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Insel
Grenada in
Westindien
[* 2 ] so rühmlich hervor, daß er nach dem
Frieden von 1783 zum
Kommandanten des
Kriegsschiffs Tarleton
ernannt wurde. Um
Lapérouse aufzusuchen, rüstete er auf eigne
Kosten ein
Schiff
[* 3 ] aus, wurde aber 1792 von den Portugiesen gefangen
und längere Zeit zu
Lissabon
[* 4 ] eingekerkert.
Wieder frei, ging er nach
Nordamerika ,
[* 5 ] machte zwei vergebliche
Versuche , die Nordwestküste zu
Lande zu erreichen, trat später wieder in französische Seedienste, kommandierte bei der Expedition
nach
Ägypten
[* 6 ] den Tonnant, ein
Linienschiff von 80
Kanonen , und fiel in der
Schlacht bei
Abukir 1. Aug. 1798.
3)
Abel , Sohn des vorigen, geb. 3. Aug. 1793, ward im Juli 1841
Konteradmiral , machte 1837-39 eine
Reise um
die
Welt , unterwarf
Tahiti
[* 7 ] der französischen
Protektion , entsetzte 6. Nov. 1843 die
Königin
Pomare wegen
Verletzung ihrer Verpflichtungen
und ergriff sodann förmlichen
Besitz von der
Insel . Dupetit-Thouars starb 17. März 1864. Er schrieb:
»Voyage autour du monde sur la frégate
La
Vénus « (Par. 1840-49, 11 Bde.
mit 4 Abtlgn.
Atlas ).
[* 8 ]
Titel
Elemente zu
Dupin:
1) André Marie Jean Jacques, bedeutender franz. Rechtsgelehrter
2) François Pierre Charles, Baron, Staatsmann und Polytechniker
3) Philippe, angesehener Advokat Frankreichs
(spr. düpä́ng), 1)
André
Marie
Jean Jacques , bedeutender franz. Rechtsgelehrter, geb. 1. Febr. 1783 zu
Varzy
(Nièvre ), ward schon 1802
Advokat , 1806
Doktor der
Rechte , 1810
Professor und bei der ersten
Restauration
Mitglied eines
Ausschusses zur
Ordnung der
Gesetze des Kaiserreichs. Im J. 1815 verteidigte
er den
Marschall
Ney , 1816 die wegen
Lavalettes Entweichung angeklagten englischen
Offiziere
Wilson ,
Bruce und
Hutchinson , später die
Generale Alix,
Savary ,
Gilly ,
Caulaincourt
etc. 1827 trat er in die Deputiertenkammer ein, deren Mitglied er schon 1815, doch
infolge seiner
Opposition gegen
Napoleon nur sehr kurze Zeit gewesen war.
In den Julitagen 1830 bewies er wenig
Mut und bekämpfte
nach denselben vom Standpunkt des engherzigsten Spießbürgertums aus jeden Aufschwung nationaler
Begeisterung , so daß im
Februar 1832 das
Volk sein
Haus stürmte. In seiner
Schrift
»Révolution de Julliet 1830« (Par. 1832) suchte
er den legalen
Charakter der
Julirevolution nachzuweisen.
Orléans (Stadt)
* 9
Orléans .
Ein eifriger Gegner der
Klubs , ward er unter
Ludwig
Philipp Mitglied des Ministerkonseils,
Präsident des königlichen Privatrats,
Generalprokurator am
Kassationshof und
Großkreuz der
Ehrenlegion sowie 1832 Mitglied der französischen
Akademie .
Später trat
er in die
Stellung einer gemäßigten
Opposition . Unter dem
Ministerium
Périer wurde er
Präsident der
Kammer ,
welche
Stelle er achtmal unter den verschiedenartigsten politischen Verhältnissen eingenommen hat. Am 24. Febr. 1848 hatte er
als
Präsident der
Kammer eben darauf gedrungen, daß letztere die
Regentschaft der Herzogin von
Orléans
[* 9 ] proklamieren solle,
als das
Volk eindrang und die
Deputierten verjagte. In der
Konstituante war er Mitglied des Verfassungsausschusses
und stimmte gegen das
Zweikammersystem . Als Mitglied der
Legislative regelmäßig zum
Präsidenten gewählt, erlebte er in dieser
Stellung abermals (2. Dez. 1851) die gewaltsame
Auflösung der Versammlung. An demselben
Tag nahm er infolge des Konfiskationsdekrets
gegen die
Familie
Orléans seine Entlassung als
Generalprokurator am
Kassationshof und zog sich von allen
öffentlichen
Geschäften zurück. 1857 ging er indessen zu den
Bonapartisten über, trat wieder in seine
Stelle am
Kassationshof
ein und ward zum
Senator ernannt. Er starb 10. Nov. 1865. Seine namhaftesten
Schriften sind: »Libertés de l'Église gallicane«
(Par.
1824, neue Ausg. 1860);
»Réquisitoires, plaidoyers et discours de rentrée« (1834-73, 14 Bde.);
»Glossaire de l'ancien droit français« (mit
Laboulaye , 1846);
»Opuscules de jurisprudence« (1851);
»Mémoires « (1855-61, 4 Bde.).
Paris
* 10
Paris .
2)
François
Pierre
Charles ,
Baron , Staatsmann und
Polytechniker ,
Bruder des vorigen, geb. 6. Okt. 1784 zu
Varzy im
Departement
Nièvre ,
erhielt seine
Bildung in der polytechnischen
Schule zu
Paris ,
[* 10 ] diente 1803-1807 als Marineingenieur in
Holland ,
Belgien ,
[* 11 ]
Italien
[* 12 ] und in der
Provence , ging 1808 als Freiwilliger unter dem
Admiral Ganteaume nach den
Ionischen Inseln , wo er
Sekretär
[* 13 ] der eben eingerichteten
Akademie zu
Korfu
[* 14 ] wurde, an welcher er
Mechanik und
Physik lehrte. 1811 zurückgekehrt, ward
er 1819
Professor am
Konservatorium der
Künste und
Handwerke , 1824 zum
Baron ernannt, 1827 in die Deputiertenkammer
gewählt, 1837 zum Pair erhoben, 1848 in die
Konstituierende und 1849 in die
Gesetzgebende Versammlung gewählt, wo er mit
der realistischen
Majorität stimmte. Er fungierte 1851 als französischer
Bevollmächtigter bei der
Industrieausstellung zu
London .
[* 15 ] 1852 zum
Senator ernannt, gab er nach der
Konfiskation der Orléansschen
Güter seine
Stelle als Oberinspektor
des Seegeniewesens auf. Er starb 18. Jan. 1873 in
Paris .
Sein Hauptwerk sind die
»Voyages dans la
Grande-Bretagne « (Par. 1820-24, 6 Bde.;
deutsch, Stuttg. 1825). Außerdem sind zu nennen: »Développements de géométrie« (1813);
»Discours et
leçons sur l'industrie, le commerce, etc.« (1825, 2 Bde.);
»Géométrie et mécanique des arts et métiers« (1825-1827, 3 Bde.; 2. Aufl.
1829; deutsch 1825-27, 3 Bde.);
»Le
[* 16 ] petit producteur français« (1827 ff., 7 Bde.);
»Forces commerciales et productives de la
France « (1827, 2 Bde.);
»Force productive des nations depuis 1800 jusqu'à
1851« (1851, 4 Bde.).
3)
Philippe , angesehener
Advokat
Frankreichs , der jüngste
Bruder der beiden vorigen, geb. 7. Okt. 1795 zu
Varzy , that sich mit seinem
ältesten
Bruder als entschiedenster Gegner der
Restauration hervor, ward aber nach der
Julirevolution ein
Freund der neuen
Regierung
und verteidigte
Ludwig
Philipp gegen den
Verdacht , um den
Tod des
Prinzen
Condé gewußt zu haben. Er war öfters
Deputierter und starb 14. Febr. 1846 in
Nizza .
[* 17 ] Seine »Plaidoyers« gab sein Sohn
Eugène heraus (Par. 1868, 3 Bde.).
Lynn - Lyon
* 18
Lyon .
(spr. düplässih),
Georges , franz. Kunstschriftsteller, geb. 19. März 1834 zu
Chartres als Sohn des Bibliographen
Alexandre Gratet-Duplessis (gest. 1853 als
Rektor der
Akademie zu
Douai ), erhielt 1853 eine
Anstellung in dem Kupferstichkabinett
der Nationalbibliothek und wurde später zum
Konservator desselben ernannt. Er schrieb: »Notice sur la vie et les travaux
de
Gérard
Audran «
(Lyon
[* 18 ] 1858);
»Histoire de la gravure en
France « (1861);
»Essai de bibliographie des ouvrages
relatifs à l'histoire de la gravure et des graveurs« (1862);
»Essai d'une bibliographie générale des beaux-arts« (1866);
»Merveilles de la gravure« (4. Aufl. 1882);
»Histoire de la gravure de portrait en
France « (1875);
»Histoire de la gravure« (1880).
Ferner lieferte
er den
Text zu Lechevallier-Chevignards »Costumes historiques« (1864-73, 2 Bde.)
und andern Bilderwerken (nach
Claude Lorrain ,
Lukas van
Leiden
[* 19 ] etc.) und redigierte Bd.
9-11 von
Robert-Dumesnils
»Peintre-graveur « (1865).