des
Adels gegen
Ludwig XI. wurde er 1464 aller seiner
Würden und
Güter beraubt, erhielt dieselben aber wieder in dem dem König
abgezwungenen Friedensvertrag von
Conflans 1466 ward er
Präsident einer
Kommission für Verbesserung der
Rechtspflege
und starb in Lay unweit
Paris.
[* 2] Seine Nachkommen stiegen an
Würde und Reichtümern, und schon
sein Enkel
François II. wurde 1505 zum
Herzog von
Longueville (s. d.) erhoben.
Karl IX. und
Ludwig XIV. erklärten die Dunois zu
Prinzen des königlichen
Hauses, unterließen jedoch die gesetzliche Einregistrierung dieser
Standeserhöhung. Seit
Louis I.
(gest. 1516) waren die Dunois auch souveräneFürsten von
Neufchâtel, und später kamen sie auch in den
Besitz
der
Grafschaft Valengin.
(spr. dünoajeh),BarthélemyCharles, franz. Nationalökonom und
Publizist, geb. zu Carennac
(Lot), gründete 1814 in
Gemeinschaft mit
Fr.
CharlesComte die
Zeitung »Le
[* 3] Censeur«, welche die Prinzipien von 1789 vertrat, ihrer
Freisinnigkeit wegen verfolgt, im folgenden Jahr den
Titel »La Collection« annahm und so bis 1819 erschien. Nach der
Julirevolution
wurde er
Präfekt des
Departements der
Somme, Mitglied desInstituts, 1838
Staatsrat und 1839 Verwalter der
königlichen
Bibliothek, mußte sich aber nach dem
Staatsstreich vom ins Privatleben zurückziehen und starb Er
schrieb: »L'industrie et la morale considérées dans leurs rapports
avec la société« (Par. 1825, 2 Bde.;
neue Aufl. u. d. T.: »Nouveau
traité d'économie sociale«, das. 1830);
Diese
Grundsätze haben Duns Scotus und seine
Schüler im ständigenKampf mit den
Thomisten
durch das ganze Gebiet
der
Dogmatik durchgeführt; der Streit spitzte sich zuletzt zu in der bekannten
Kontroverse über die sündlose
Empfängnis derJungfrauMaria, unter deren
Protektion Duns Scotus seine ganze Lebensarbeit gestellt hatte. Seine Hauptwerke sind in dem sogen.
»Opus oxoniense sive anglicanum« vereinigt; eine vollständigeAusgabe besorgte der
Franziskaner Wadding
(Leid. 1639, 12 Bde.).
diejenige Form der
Dämpfe, in der sie, mit feinen, tropfbarflüssigen oder festen Teilchen gemengt, nicht mehr
vollkommen durchsichtig sind.
Nebel und
Wolken sind solche Dünste, ebenso der sichtbare
Dampf,
[* 9] welcher aus kochendem
Wasser
aufsteigt. Der
Durchmesser der Dunstbläschen oder Dunstkügelchen hängt von ihrer höhern oder niedern
Temperatur ab. Im Artilleriewesen nennt man Dunst den Wirkungskreis der entzündeten
Ladung, innerhalb dessen brennbare Gegenstände
verbrannt werden, in der Jägerei feines
Schrot, welches kaum die
Größe der Mohnkörner hat und zur Erlegung kleiner
Vögel
[* 10] dient. In derTechnik ein Mühlenprodukt, s.
Mühlen.
[* 11]
(spr. dönnstäbl), alte Stadt in
Bedfordshire
(England), am
Fuß der Chilternhügel, mit teilweise restaurierter
normännischer Abteikirche (von
Heinrich I. gegründet).
Die Einwohner (1882: 4627) betreiben Spitzenklöppelei und
Strohflechterei.
(spr. dönnstän), der
Heilige, Erzbischof von
Canterbury, geboren um 925 in der
GrafschaftSomerset, erregte alsMönch durch strengste
Askese solches Aufsehen, daß König
Edmund um 943 ihn als Ratgeber an seinen
Hof
[* 12] berief.
Sein Einfluß wuchs noch unter dem folgenden König Edred; später aber wurde er als ein zu strenger Sittenrichter
nach
Flandern vertrieben. Unter
Edgar, seit 957 König, wurde er
Bischof von
Worcester, 958 auch von
London
[* 13] und 959
Erzbischof von
Canterbury. Als solcher nahm er die Ordensregeln des heil.
Benedikt wieder auf und führte mit
Hilfe der
Mönche eine strenge
Reform der
Kirche durch. Jedenfalls war er einer der gelehrtesten
Männer seiner Zeit.
Sein Gedächtnistag ist der 19. Mai, an welchem
Tag er 988 starb.
Heinrich, Philolog und Litterarhistoriker, geb. zu
Köln, widmete sich seit 1830 erst in
Bonn,
[* 15] sodann
in
Berlin
[* 16] altklassischen und sprachwissenschaftlichenStudien und veröffentlichte als deren erste
Früchte
die
Schriften: »Die
Lehre von der lateinischen Wortbildung«
(Köln 1836) und »Die
Deklination der indogermanischen
Sprachen« (das.
1839). Daneben schrieb er: »J. A. ^[Jacques-Auguste] de
ThousLeben,
Schriften und historische
Kunst« (Preisschrift, Darmst.
1837) und
»De versu quem vocant Saturnio« (mit Lersch,
Bonn 1838). Im
Sommer 1837 habilitierte er sich zu
Bonn für altklassische Litteratur, nahm aber 1846 die
Stelle eines Bibliothekars am katholischen
Gymnasium seiner Vaterstadt
an, die er noch gegenwärtig bekleidet, seit 1849 mit dem
TitelProfessor. In der klassischen
Philologie ein
SchülerBöckhs
und
Welckers, veröffentlichte er zahlreiche
Arbeiten, von denen hier nur genannt seien: »Homer und der
epische Kyklos«
(Köln 1839);
Besonders verdient und in weiten Kreisen bekannt gemacht hat sich
Düntzer durch seine eingehenden und vielseitigen Arbeiten über die Glanzepoche der deutschen Litteratur, insbesondere über GoethesLeben und Werke. Hierher gehören zunächst seine Schriften: »GoethesFaust in seiner Einheit und Ganzheit« (Köln 1836);