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starb in Mailand. [* 2] Die weitschichtigen, ungeordneten Materialien der Benthamschen Utilitätsphilosophie ordnete er in den Schriften: »Traité de législation civile et pénale« (Genf [* 3] 1802, 3 Bde.; 2. Aufl., Par. 1820);
»Théorie des peines et des récompenses« (Lond. 1811, 2 Bde.; 2. Aufl. 1818);
»Tactique des assemblées législatives« (Genf 1816, 2. Aufl. 1822);
»Traité des preuves judiciaires« (Par. 1823, 2 Bde.) und »De l'organisation judiciaire et de la codification« (das. 1828).
2) Augustin Alexandre, franz. Bildhauer, geb. zu Paris, [* 4] Schüler seines Vaters, des seiner Zeit hochgeachteten Bildhauers Jacques Edme Dumont (gest. 1844), dann Cartelliers, ging 1823 nach Rom, [* 5] wo er sieben Jahre blieb. Hier gewann die Canovasche Richtung Einfluß auf ihn, doch versäumte er auch das Studium der Natur nicht. In Rom entstanden: der flötenspielende junge Faun;
Alexander, während der Nacht studierend (Basrelief im Museum von St.-Omer);
Leukothea und Bacchus. 1832 kam Dumont nach Paris zurück und entfaltete nun eine reiche Thätigkeit. Es entstanden: die Gerechtigkeit, für die Deputiertenkammer;
Nicol. Poussin, für den Sitzungssaal der Akademie;
der Genius der Freiheit, Statue in vergoldeter Bronze, [* 6] auf der Julisäule;
die Statuen von Franz I. und Ludwig Philipp, für das Versailler Museum;
eine heil. Jungfrau, in Marmor, für Notre Dame de Lorette;
eine heil. Cäcilia, in Sandstein, für die Kirche Ste.-Madeleine;
die Statue des Marschalls Bugeaud in Angers;
die Statue des Handels, an der Pariser Börse;
dann verschiedene Büsten und das (später zertrümmerte) Standbild Napoleons I. auf der Vendômesäule. 1863 wurde auf der Place Eugène sein Standbild des Vizekönigs Eugen aufgestellt. 1857 stellte er im Salon aus: den Marschall Suchet, für Lyon, [* 7] und, im neuen Louvre ausgeführt: den Ruhm und die Unsterblichkeit, ein großes Giebelfeld. Er war seit 1852 als Lehrer an der École des beaux-arts thätig und starb in Paris.
Als Künstler war er ein Vertreter der akademischen Richtung.
Vgl. Vattier, Augustin Dumont (Par. 1885).
3) André Hubert, Geolog, geb. zu Lüttich, [* 8] gest. daselbst als Professor der Mineralogie und Geologie. [* 9] Er beschrieb in zahlreichen Abhandlungen die geognostischen Verhältnisse Belgiens, der Ardennen, der Eifel sowie einzelner Gegenden Englands und stellte sie in geologischen Karten dar. Besonders behandelte er die ältern paläozoischen Gebilde, aber auch Trias und Jura. Wegen seines »Mémoire sur la constitution géologique de la province de Liége« wurde ihm 1840 von der Geological Society in London [* 10] die Wollaston-Medaille zuerkannt. Die »Carte géologique de la Belgique en 9 feuilles« (Brüss. 1836-49),
welche er nebst Erläuterungen herausgab, beruht größtenteils auf seinen eignen Beobachtungen. Seine »Carte géologique de l'Europe« (Par. u. Lütt. 1850) ist bis heute noch die umfassendste Übersichtskarte und mit außerordentlichem Fleiß ausgeführt.
4) (Du Mont) Joseph, deutscher Zeitungsverleger, geb. zu Köln, [* 11] wo seine aus Italien [* 12] stammende Familie (di Monte) seit 1730 ansässig war, Sohn des Markus Dumont, welcher 1805 die »Kölnische Zeitung« und die Schaubergsche Druckerei käuflich erwarb, 1818 die Du Mont-Schaubergsche Buchhandlung gründete und 1831 starb. Dumont hatte eine gründliche Schulbildung erhalten und bei Fr. Fleischer in Leipzig [* 13] sich dem Buchhandel zu widmen begonnen, als der Tod des Vaters ihm die Aufgabe stellte, die »Kölnische Zeitung« weiterzuführen. Unter dem Beirat seiner umsichtigen Mutter, geborne Schauberg, die bis zu ihrem Tod die Seele des ausgedehnten Verlags- und Buchhandelsgeschäfts blieb, gelang es ihm, der Zeitung einen ganz bedeutenden Aufschwung zu geben, so daß sie bald unter den großen Tagesblättern Deutschlands [* 14] eine der ersten Stellen einnahm und behauptete. Er starb
Vgl. »Geschichte der Kölnischen Zeitung« (Köln 1880).
5) Léon, franz. philosophischer Schriftsteller, geb. 1837 zu Valenciennes, studierte die Rechte, machte dann ausgedehnte Reisen durch Deutschland, [* 15] Österreich, [* 16] England, Italien, Algerien [* 17] und Spanien [* 18] und widmete sich nach seiner Rückkehr ausschließlich wissenschaftlicher Thätigkeit auf seinem Landsitz St.-Saulve bei Valenciennes, wo er starb. Als Philosoph ging er von der neuschottischen Schule (Hamilton) aus, wandte sich dann aber allmählich dem Darwinismus und der Evolutionstheorie zu. Von seinen Schriften, die ungewöhnliche Denkerkraft in Verbindung mit gewissenhaftem Fleiß bekunden, nennen wir: »Les causes du rire« (1862);
»Jean Paul et sa poétique«, eine kommentierte Übersetzung von Jean Pauls »Ästhetik« (mit A. Büchner, 1862);
»Le [* 19] sentiment du gracieux« (1863);
»La morale de Montaigne« (1866);
»De l'éducation des femmes« (1868);
»Haeckel et la théorie de l'évolution en Allemagne« (1873) und »Théorie scientifique de la sensibilité« (1875; deutsch, Leipz. 1876), sein Hauptwerk.
Vgl. A. Büchner, Un philosophe amateur: L. Dumont (Caen 1884).
6) Albert, franz. Archäolog, geb. zu Scey sur Saône (Obersaône), besuchte die Normalschule in Paris und seit 1864 die Französische Schule zu Athen, [* 20] wurde 1874 Direktor der neubegründeten Filiale der letztern zu Rom, war 1875-78 Direktor der Französischen Schule zu Athen, dann nacheinander Rektor der Akademien zu Grenoble [* 21] und Montpellier [* 22] und wurde 1879 zum Direktor des höhern Unterrichts in das Ministerium berufen. Seit 1882 Mitglied der Akademie der Inschriften, starb er Er schrieb: »De plumbeis apud Graecos tesseris« (1870);
»Essai sur la chronologie des archontes athéniens postérieurs à la CXXII. olympiade« (1870);
»La population de l'Attique d'après les inscriptions récemment découvertes« (1873);
»Fastes éponymiques d'Athènes« (1873);
»Inscriptions céramiques de Grèce« (1871);
»Peintures céramiques de la Grèce propre« (1873);
»Vases peints de la Grèce propre« (1873);
»Essai sur l'éphébie attique« (1875-76, 2 Bde.);
»Les céramiques de la Grèce propre« (mit Chaplain, 1882);
»Notes et discours 1873-84« (1885) und außerdem »Le Balkan et l'Adriatique« (1873, 2. Aufl. 1874).