Liebenswürdigkeit und treue Anhänglichkeit wurden auch vom
Kaiser anerkannt, und Duroc übte oft einen mäßigenden und vermittelnden
Einfluß auf ihn aus. 1805 kommandierte er bei
Austerlitz
[* 2] das Grenadierkorps, schloß nach der
Schlacht bei
Jena
[* 3] den
Frieden
mit
Sachsen
[* 4] und 1807 nach der
Schlacht bei
Friedland den
Waffenstillstand, der demTilsiterFrieden voranging,
worauf er zum
Herzog von
Friaul erhoben wurde. In der
Schlacht bei
Aspern
[* 5] kommandierte er die Reserveartillerie auf der
InselLobau, unterhandelte nach der
Schlacht von
Znaim den
Waffenstillstand, begleitete 1812 den aus Rußland fliehenden
Kaiser nach
Frankreich und leitete hier die Reorganisation der kaiserlichen
Garden. In einem Rückzugsgefecht nach
der
BautzenerSchlacht wurde er bei Markersdorf in der
Nähe des
Kaisers von einer Kanonenkugel tödlich getroffen.
Napoleon war von seinem
Tod besonders ergriffen; noch auf St.
Helena bedachte er die Tochter Durocs mit einem ansehnlichen
Legat.
Durocs Überreste wurden 1845 in der Invalidenkirche zu
Paris
[* 6] beigesetzt.
Pfarrdorf im bad.
KreisVillingen, 701 m ü. M., mit einer neuen
Kirche und (1880) 1147 kath. Einwohnern.
Hier die bedeutende, 1822 eröffnete Ludwigssaline, welche jährlich 140,000 metr. Ztr.
Salz liefert, und ein vielbenutztes
Solbad.
Daselbst befinden sich eine Militärkurstation für
Angehörige
des 14. und 15.
Armeekorps und eine
Kinderheilstätte des
Badischen Frauenvereins. Dürrheim wird schon um 889 urkundlich erwähnt.
(sitis), das
Gefühl, durch welches das
Bedürfnis des
Organismus nach
Wasser zum
Bewußtsein gebracht wird. Der
Durst kennzeichnet sich als eine unangenehme
Empfindung in der Schleimhaut des
Schlundkopfes und der Mundhöhle,
[* 21] vorzugsweise des
Gaumens und der Zungenwurzel. Die Mundhöhle ist trocken, die Speichelabsonderung vermindert oder aufgehoben;
der
Schleim der Mundhöhle wird zäh, und das Sprechen wird beschwerlich. Wird der Durst nicht gestillt, so rötet
sich allmählich die Schleimhaut des
Mundes, wird brennend heiß;
Kann der Durst auch jetzt noch nicht gelöscht werden, so entstehen förmliche
Entzündungen der Mundschleimhaut
und der Rachengebilde; der
Puls wird überaus schnell, der
Atem schnell und seufzend; heftiges
Fieber stellt sich ein mit Irrereden,
Bewußtlosigkeit, und endlich erfolgt der
Tod, der nach allem, was man darüber weiß, viel schrecklicher
ist als der Hungertod. Veranlaßt wird das Durstgefühl durch den verminderten Wassergehalt der Schleimhaut der
Mund- und
Rachenhöhle, deren Befeuchtung ja überhaupt viel stärker wechselt als die aller andern Körperstellen.
Der verminderte Wassergehalt wirkt wie ein
Reiz auf die sensibeln
Nerven
[* 23] der genannten Schleimhautbezirke,
und der dadurch bedingte Erregungszustand der
Nerven wird von uns eben als Durst empfunden. Deshalb entsteht Durst schon aus rein
örtlichen
Ursachen, wie z. B. Austrocknung der Mundhöhle beim Atmen mit offenem
Mund, ferner beim anhaltenden Sprechen,
Singen,
Spielen von
Blasinstrumenten u. dgl. Die Trockenheit des
Mundes ist aber sehr häufig nur die
Folge oder vielmehr eine Teilerscheinung der Verminderung des Wassergehalts
im Gesamtorganismus, welche wiederum mit Verminderung der Speichelabsonderung verbunden ist.
Daher entsteht Durst nach reichlichem
Schwitzen, nach starken wässerigen
Durchfällen, nach dem
Genuß stark gesalzener
Speisen,
indem das im
Darmkanal befindliche
Salz dem
Blut rasch
Wasser entzieht. Der Durst ist ein konstantes
Symptom
zahlreicher
Krankheiten. Der im Hitzestadium der fieberhaften
Krankheiten vorhandene Durst hat seinen
Grund teils in dem stärkern
Wasserverlust durch die
Haut,
[* 24] die
Nieren und
Lungen, teils in der während des
Fiebers verminderten Speichelabsonderung, teils
darin, daß der Kranke mit offenem
Mund atmet.
StarkeBlut- und Säfteverluste, z. B. die wässerigen
¶
mehr
Durchfälle bei der Cholera, bedingen heftigen Durst wegen der schnell eintretenden Verminderung des Wassers im Organismus. Der
quälende Durst bei der Zuckerharnruhr beruht auf einem ähnlichen Grund wie der Durst nach dem Genuß stark gesalzener Speisen. Es
sind große Mengen von Wasser erforderlich, um den in den Geweben des Körpers enthaltenen zuckerreichen
Saft zu verdünnen und gleichsam den Zucker
[* 26] aus dem Körper auszulaugen. Bei Krankheiten mit verminderter Gehirnthätigkeit
wird häufig ein Mangel an D. beobachtet.
Dies rührt davon her, daß solchen Kranken das Gefühl des Durstes nicht zum Bewußtsein kommt, obschon die Bedingungen vorliegen,
unter welchen sonst der Durst auftritt. Um den Durst zu stillen, genügt eigentlich das frische Quellwasser.
Säuerliche Zusätze, Brausemischungen etc. unterstützen jedoch dessen durstlöschende Eigenschaft oft beträchtlich, und
namentlich erhöht auch ein gewisser Gehalt an Kohlensäure in dem Wasser dessen durststillende Wirkung.
Beruht der Durst nur auf Trockenheit des Mundes aus örtlichen Ursachen, so genügt die bloße Anfeuchtung
der Schleimhaut, um den Durst zu beseitigen. War aber eine beträchtliche Verminderung des Wassergehalts im Gesamtorganismus
die Ursache des Durstes, so muß der Wasserverlust ersetzt werden. Dies geschieht gewöhnlich durch Trinken; indes würde
es auch ausreichen, wenn das Wasser als Klystier
[* 27] in den Darm
[* 28] gebracht würde, denn es wird hier aufgesogen
und der Blutmasse einverleibt. In gleicher Weise wirken subkutane Injektionen von Wasser. Das Bad
[* 29] dagegen hat keine durststillende
Wirkung, denn es wird durch die Haut kein Wasser aufgenommen.