Flüsse
[* 2] des westlichen Rußland, entsteht unfern der Wolgaquelle im
GouvernementTwer aus dem Dwinezsee, wird schon unterhalb
Toropez für Fahrzeuge (Strusen) von 1000
SchiffspfundLadung fahrbar und ergießt sich, nachdem
er anRiga
[* 3] vorübergeflossen,
bei
Dünamünde in den
RigaerBusen der
Ostsee. Seine
Länge beträgt 928 km (nach Strelbitskys Berechnung 757 km),
sein Stromgebiet umfaßt ein
Areal von 85,400 qkm (1551 QM.) und entspricht somit dem der
Garonne oder des
Tajo.
Zwischen
Riga und der Ausmündung befinden sich viele
Sandbänke. Der flache Thalboden zu beiden Seiten
des
Stroms ist größtenteils fruchtbares, für
Korn- und Hanfbau wohlgeeignetes Ackerland; im
Frühling finden gewöhnlich
weitreichende
Überschwemmungen statt. Durch den
Lepel- oder Beresinakanal (s. d.) ist eine
Verbindung der
Ostsee und des
SchwarzenMeers hergestellt worden. Vermittelst des Kurländischen
Kanals beabsichtigt man eine
Verbindung der Düna mit
der in den
Niemen (Memelfluß) mündenden Wilia herzustellen.
Durch den
Kanal
[* 7] von Welkij Lukij ist die Düna mittels der Uswjät und mehrerer kleiner
Seen mit der
Lowat und hierdurch mit dem
Ilmensee,
Wolchow und
Ladogasee sowie mit der
Newa und dem
FinnischenGolf einerseits und durch das Wyshnij-Wolotschoksche
Kanalsystem mit dem
KaspischenMeer anderseits in
Verbindung gesetzt worden. Der Schiffsverkehr ist ein lebhafter. Im J. 1882 kamen 1255
Schiffe
[* 8] und 9322
Flöße mit einer
Ladung von 3,842,271
Pud im Wert von 819,035
Rubel an. Die
Flöße selbst repräsentierten einen Wert
von 1,018,914
Rubel. Der
Fluß ist sehr reich an
Lachs und
Neunaugen. In der Mitte des
Stroms, unterhalb
Polock und
Dissna, befinden
sich historisch interessante Steindenkmäler in Form großer Felsblöcke mit daraus ausgemeißelten slawischen
Buchstaben
und
Kreuzen, welche zu
Ehren des
Fürsten von
Polock,
Boris Jinwilowitsch, aufgerichtet wurden.
Markt im ungar.
KomitatTolna, Dampfschiffstation an der
Donau, mit Hauptschule, Franziskanerkloster,
Infanteriekaserne, (1881) 12,720 ungar. Einwohnern, Hausenfang und
Weingärten.
Fluß in
Galizien, entspringt am Nordabhang des
Hohen Tatragebirges in zwei
Armen, die sich bei
Neumarkt vereinigen,
bildet auf eine
Strecke die
Grenze zwischen
Galizien und
Ungarn,
[* 11] wendet sich darauf nach N. und nimmt bei Altsandec den größern
Poprad auf, der von der Südseite der
Tatra kommt. Die
Ufer des Dunajec bleiben
hoch und steil und sein
Lauf reißend
bis nordwestlich von
Tarnow, wo er die
Biala aufnimmt und in die
Ebene tritt. Hier wird er 50-57 m breit. Er mündet nach einem
Laufe von 210 km der polnischen Stadt Opatowiec gegenüber in die
Weichsel.
Als 1880
GrafTaaffe sich mehr und mehr auf die
Fraktionen der
Rechten des Abgeordnetenhauses zu stützen
genötigt war, berief er Dunajewski als einen der
Führer der polnischen
Fraktion an
StelleKriegs-Aus als Finanzminister in das
Kabinett.
Dunajewski befriedigte zunächst seine Landsleute durch die Bevorzugung
Galiziens bei der Neuregulierung der
Grundsteuer und
erlaubte 1881 den
Tschechen zuliebe die
Annahme der tschechisierten
Banknoten an den Staatskassen, was er aber bald zurücknehmen
mußte. Wegen seiner großen Begabung
ist er eine Hauptstütze des Taaffeschen
Ministeriums.
Festung und Hafenort im russ.
GouvernementLivland, am Ausfluß
[* 16] der
Düna in den Rigaischen
Meerbusen und
an der Kurländischen
Aa (Bolderaa), mit über 1500 Einw. Die
Festung, welche zur
Deckung der Stadt
Riga
angelegt ist, und deren kasemattierte Werke 1821 und später verstärkt worden sind, ist rund umher mit
Wasser umgeben und
hat hohe
Mauern und
Wälle. Gegenüber, auf der linken Stromseite, am Einfluß der Bolderaa, liegt das Kometenfort.
Alle nach
Riga gehenden Seeschiffe passieren diesen
Ort, der dadurch zu einem lebhaften Handelsemporium geworden ist. Besonders
wichtig ward aber Dünamünde erst seit 1850-52, wo hier in der Bolderaa ein Winterhafen angelegt wurde, der seitdem
allmählich für 300 Segelschiffe erweitert worden ist, die einen Tiefgang von 5 m haben können, während
bei den nach
Riga fahrenden
Schiffen nur ein Tiefgang von etwa 3 m stattfinden kann. - Dünamünde verdankt seinen Ursprung einem hier 1201 vom
BischofAlbert gegründeten Cistercienserkloster und dem
Schloß, welches auf der andern Seite des
Flusses die
DeutschenRitter
erbauten. Im
NordischenKrieg war Dünamünde ein Zankapfel zwischen
Sachsen,
[* 17]
Schweden
[* 18] und
Russen. Im J. 1700 ward
es vom König
August II. von
Polen¶
mehr
erobert und Augustusburg genannt, 1701 wieder von den Schweden erobert, denen es die Russen abnahmen, in deren Besitz
es nun blieb.