und am
Fuß der
Haardt, an der
LinieNeustadt
[* 2]
a. d.
Haardt-Monsheim der Pfälzischen
Eisenbahn, ist Sitz eines Amtsgerichts, hat 2 evangelische
und eine kath.
Kirche, eine Lateinschule, sehenswerte Sammlungen der Polychia (des naturwissenschaftlichen
Vereins der
Pfalz)
und eines Altertumsvereins, ein Kurhaus,
Papier- (Jägerthal) und Farbenfabrikation, bedeutenden Weinbau,
Rotgerbereien,
Brennereien,
Brauereien, Sandsteinbrüche, Salzbereitung
(Saline Philippshalle), große Waldungen,
Wein- u.
Getreidehandel,
besuchte
Jahrmärkte (darunter der
Michaelis- od. Wurstmarkt, seit dem 15. Jahrh.) und (1880) 6089 Einw.
(davon 1029 Katholiken und 305
Juden).
Erstere wird zum Trinken, letztere (mit der lithiumreichen
Mutterlauge) zum
Baden
[* 3] benutzt; sie sind namentlich gegen skrofulöse
Drüsen-,
Knochen- und Gelenkleiden und
Katarrh der
Luftwege wirksam; im
Herbst ist Gelegenheit zur
Traubenkur
geboten. Im S. von der Isenach in prächtiger
Lage auf einem Bergkegel die
Ruinen des 1030 von
Konrad II. gestifteten Benediktinerklosters
Limburg,
[* 4] etwas weiter nach W. die
Ruinen der Hartenburg (1689 von den
Franzosen zerstört) und der
Burg Schloßeck, endlich im
N. von der Isenach der Kastanienberg mit der Heidenmauer und dem Teufelsstein. - Dürkheim, das
alte Turincheim (Thuringeheim), befand sich im
Besitz der Frankenherzöge aus dem
Haus derSalier, kam im 13. Jahrh. als
Lehen
der
AbteiLimburg an die
Grafen von
Leiningen, ward im 14. Jahrh. durch Emich V. Stadt und
Festung,
[* 5] 1689 von
den
Franzosen verwüstet, 1700 aber wieder aufgebaut. Bis zur französischen
Revolution war Dürkheim die
Residenz der
Grafen von
Leiningen-Hartenburg,
deren
Schloß 1794 von den
Franzosen zerstört wurde. Das
Theater in
[* 6] demselben leitete um 1780
Iffland.
[* 9] Stadt und Amtssitz im bad.
Kreis
[* 10]
Karlsruhe,
[* 11] 110 m ü. M., in angenehmer und fruchtbarer Gegend, links an der
Pfinz, an den
LinienHeidelberg-Basel und Durlach-Mühlacker der
Badischen Staatseisenbahnen, hat eine evangelische und eine kath.
Pfarrkirche, ein
Schloß mit
Garten
[* 12] (1565 vom
MarkgrafenKarl II. erbaut, jetzt zur
Kaserne eingerichtet), ein altes
Rathaus, ein
Standbild
Karls II. (auf dem Kasernenplatz), ein
Pro- und
Realgymnasium, eine Rettungsanstalt für verwahrloste
Kinder (Elisabethenstiftung, 1818 von der
Kaiserin von Rußland gegründet) und (1880) 7474 Einw. (davon 1293 Katholiken).
Die
Industrie umfaßt
Eisengießerei
[* 13] mit Maschinenfabrik, eine große Nähmaschinenfabrik (360
Arbeiter),
Stärke-, Zichorienfabrik etc., eine Dampfsägemühle; bedeutend sind ferner
Landwirtschaft und
Gartenbau und die Fruchtmärkte.
Durlach ist Sitz eines Amtsgerichts und hat zur
Garnison ein
Bataillon des 110.
Regiments und eine
EskadronDragoner Nr. 22. Der
Turmberg
bietet eine reizende
Aussicht. - Durlach war ehedem Hauptstadt der Markgrafschaft
Baden-Durlach, die von 1515 bis 1771 als
eigne
Linie bestand. Jedenfalls reicht sein Ursprung bis in die
Zeiten der
Römer
[* 14] zurück. Als Stadt wird es zuerst 1197 erwähnt.
Um 1220 überließ
KaiserFriedrich II. Durlach dem
MarkgrafenHermann V. von
Baden gegen die Hälfte von
Braunschweig,
[* 15] und 1565 verlegte
MarkgrafKarl II. seine
Residenz von
Pforzheim
[* 16] nach Durlach. Die
Franzosen unter
Mélac eroberten und verbrannten Durlach 1689,
und
MarkgrafFriedrichMagnus (gest. 1709) strebte vergeblich, es in seinem alten
Glanz wieder herzustellen. Der Wiederaufbau
der
Karlsburg wurde zwar begonnen; als aber 1715 dieResidenz nach
Karlsruhe verlegt wurde, kam Durlach immer
mehr in
Verfall. Gegenwärtig befindet es sich durch blühende Fabrikthätigkeit in erfreulichem Aufschwung. Am fand
hier ein kleines
Gefecht zwischen preußischer
Landwehr und badischen Insurgenten statt.
Vgl.
Fecht, Geschichte der Stadt Durlach (Heidelb.
1869).
(Tyrnstein), Städtchen im Erzherzogtum
Österreich
[* 20] unter der
Enns, Bezirkshauptmannschaft
Krems, in malerischer
Lage an der
Donau, hat ein
Schloß und
Villa des
FürstenStarhemberg, ein altes, ehemaliges Chorherrenstift,
schöne
Pfarrkirche und (1880) 579 Einw., welche Weinbau treiben. In der
Nähe auf schroffem
Felsen die
Ruine der
Burg Dürnstein, auf welcher bis ins 12. Jahrh. ein eignes Dynastengeschlecht (die
Tyrnsteiner) und nach ihnen die
Hund von Kuenring hausten.
Liebenswürdigkeit und treue Anhänglichkeit wurden auch vom Kaiser anerkannt, und Duroc übte oft einen mäßigenden und vermittelnden
Einfluß auf ihn aus. 1805 kommandierte er bei Austerlitz
[* 29] das Grenadierkorps, schloß nach der Schlacht bei Jena
[* 30] den Frieden
mit Sachsen
[* 31] und 1807 nach der Schlacht bei Friedland den Waffenstillstand, der dem TilsiterFrieden voranging,
worauf er zum Herzog von Friaul erhoben wurde. In der Schlacht bei Aspern
[* 32] kommandierte er die Reserveartillerie auf der InselLobau, unterhandelte nach der Schlacht von Znaim den Waffenstillstand, begleitete 1812 den aus Rußland fliehenden Kaiser nach
Frankreich und leitete hier die Reorganisation der kaiserlichen Garden. In einem Rückzugsgefecht nach
der BautzenerSchlacht wurde er bei Markersdorf in der Nähe des Kaisers von einer Kanonenkugel tödlich getroffen.
Napoleon war von seinem Tod besonders ergriffen; noch auf St. Helena bedachte er die Tochter Durocs mit einem ansehnlichen Legat.
Durocs Überreste wurden 1845 in der Invalidenkirche zu Paris
[* 33] beigesetzt.