ersten
Ranges) und das einer schwarz gekleideten
Dame hervorheben. Unter den zahlreichen Bildern der
Liechtenstein-Galerie ist
das berühmte Bildnis der
MariaLuise de Tassis das ausgezeichnetste. Im
Louvre ragt vor allem das Reiterbild des
Marquis de
Moncada durch großartige Auffassung hervor und dasjenige
Karls I. auf der
Jagd. Zahlreich sind auch van
Dycks Werke in
Italien,
[* 2] worunter die zu
Genua
[* 3] und die
KinderKarls I. in
Turin
[* 4] die hervorragendsten sind.
Noch weit bedeutender
ist die Anzahl derselben in
England, wo allerdings der
Maler zu einem Kollektivbegriff für allerlei
Nachahmungen geworden ist.
Wir nennen nur: das Bildnis van der
Geests in der Nationalgalerie, die
Venetia Digby,
Karl I. mit seinem
Oberstallmeister, die
Söhne des
Herzogs von
Buckingham, alle in
WindsorCastle, sowie das Bildnis des Malers
Snyders in
HowardCastle. Geistreich und von freiester Behandlung sind auch van Dycks
Radierungen, die zumeist
Porträte
[* 5] darstellen; sie kommen
übrigens selten vor und erscheinen zum großen Teil von andern Kupferstechern in spätern
Abdrücken
überarbeitet.
Zahllos beinahe sind die
Stiche, welche nach van Dycks Werken existieren; namentlich bemühten sich die großen niederländischen
StecherBolswert,
Vorsterman, P. de
Jode,
Pontius, Vermeulen,
Neefs u. a., dann
Bartolozzi,
Strange, W.
Hollar etc., seine Werke wiederzugeben.
Van Dyck selbst ließ eine Sammlung seiner
Porträte erscheinen, wozu er elf eigenhändig radierte, während
die andern von den besten
StechernAntwerpens ausgeführt wurden; das Werk erschien zuerst von 1632 an bei M. van den
Enden
in 84 Blättern, dann 1645 bei Gillis Hendricx, der die Zahl der
Blätter auf 100 brachte, unter dem
Titel:
»Icones principum, virorum doctorum etc. numero centum
ab
Antonio van Dyck pictore ad vivum expressae ejusque sumptibus aeri incisae«. Das Werk erschien später
noch in verschiedenen
Auflagen und ist unter dem
Namen
»Ikonographie van Dycks« bekannt.
Vgl. JulesGuiffrey,
Antoine van Dyck, sa
vie et son œuvre (Par. 1882);
F. Wibiral, L'Iconographie d'Antoine van Dyck (Leipz. 1877);
Hermann,
Maler, geb. 1812 zu
Würzburg,
[* 6] widmete sich in
München
[* 7] der
Architekturmalerei, welcher er durch kulturhistorische
Staffage besondern
Reiz zu verleihen wußte. Seine
Verbindung mit den seit 1844 erscheinenden
»Fliegenden Blättern« brachte
ein bemerkenswertes satirisches
Talent in ihm zur
Reife. Im J. 1854 übernahm er die Leitung der Zeichenschule
für Kunsthandwerker, in welcher Thätigkeit er blieb, als die Anstalt 1868 zur Staatsanstalt erhoben wurde. Er starb Von
seinen Bildern sind zu nennen: An der Stadtmauer zu
Erding (1857), ein Kassavorzimmer (1858), die Schreibstube
(1860), auf dem
Speicher (1860), im Maleratelier (1861),
Inneres einer Klosterkirche (1863), die
Deputation (1864) und Heimkehr
des
Bürgermeisters (1868). Auch erschienen von ihm »Deutsche
[* 8]
Sprichwörter und
Reime in Bildern« (Düsseld. 1839-40, 2 Hefte
mit 8
Radierungen).
(spr. dēīer), 1)
John, engl. Dichter, geb. 1699 zu Aberglaslyn in
Wales, erhielt seine
Bildung in der Westminsterschule,
studierte die
Rechte und wandte sich der
Malerei zu, ohne jedoch Hervorragendes zu leisten. Ein beschreibendes
Gedicht, »Grongar
Hill« (1726),
das sich durch Einfachheit der
Darstellung,
Wärme
[* 13] des
Gefühls und ansprechende Naturschilderung
auszeichnet, machte ihn zuerst als Dichter bekannt.
Später folgte das deskriptive Gedicht »The ruins of
Rome« (1740), das
die
Frucht einer
Reise nach
Italien war. Nach seiner Heimkehr widmete sich Dyer der
Theologie, wurde ordiniert,
bekleidete nacheinander mehrere Pfarrämter und starb als
Rektor von Coningsby.
Kurz vor seinem
Tod veröffentlichte
er noch ein längeres didaktisches Gedicht: »The Fleece« (1754),
das jedoch wenig Beifall fand. Eine erste Sammlung seiner
»Poems« erschien
London
[* 14] 1761; neuere
Ausgaben besorgten Willmott (1853) und Gilfillan (1858). Eine
Biographie
Dyers ist in
Johnsons »Lives of the most eminent
English poets« enthalten.
2)ThomasHenry, engl.
Historiker, geb. zu
London, widmete sich dem Kaufmannsstand, doch nötigte ihn der Zusammenbruch
des
Geschäfts, welches ihm
Stellung gab, seine wissenschaftlichen
Studien aus einer Liebhaberei zu einem
Beruf zu machen. Er reiste viel und besuchte besonders
Rom,
[* 15]
Athen
[* 16] und
Pompeji
[* 17] zum
Zweck antiquarischer und topographischer
Studien.
Dyer schrieb: »Life of
Calvin« (1850);
»History of modern Europe« (1861, 4 Bde.; 2. Aufl.
1877, 5 Bde.);
»Ancient
Rome, its vicissitudes and monuments« (1864, 2. Aufl. 1883);
»Ancient
Athens, its history, topography and remains« (1873) und »Imitative
art« (1882);
außerdem viele Beiträge in das »Classical
Museum«, in
Smiths »Dictionaries of biography
and geography« etc., die, wie seine größern Werke, sich durch
Gelehrsamkeit und klare
Darstellung auszeichnen.
die Novellen »Aus der Gesellschaft«
(das. 1880) und »Höhen und Tiefen« (Freib. 1881, 2 Bde.) u. a.
Seine »Gesammelten Werke« umfassen 6 Bände (Freib. 1879-82).