(spr. donférmlin oderdomferlin), alte Stadt in der schott.
GrafschaftFife, auf einer Anhöhe gelegen, mit den
Ruinen eines
Palastes (in welchem
Karl I. geboren wurde und
Karl II. 1650 den
Covenant unterschrieb), einer großartigen, 1075 gestifteten Benediktinerabtei (mit Grabstätte von
RobertBruce) und (1881)
17,084 Einw. Dunfermline ist einer der Hauptsitze der britischen
Leinenindustrie und liefert namentlich feines Tischzeug.
die türkisch-tatar. Bewohner des nordwestlichen
China
[* 2] und der
Dsungarei, deren Zahl nach den neuesten Ermittelungen
3-4 Mill. kaum überschreiten dürfte, während man sie früher viel höher angenommen hatte.
Ihre Abstammung
von den noch immer nicht ganz enträtselten
Uiguren (s. d.) wird behauptet, jedoch auch widerstritten; ihre
Religion ist ein
nur in Äußerlichkeiten bestehender
Islam. Nicht nur Religionsverschiedenheit, auch ihre
Erscheinung und ihre
Sitten trennen
sie von den
Chinesen, gegen deren Bedrückung sie sich 1861 während des Taipingaufstandes erhoben und
ohne gemeinsamen
Führer, zersplittert kämpfend, das chinesische
Joch abzuschütteln suchten.
Zuerst in
Kutschân ausbrechend, verbreitete sich der
Aufstand schnell; die chinesischen
Garnisonen in Karaschar, Togsun, Kunja-Urgentsch,
Jarkand wurden vernichtet, so daß Ende 1863 die
Chinesen nur noch die
Citadelle von
Kaschgar und
Jarkand und Jangi
Hissar besetzt
hielten. Als
Jakub Beg 1864 in Kaschgarien erschien und eine Stadt nach der andern seiner Herrschaft unterwarf, schlossen
die Dunganen mit ihm einen
Vertrag, den sie indes selbst nicht hielten. In
Kämpfen mit ihm 1869-70 verloren sie die
Städte Kunja
Turfan und Uruntschi, 1872 auch
Manaß.
Nach seinem
Tod ergriffen die
Chinesen kräftigere Maßregeln. Zwar erlitt der chinesische
General Tsotsuntan 1872 eine
so bedeutende
Niederlage, daß ganz Nordchina vor den Dunganen zitterte; seit 1876 aber wandte sich das
Glück, und im Frühjahr 1877 war
der
Aufstand unterdrückt und die chinesische Herrschaft in
Ostturkistan wiederhergestellt.
alle
Substanzen, mittels deren den
PflanzenNahrung zugeführt wird oder das Wachstum derselben bei direkter
Zufuhr gesteigert werden kann. Jeder Dünger muß also alle oder doch einzelne der als Pflanzennahrung bekannten
Elemente enthalten
und diese in einer zum Übergang in die
Pflanze geeigneten Form besitzen, resp. allmählich erlangen können
oder wenigstens indirekt zur
Steigerung des
Pflanzenwachstums beitragen. Da die
Pflanze nur flüssige oder gasförmige
Stoffe
aufnehmen kann, so muß jeder Dünger in lösliche oder gasförmige
Stoffe zerfallen können oder schon in solcher Form gegeben
sein.
Ohne Zuthun des
Menschen erhält die
PflanzeNahrung auf dem Weg der natürlichen Düngung in Form von
Meteor-,
Quell- und Bodenwasser,
von
Kohlensäure,
Ammoniak und
Salpetersäure in
Luft,
Wasser und
Boden, von verwesenden
Pflanzen- und Tierresten, von
Exkrementen
der
Tiere und von verwitterten Mineralfragmenten, welch letztere durch
Staub undWasser zugeführt werden.
Da, wo die
Pflanzen auch nach vollkommener
Ausbildung an
Ort und
Stelle verbleiben, also verwesen, wird der
Boden stets reicher
an Pflanzennährstoffen, wenn er nicht durch
Wasser ausgelaugt oder abgeschwemmt wird; wo man aber vom
BodenErnten nimmt und
nachhaltig gesteigerte
Ertrage haben will, muß die künstliche Düngung die in der
Ernte
[* 5] entführten Bodenbestandteile
wieder ersetzen, resp. vermehren und außerdem die natürliche Düngung wirksamer machen, d. h.
auf die vermehrte Aneignung des von der
Natur gebotenen Nährstoffvorrats einwirken.
Unter
Düngen versteht man also alle diejenigen
Operationen, mittels deren man die Nahrungszufuhr zu den
Pflanzen zu steigern
vermag. Vollständig ist die Düngung, wenn mittels derselben alle der
Pflanze notwendigen
Nährstoffe
in ausreichender
Menge gegeben, unvollständig, wenn nicht alle oder die einzelnen nicht im erforderlichen
Maß dargeboten
werden. Generaldünger ist jeder Dünger, welcher alle
Nährstoffe zu liefern vermag, Spezialdünger solcher, welcher nur einzelne
Nährstoffe enthält und nur bestimmte
Wirkungen auf bestimmte
Pflanzen äußern kann oder soll. Man unterscheidet
organischen und mineralischen, festen und flüssigen, gemischten oder einfachen, Stalldünger und
Kunst- oder Handelsdünger,
Gründünger etc., in Bezug auf die Art der Anwendung starke, mittlere und schwache Düngung,
Überdüngung oder Kopfdüngung, Beidüngung, Nachdüngung, frische und alte Düngung (Dungkraft).
Die
Sentenz: »Bearbeitung ist halbe Düngung« kannten schon die
ältesten Landwirte;
je sorgsamer der
Boden bearbeitet wird, um so mehr wird die Aneignung der düngenden
Atmosphärilien und
die
Verwitterung des
Bodens begünstigt,
in Summa: die
Menge des verfügbaren Nährstoffs vermehrt mit sorgsamer Tiefkultur auch
die ausbeutbare Bodenschicht;
durch
Drainage
[* 6] wird deren Verwitterbarkeit erhöht und durch
Bewässerung
in der
Regel mit nur geringen
Kosten nicht nur wertvoller Dünger dem
Boden zugeführt, sondern auch dessen Nährstoffvorrat rascher
in
Zirkulation gebracht.
Auch die
Fruchtfolge (s. d.) kann als ein Düngersparendes
Mittel insofern gelten, als nicht jede
Pflanze
derselben
Nährstoffe in gleicher
Menge bedarf, so daß mittels zweckentsprechender Aufeinanderfolge im
Anbau das Vorhandene schonlicher benutzt wird. Je weniger lohnend der Betrieb, um so mehr wird man die
Ausgabe für künstlichen
Dünger zu verringern und um so mehr also die Bearbeitung zu benutzen suchen, so daß selbst die
Brache (s. d.) hier ihre
Berechtigung
so gut wie die
Schonung des
Bodens durch zeitweises Liegenlassen haben kann. Der
Wert der Dungstoffe ist
durch ihre
Wirkung und die
Größe des zu ihrer Anwendung erforderlichen Kostenaufwandes bedingt.
Relativ am wertvollsten erscheinen
alle diejenigen
Stoffe, welche rasch zu Pflanzennahrung werden können. Ein an
Nährstoffen reiches
Fluß- oder Bachwasser,
welchem rascheste Wirksamkeit eigen ist, kann
man in der
Regel für wenig
Geld haben und leicht fortleiten.
Die Humuserde oder
Dammerde
(Gar- oder
¶
mehr
Edelerde) steht ihm an Preiswürdigkeit am nächsten, zumal sie auch in physikalischer Beziehung außerordentlich günstig
wirkt. Alle andern Erdarten stehen ihr an Wirksamkeit nach und haben nur als Bodenverbesserungsmittel oft relativ hohen Wert,
z. B. Thon für Sandboden, Sand für Thon oder Torf etc. Das Gesamtgebiet der eigentlichen Dungmittel wird am
besten in organische, mineralische und gemischte oder organisch-mineralische (Kompost) geschieden.
sind alle diejenigen, welche direkt oder indirekt von organischen Körpern herstammen und deren Natur noch nicht oder noch
nicht vollständig verloren haben. Sie enthalten die aus atmosphärischen Bestandteilen von der Pflanze gebildeten Stoffe und
entweder alle mineralischen Substanzen, deren die Pflanze bedarf, oder doch viele derselben und zerfallen
rasch oder nur nach und nach zu Pflanzennahrung. Dahin gehören zunächst vegetabilische Stoffe, Pflanzen, Pflanzenreste und
Fabrikatsreste von Pflanzen.
An den Meeresküsten bildet oft der Seetang das einzige Dungmittel, welches in ausreichender Menge zur Verfügung steht; er
enthält bis 27 Proz. Kali und bis 5 Proz. Phosphorsäure in seiner Asche; auch das Seegras ist hier von
großer Bedeutung, es enthält 1,5 Proz. Kali, 1,6 Proz. Kalk, 1 Proz. Magnesia, 0,38 Proz. Phosphorsäure und 1,4 Proz. Stickstoff.
Im kleinen geben Sumpf- und Wasserpflanzen
[* 8] einen willkommenen Zuschuß zum Düngerhaufen, anderwärts das
Unkraut, Heide, Ginster, Waldgras u. dgl. Man kann derartigen
Dünger entweder direkt unterackern, oder kompostieren, d. h. mit zersetzenden Substanzen (Ätzkalk, Jauche, Kloakeninhalt u. dgl.)
mischen.
In der Gärtnerei schichtet man jene Pflanzen nicht selten auch nur einfach übereinander und läßt sie unter fleißigem Begießen
zu guter Blumenerde verfaulen. Schilf, Maisstengel, Kartoffelstroh u. dgl.
werden ähnlich behandelt oder als Streu in den Stallungen oder als Unterlage auf der Dungstätte verwendet. Die Waldstreu,
unterschieden in Moos-, Laub-, Nadelstreu, soll meistens nur das Stroh als Streumittel ersetzen oder in Gärten zu Mistbeetanlagen
und als Deckmittel im Winter dienen; sie kann aber auch kompostiert und direkt als Dünger verwendet werden.
Abgeschälte Rasenstücke (Plaggen) werden verbrannt oder, mit Mist geschichtet, der Verwesung ausgesetzt oder auf der Dungstätte
und im Viehstall als Unterlage verwendet, Stoppeln, Wurzelrückstände, Runkelblätter u. dgl.
meistens direkt untergeackert. Nicht minder guten Dünger können Trester, Kartoffel- und Rübenmark und Torfabfälle, zersetzt
durch Kloakeninhalt oder Jauche, Guanolösung, Kalisalze und Ätzkalk, bilden. Ölkuchen und Malzkeime werden
in der Regel lieber verfüttert, als direkt zu D. verwendet. In Belgien
[* 9] und England streut man erstere in Pulverform; direkt
über das Feld oder in die Jauche.
Unter Umständen entspricht es auch der Absicht des Landwirts, Pflanzen anzusäen und sie nach vollendetem
Wachstum als Dünger unterzuackern (Gründünger). Dies geschieht entweder mit sehr rasch wachsenden Pflanzen zwischen Ernte und
Saat oder auf entlegenen und auf armen Feldern in der Art, daß der Pflanzenwuchs eines ganzen Jahrgangs untergeackert wird,
um im folgenden Jahr eine Ernte gewinnen zu können. Früher glaubte man durch Gründünger allein einen
magern Boden in bessern Kraftzustand bringen zu können und betrachtete den Pflanzenwuchs als reine Bereicherung.
Jetzt weiß man, daß auch die Gründüngerpflanze der Nährstoffe im Boden bedarf und nur indirekt
die Krume zu bereichern
vermag, insofern, als sie aus Luft, Wasser, Krume und UntergrundNahrung sammelt. Wählt man nun Pflanzen,
welche die Fähigkeit, im magern Boden die geringe Menge der vorhandenen Nährstoffe zu sammeln, in höherm Grad als das nachfolgende
Getreide
[* 10] besitzen, so wird nach dem Unterackern der Vorfrucht auch jenes zu wachsen vermögen, weil diese ihr die Vorräte
an Nährstoffen im Boden durch ihre Verwesung in konzentrierter, leicht assimilierbarer Form bietet, vermehrt
um die Summe der aus Luft, Wasser und Untergrund angeeigneten Menge.
Daraus geht hervor, daß jede zur Gründüngung dienende Pflanze nur geringe Anforderungen an den Boden stellen darf, rasch
wachsen und starke, tief gehende Wurzeln sowie blattreichen Wuchs haben muß; außerdem darf der Same nicht
teuer sein. Für Sandboden benutzt man am besten die Lupine, außerdem Raps, Erbsen, Roggen, Spörgel, Buchweizen, Inkarnatklee,
Wundklee u. a. Vorteilhaft hilft man noch durch eigentliche Düngung nach, z. B.
durch Guano, welcher stark auf den Blattwuchs wirkt, oder durch solchen Dünger, welchen das Getreide direkt nicht immer, wohl aber
die Gründüngungspflanze verträgt, z. B. Kalisalze, Salpeter u. dgl. Auf jeden Fall aber muß, wenn durch nachfolgende Ernte
der durch die Gründüngung gesammelte Nährstoffvorrat dem Boden wieder entzogen wird, ein Ersatz stattfinden, damit nicht
schließlich der Boden so verarme, daß auch die Gründüngungspflanze nicht mehr zu gedeihen vermag und das Feld
sich selbst oder der Waldkultur überlassen werden muß.
Einige wollen die Vorteile der Gründüngung nur in der physikalischen Bodenverbesserung, resp.
in der Erhaltung der sogen. Ackergare suchen und meinen, es sei gleichgültig, ob man die Pflanzen mit unterackere oder nicht,
wenn nur sofort nach dem Schnitt, solange der Boden noch infolge der dichten Beschattung feucht und mürbe
sei, geackert werde, um der Erhärtung vorzubeugen. Ob und wo die Gründüngung anwendbar ist, muß genaue Berechnung entscheiden.
Mit Gründüngung, welche den Humus im Boden erhält oder vermehrt, und mit Handelsdünger in guter Auswahl und reichlichen
Gaben kann unter Umständen ein Feld auch dauernd in Kraft
[* 11] erhalten bleiben, beste Bearbeitung und schonende
Fruchtfolge vorausgesetzt.
Was die animalischen Dungmittel betrifft, so werden die Kadaver gefallener Tiere in Gruben mit Ätzkalk
zersetzt und bilden einen sehr wirksamen Dünger, weil der Tierleib keine andern Bestandteile als die der Pflanzen enthält und
alle Fleischteile, Eingeweide
[* 12] u. dgl. rasch verwesen (Maikäfer, Engerlinge, Mäuse u. a.). Nur die Knochen,
[* 13] Hufe, Haare
[* 14] u. dgl. zersetzen sich langsam und nicht
vorteilhaft genug. In Abdeckereien dämpft man daher die Kadaver und gewinnt neben dem Fleischmehl und andern Dungmitteln noch
verschiedene Fette zur Beleuchtung
[* 15] und Seifenfabrikation.