften und
den bloß ritterbürtigen
Mittelfreien. Als später die letztern auch oft den
TitelFreiherren erhielten, nahmen die alten
Freiherren
fast sämtlich das
Prädikat
»Graf« an. Unter den Dynasten des
Mittelalters befinden sich die Ahnherren der meisten deutschen
Regentenhäuser. Heutzutage werden wohl auch zuweilen die
Häupter einer Dynastie (s. d.) Dynasten genannt.
dynastisch, auf die Dynastie bezüglich, dieselbe betreffend. So spricht man z. B.
nicht selten von dynastischenInteressen im
Gegensatz zu den
Interessen des
Volkes oder des
Staats.
(griech.), »fehlerhafte Mischung«
der Körpersäfte, insbesondere des
Bluts und der
Lymphe; im gewöhnlichen
Leben unter dem
AusdruckSchärfe im
Blut bekannt. Mit
Vorliebe bezeichnet man als Dyskrasie diejenigen Zustände, bei welchen gewisse fremdartige
Stoffe im
Blut wirklich vorkommen oder
doch in demselben vorausgesetzt werden, die im normalen
Blut gar nicht oder doch nur in sehr geringer
Menge enthalten sind. Von alten
Zeiten her hat in der wissenschaftlichen
Medizin wie bei den
Laien die
Neigung bestanden, gewisse
Krankheiten, welche man nicht auf greifbare
Ursachen zurückzuführen vermochte, dadurch zu erklären, daß man eine Entmischung
der Körpersäfte als
Ursache derselben annahm.
Allein nur in verhältnismäßig seltenen
Fällen gelang es, die vorausgesetzte Dyskrasie auch faktisch nachzuweisen. In der
Mehrzahl
der
Fälle blieb die Dyskrasie durchaus hypothetisch, die Voraussetzung ihrer
Existenz war nichts als ein Notbehelf der medizinischen
Theorie. Je weiter die
Wissenschaft vorgeschritten und je tiefer
man in die
Erkenntnis von den
Ursachen der
Krankheiten eingedrungen ist, um so mehr hat sich das Gebiet der dyskrasischen
Krankheiten vermindert.
Abgesehen aber von der hypothetischen
Natur der meisten dyskrasischen Zustände, kommt hierbei noch ein lange festgehaltener
Irrtum ins
Spiel, welcher in der
Ansicht liegt, daß das
Blut gewissermaßen eine selbständige
Existenz im
Körper führe, und daß die Ernährungsstörungen der den
Organismus konstituierenden
Gewebe
[* 12] immer von einer ursprünglich
vorhandenen fehlerhaften Mischung des
Bluts abhängig seien. Dieser Grundirrtum ist besonders von
Virchow (in seiner
»Cellularpathologie«)
beseitigt worden, indem derselbe zeigte, daß in der
Mehrzahl der
Fälle, wo überhaupt eine Dyskrasie nachweisbar ist
oder doch mit
Wahrscheinlichkeit vorausgesetzt werden darf, diese Dyskrasie nicht die
Ursache der Organerkrankungen ist, sondern daß
umgekehrt eine ursprünglich örtliche Erkrankung eines
Organs erst sekundär zu einer abnormen
Zusammensetzung des
Bluts geführt
hat.
Mit andern
Worten: es stellte sich heraus, daß die meisten Dyskrasien keine primären, sondern daß es
sekundäre Zustände sind, daß sie nicht als die
Ursachen, sondern umgekehrt als die
Folgen gewisser Erkrankungen der
Organe
und
Gewebe des
Körpers zu betrachten sind. Faßt man den
Begriff der Dyskrasie so auf, daß man darunter jede
Abweichung von der normalen
Zusammensetzung des
Bluts versteht, so lassen sich folgendeFormen der Dyskrasie unterscheiden:
2) Zustände, wo fremdartige
Stoffe, welche normalerweise gar nicht oder doch nur in ganz geringen
Mengen im
Blut vorkommen,
in gelöster Form und in relativ beträchtlicher
Menge dem
Blut¶