mehr
»Philosophie de l'univers« (3. Aufl., Par. 1799). Die meisten in periodischen Schriften etc. zerstreuten Abhandlungen erschienen gesammelt als »Opuscules morales et philosophiques« (Par. 1805; einige davon im 2. Bd. der »Collection des principaux économistes«, das. 1846). Er gab »Œuvres de Turgot« (Par. 1809, 9 Bde.) heraus.
2) Pierre, Graf Dupont de l'Etang, franz. General, geb. zu Chabanais, trat 1787 als Artillerist in die in holländischen Diensten stehende französische Legion, 1791 in die französische Armee, wo er Hauptmann und Adjutant des Generals Dillon in der Nordarmee wurde, rettete Dünkirchen [* 2] vor dem Überfall Yorks, wofür er zum Brigadegeneral avancierte, und ward unter dem Direktorium Vorsteher des topographischen Kabinetts und Direktor des Kriegsdepots. Durch den 18. Fructidor verlor er seine Ämter, wirkte aber schon beim Staatsstreich vom 18. Brumaire wieder mit, zeichnete sich in der Schlacht bei Marengo [* 3] aus, drang als Gouverneur von Piemont im Oktober 1800 in Toscana ein, errichtete hier eine provisorische Regierung und schlug die österreichische Übermacht nach dem Übergang über den Mincio bei Pozzolo. 1804 in den Grafenstand erhoben, ging er 1805 zur Armee nach Deutschland, [* 4] wo er sich bei Ulm [* 5] auszeichnete, nahm an dem Feldzug von 1806 gegen Preußen [* 6] teil, wirkte im Juni 1807 zum Sieg bei Friedland wesentlich mit und erhielt 1808 das Kommando einer Division in Spanien, [* 7] mit welcher er schon siegend bis Cordova vorgedrungen war, als er vor dem spanischen Insurgentengeneral Castaños bei Baylen die Waffen [* 8] strecken mußte, weshalb er bis 1813 auf dem Fort Jours in Haft gehalten wurde. Nach der Rückkehr der Bourbonen übernahm er 1814 das Kriegsministerium, zeigte sich aber als so fanatischer Reaktionär, daß er nach wenigen Monaten wieder entlassen wurde. Von 1815 bis 1830 war er für das Departement Charente Mitglied der Deputiertenkammer. Seit 1835 in Ruhestand versetzt, starb er in Paris. [* 9] Er schrieb unter anderm: »Lettre sur l'Espagne en 1808« (Par. 1823);
»Lettre sur la campagne en Autriche« (das. 1826).
3) Jacques Charles Dupont de l'Eure, franz. Deputierter, geb. zu Neubourg in der Normandie, war anfangs Parlamentsadvokat in dieser Provinz, dann 1792 Maire seiner Gemeinde und während der Revolution und des Kaiserreichs öffentlicher Ankläger beim Kriminalgericht des Euredepartements, Mitglied des Rats der Fünfhundert, Präsident des Kriminalgerichts zu Evreux und seit 1811 Präsident des kaiserlichen Gerichtshofs zu Rouen [* 10] und Mitglied des Gesetzgebenden Körpers.
Unter der Restauration ward er seiner Ämter entsetzt und gehörte, seit 1817 Deputierter, zu den Führern der liberalen Opposition in der Kammer. 1830 ward er nach Ludwig Philipps Thronbesteigung Justizminister und Großsiegelbewahrer, trat aber schon nach sechs Monaten mit dem freisinnigen Teil des Ministeriums zurück. In der Deputiertenkammer gehörte er fortan zur dynastischen Opposition und fungierte mehrmals als Präsident. In der Sitzung vom nahm Dupont den Präsidentenstuhl ein und beschwichtigte durch sein Ansehen bei dem eingedrungenen Volk den Tumult insoweit, daß es möglich war, die Republik zu proklamieren und eine provisorische Regierung zu ernennen, zu deren Präsidenten man ihn berief. Von Evreux und Paris in die Konstituante gewählt, nahm er noch an den Arbeiten dieser Versammlung teil, ward Anfang Dezember 1848 in den provisorischen Staatsrat gewählt und unterzeichnete 1850 eine Petition für Nichtbeschränkung der Wahl, trat aber seitdem vom öffentlichen Schauplatz ab. Er starb
4) Pierre, franz. Volksdichter, geb. zu Lyon, [* 11] erhielt im Seminar von Largentières eine streng religiöse Erziehung und war dann nacheinander Lehrling bei einem Seidenweber, Schreiber bei einem Notar und Kommis bei einem Bankier. In Paris, wohin er 1839 kam, trat er zuerst mit legitimistischen Oden in Zeitschriften auf, gewann 1842 durch sein Gedicht »Les deux anges« einen Preis der französischen Akademie und erhielt infolgedessen eine Stelle als Mitarbeiter am »Dictionnaire de l'Académie«, an dem er bis 1847 thätig war.
Inzwischen hatte er sich durch seine Romanzen und idyllischen Schilderungen (»Les bœufs«, »Les paysans et les paysannes« etc.) einen beliebten Namen gemacht. Nach der Februarrevolution warf er sich dem Sozialismus in die Arme und veröffentlichte verifizierte Pamphlete, wie: »Le [* 12] chant des nations«, »Le chant des ouvriers«, »Le chant des paysans«, »Le chant des soldats« u. a., was ihm 1851 eine Verurteilung zu siebenjähriger Verbannung nach Lambessa zuzog. Er wurde indessen, noch ehe er dahin abgegangen war, begnadigt und enthielt sich fortan aller politischen Thätigkeit. Er starb in St.-Etienne. Die Stadt Lyon hat dem populären Sänger ein Standbild errichtet. Dupont ist eine Ergänzung Bérangers, welcher ausschließlich das bürgerliche Lied pflegte, d. h. das Leben der Stadt (Paris) besang, während Duponts Muse vorwiegend die der ländlichen Bevölkerung [* 13] ist und ihre Produkte insofern eher den Namen von Volksliedern verdienen. Gesammelt erschienen seine Gesänge, die er meist selbst mit den Melodien versah, in »Chants et chansons« (1851-54, 9. Aufl. 1876) und »Chants et poésies« (7. Aufl. 1861).