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United States« und gab Maines »Ancient law« (New York 1876) neu heraus.
United States« und gab Maines »Ancient law« (New York 1876) neu heraus.
(bei den Russen Nördliche Dwina zum Unterschied von der Düna, welche Westliche Dwina heißt), der größte schiffbare Strom im nördlichen europäischen Rußland, entsteht im Gouvernement Wologda aus der bei Welikij Ustjug erfolgten Vereinigung der beiden Quellflüsse Jug und Suchona, wovon letzterer, der bedeutendere, der Abfluß des Sees Kubinskoje Osero ist. Der Lauf der Dwina hat eine Länge von 718 (mit der Suchona von 1220) km, ihr Stromgebiet umfaßt ein Areal von nahezu 365,400 qkm (6636 QM.); sie durchströmt in vorherrschend nordwestlicher Richtung die Gouvernements Wologda, dem ihr oberer und mittlerer, und Archangel, dem ihr unterer Lauf angehört, und mündet 43 km unterhalb Archangel in einem aus drei Haupt- und mehreren Nebenarmen bestehenden Delta [* 2] an den nach ihr benannten Dwinabusen, eine Bucht des Weißen Meers, welche eine stellenweise Breite [* 3] von 150 km hat.
Ihre beträchtlichsten Nebenflüsse sind auf der rechten Seite die Wytschegda, selbst ein großer, schiffbarer, von vielen Quellflüssen gespeister Strom im Gouvernement Wologda, und die Pinega, welche unterhalb Cholmogory im Archangelschen mündet; auf der linken Seite die Waga, welche, aus dem Wologdaschen kommend, ebenfalls im Gouvernement Archangel in die Dwina fällt, und Emza. Die Dwina fließt größtenteils durch ebene, sumpfige und waldige Gegenden und ist reich an Fischen, worunter die Gattung Wavaga (Gadus calliarias ^[richtig: Gadus callarias]) ihr eigen ist; das rechte Ufer ist durchgehends flach und wird nur zuweilen von unbedeutenden Hügeln begleitet.
Obgleich der Fluß viele Inseln enthält, ist er doch während der ganzen Sommerzeit schiffbar. Er friert bei der Stadt Archangel Ende Oktober zu und taut erst Anfang Mai wieder auf. Ihre größte Breite hat die Dwina im Archangelschen Kreis, [* 4] wo sie 2-4, ja bei der Stadt selbst etwa 7 km breit ist; die Tiefe wechselt von 6-15 m. Der westliche Mündungsarm ist gegenwärtig fast gänzlich versandet, daher die Schiffahrt den Weg durch den östlichen Arm nimmt. Seitdem die Handelsstadt Archangel zur Station für die russische Kriegsflotte des Weißen Meers erhoben worden, hat die Dwina noch eine höhere Bedeutung gewonnen. Durch den Kanal [* 5] des Herzogs Alexander von Württemberg [* 6] ist die Dwina mit andern großen Strömen, namentlich mit der Wolga, in Verbindung gesetzt.
Landsee im russ. Gouvernement Twer, gehört zu den vielen etwa 160 m Seehöhe habenden Wasseransammlungen des Waldaiplateaus, die, wie der Stertsch, Wolgo, Oselok, Sosniza und vor allen der Seliger, sich weniger durch ihre Ausdehnung [* 7] in die Länge und Breite als durch ihre beträchtliche, oft über 30 m messende Tiefe auszeichnen, welcher Umstand sie zu wasserreichen, großen Strömen das Dasein gebenden Becken macht. Der Dwinez hat mit Einschluß aller Seekrümmungen nur ungefähr 20 km im Umfang; aus ihm entspringt die Düna.
Abkürzung für Pennyweight. ^[= (engl., spr. -wēt, "Pfenniggewicht", abgek. .), in England = 1/240 Troypfund = ...]
(griech., dyadisches Zahlensystem, Zweiersystem), dasjenige Zahlensystem, in welchem schon zwei Einheiten einer Klasse eine Einheit der nächsten Klasse bilden. Man braucht in demselben nur die zwei Ziffern 0 und 1; weil man dieselben aber oft wiederholen muß, um größere Zahlen auszudrücken, so ist das System für den praktischen Gebrauch ungeeignet. Man würde z. B. die Zahlen des dekadischen Systems: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, dyadisch in der Form schreiben:
1, 10, 11, 100, 101, 1000, 1001, 10,000. ^[richtig: 1, 10, 11, 100, 101, 110, 111, 1000.]
Die Meinung von Leibniz, daß die Chinesen früher ein dyadisches Zahlensystem gehabt, beruht auf einem Mißverständnis; vgl. Cantor, Mathematische Beiträge zum Kulturleben der Völker (Halle [* 8] 1863, S. 48 u. f.). Zuerst erwähnt wird dieses System von dem Bischof Joh. Caramuel in seiner »Mathesis biceps« (Campagna 1670); unabhängig von ihm hat Leibniz dasselbe ausgebildet, vgl. dessen »Arithmétique binaire« in den »Mémoires de l'Académie des sciences, a. 1703«. Letzterer legte großen Wert auf dieses System, in welchem er einen symbolischen Beweis für die Weltschöpfung sah, indem aus dem Nichts (0) durch Hinzutritt des Einen (1) alles entsteht. Eine Anleitung zum dyadischen Rechnen gab Brander (»Arithmetica binaria«, Augsb. 1769).
(gebrochenes Pentagondodekaeder), von 24 Rhomboiden eingeschlossene Kristallform, einer der Hemieder des tesseralen Hexakisoktaeders;
s. Kristall.
(griech.), die Zweiheit, bei Pythagoras (s. d.) das der Monas (Einheit) entgegengesetzte und mit dieser zusammen die Gesamtheit der Dinge begründende Weltprinzip.
(permische Formation, hierzu Tafel »Dyasformation«),
jüngste Formation der paläozoischen Gruppe, die Steinkohlenformation überlagernd und den Buntsandstein, die älteste der mesozoischen Formationen, unterteufend. Der Name Dyasformation ist auf Grund einer allerdings nur in Deutschland [* 9] durchführbaren Zweiteilung gewählt, die Bezeichnung permische Formation nach dem Vorkommen im russischen Gouvernement Perm. Die Abgrenzung der Dyasformation nach unten gegen die Steinkohlenformation stößt wegen Ähnlichkeit [* 10] des Gesteinsmaterials auf große Schwierigkeiten und ist noch strittig.
Mehrere Geologen haben wegen dieser engen Verwandtschaft den Vorschlag gemacht, die ganze untere Abteilung, das Rotliegende, noch der Steinkohlenformation zuzurechnen, mit welcher die organischen, namentlich die pflanzlichen, Reste dieser untern Abteilung eine große Ähnlichkeit besitzen. Das Gesteinsmaterial der untern Abteilung sind vorwiegend Konglomerate, Sandsteine und Schieferletten, meist intensiv rot gefärbt (Rotliegendes), in gewissen, gewöhnlich obern Lagen aber entfärbt (Weiß- oder Grauliegendes), untergeordnet Steinkohle, Brandschiefer, Kalksteine, meist dolomitische.
Die obere Abteilung hat ihren Namen (Zechstein, zäch, zäh) von einem grauen, festen Kalkstein, der oft dolomitisch wird (Rauchwacke) und dann mitunter zu feinem Sand zerfällt (Asche), auch bei inniger Verquickung magnesiumreicherer und an diesem Element ärmerer Partien zur Höhlenbildung (z. B. Altenstein im Thüringer Wald) führt. Der Kupferschiefer ist ein sehr bituminöser, schwarzer Mergel, welchem Kupfererze, gewöhnlich in verlarvtem Zustand, beigemengt sind.
Endlich sind Gipse (ebenfalls Höhlen bergend, z. B. die Barbarossahöhle am Harz), Steinsalze und Kalisalze in dieser obern Abteilung reichlichst vertreten. An organischen Resten ist die Dyasformation gegenüber ältern und jüngern Formationen auffallend arm. Wo die Zweiteilung durchführbar ist, bietet die untere Abteilung Landpflanzen und Landtiere dar, während die obern Schichten eine Meeresfauna beherbergen. Unter den Pflanzen sind Kalamiten, Farne, [* 11] Koniferen [* 12] und Cykadeen verbreitet, besonders häufig die verkieselten Stämme von Araucaria (Araucarioxylon) und Baumfarnen (so Psaronius, Starstein, der namentlich beim Anschleifen die Gefäßbündel [* 13] sehr schön erkennen ¶
läßt). Charakteristische Formen sind ferner die Zweige der Walchia, einer Konifere, und die Zapfen [* 15] der der Cypresse verwandten Ullmannia (sogen. Kornähren). Unter den Tierresten ist das Bryozoengenus Fenestella (s. Tafel) ein gutes Leitfossil für den Zechstein, welchem auch der ebenfalls abgebildete Brachiopode Productus [* 16] horridus und der Pelekypode Arca striata entstammen. Die Fischreste, welche typischen heterocerkalen Ganoiden angehören (Platysomus und Palaeoniscus, s. Tafel), sind in Tausenden von Exemplaren in dem Kupferschiefer enthalten.
Der zierliche Krebs [* 17] Gampsonyx fimbriatus (s. Tafel) wird in Sphärosideriten der Lehbacher Schichten gefunden und repräsentiert mit Limulus und kleinen, zweischaligen Krebsen den Typus der Krustaceen, während die in ältern Formationen so reichlichen, in der Steinkohlenformation wenigstens noch vertretenen Trilobiten der Dyasformation vollkommen fehlen. In zahlreichen Exemplaren sind endlich Labyrinthodonten im Rotliegenden aufgefunden worden, so namentlich Branchiosaurus in mehreren Arten und der abgebildete Archegosaurus (s. Tafel).
Als Beispiel der Gliederung diene für das Rotliegende die Gegend von Saarbrücken, [* 18] für den Zechstein die des Harzes. Der Steinkohlenformation direkt aufgelagert und von dieser kaum zu trennen, gelten als unteres Rotliegendes die Cuseler Schichten, Kalke und Schiefer mit dünnen Kohlenflözen; als mittleres Rotliegendes die Lehbacher Schichten, ebenfalls noch Kohlenflöze führend, sowie Schieferthone, in denen die oben als Versteinerung enthaltend citierten Sphärosiderite vorkommen.
Das obere Rotliegende ist zum größten Teil aus dem Trümmermaterial der während der Dyasperiode selbst erumpierten Porphyre zusammengesetzt und wird deshalb als postporphyrisch bezeichnet. Den Zechstein eröffnet ein Konglomerat, darüber liegt der wenig mächtige (gewöhnlich 0,6, selten 2-3 m), aber in horizontaler Richtung über große Flächen verbreitete Kupferschiefer; dann folgt der eigentliche Zechstein, hierauf Rauchwacke und Asche und endlich ein Wechsel von Mergel, Anhydrit und Gips, [* 19] bisweilen auch Steinsalz als das oberste Glied. [* 20] Am meisten verbreitet und am vollständigsten entwickelt ist die Dyasformation zunächst in Deutschland am Harz, in Thüringen (Mansfeld, Saalfeld) [* 21] und in Hessen. [* 22]
Freilich nicht oberflächlich anstehend, aber als steinsalzführend in der Tiefe nachgewiesen ist sie namentlich in der Magdeburger Gegend (Staßfurt) [* 23] bis in die Mark Brandenburg [* 24] (Sperenberg) und bis Holstein (Segeberg). In Sachsen [* 25] (Erzgebirge) und Süddeutschland (Fichtelgebirge, Odenwald, Schwarzwald, Vogesen) ist fast nur die untere Abteilung, das Rotliegende, entwickelt, ebenso im Saarbecken und in Böhmen. [* 26] Am ehesten gestattet noch die englische Dyasformation eine Parallelisierung mit der deutschen Entwickelung, wobei der Lower-new-red-sandstone unserm Rotliegenden, der Magnesian-limestone dem Zechstein entsprechen würden. Die Verhältnisse in Rußland, wo die Dyasformation ganz außerordentlich großartig entwickelt ist (fast das ganze europäische Rußland wird von der Dyasformation gebildet), sind wesentlich andre: dort wechseln Landpflanzen führende Schichten mit solchen, welche Meereskonchylien enthalten, vielfältig ab, also eine Art wiederholter Wechsellagerung zwischen Rotliegendem und Zechstein. Im westlichen Nordamerika [* 27] endlich sind nur marine Schichten entwickelt. - Die vulkanische Thätigkeit lieferte während der Dyasperiode Melaphyr, Porphyrite und besonders Quarzporphyre, deren Tuffe (Thonstein) an vielen Stellen sich wesentlich am Schichtenaufbau beteiligen.
Unter dem technisch wichtigen Material gebührt dem Steinsalz (bei Sperenberg in Brandenburg 1460 m mächtig nachgewiesen, ohne die untere Grenze zu erreichen) und den dasselbe bisweilen begleitenden Kalisalzen (Staßfurt, Douglashall) die erste Stelle. Die Sphärosiderite der Lehbacher Schiefer und einzelne eisenreiche Schichten des Zechsteins (Schmalkalden, [* 28] Spessart) sind gute Eisenerze;
Nickel- und Kobalterze (Kamsdorf in Thüringen und Richelsdorf in Hessen) sowie Quecksilbererze (Rheinpfalz) treten gangförmig auf;
Manganerze (Elgersburg und Ilmenau in Thüringen, Harz) sind an die Eruptivgesteine des Rotliegenden geknüpft;
Kupfererze endlich, oft silberhaltig, werden als Imprägnationen des Weißliegenden (sogen. Sanderze bei Sangerhausen, [* 29] Kupfersandsteine in Rußland), besonders aber als Kupferschiefer (Mansfeld, Richelsdorf) abgebaut.
Obgleich von letzterm nur eine Schicht von etwa 0,1 m Mächtigkeit bauwürdig ist, welche die Kupfererze (2-3 Proz. Kupfer [* 30] und dieses 0,5 Proz. Silber haltend) in staubförmigen Teilen beigemengt führt, ist doch der großartige Mansfelder Bergbau [* 31] (1882 gegen 12 Mill. kg Kupfer und 63,000 kg Silber) ausschließlich auf Ausbeutung des Kupferschiefers angewiesen.
Vgl. Geinitz und v. Gutbier, Die Versteinerungen des Zechsteingebirges und Rotliegenden (Dresd. 1849);
Geinitz, Dyas (Leipz. 1861, Nachträge dazu 1880 und 1882);
Speier, [* 32] Die Zechsteinformation des westlichen Harzrandes (Berl. 1880);
Weiß, Fossile Flora der jüngsten Steinkohlenformation und des Rotliegenden im Saar-Rhein-Gebiet (Bonn [* 33] 1869-72).