so werden dieselben lange beibehalten, oft bis der
Körper das
Gleichgewicht
[* 2] verliert. Gegen Berührungen,
Kitzeln in den
Ohren,
leichte Fußtritte auf die
Krone etc. zeigen dumme
Pferde
[* 3] sich nur wenig oder gar nicht empfindlich. Der
Appetit ist bei solchen
Pferden oft wenig oder gar nicht vermindert; dieselben fressen aber langsam, beißen zwar oft hastig
in das
Futter hinein, kauen aber dann langsam und mit öftern
Unterbrechungen. Der
Puls ist in der
Regel verlangsamt.
Der
Gang
[* 4] ist träge und oft unregelmäßig; die
Füße werden langsam, zuweilen in unregelmäßiger Aufeinanderfolge vorgeführt;
nicht selten ist der
Gang tappend.
Manche dumme
Pferde drängen nach links oder nach rechts, andre gehen
am liebsten geradeaus; alle sind gegen das
Gebiß wenig empfindlich. Nachdem die
Pferde bis zum Schweißausbruch bewegt sind,
treten die angegebenen
Symptome stärker hervor. Im heißen
Sommer und bei anstrengender
Arbeit tritt in den
Zufällen des Dummkollers
oft eine
Steigerung ein.
Auch wird nicht selten in dem Krankheitsbild das Vorherrschen des einen oder des andern
Symptoms beobachtet.
Hiernach unterschied
man in der ältern Tierarzneikunde verschiedene
Formen des Dummkollers
(Schlaf-,
Still-,
Lauschkoller,
Sterngucker).
Die
Krankheit ist unheilbar; durch
Ruhe, kühles Verhalten und leichtverdauliches, weiches
Futter kann jedoch eine Besserung
erzielt werden. Bei Stuten erfolgt gewöhnlich Besserung, wenn sie belegt werden. Tödlich ist der
an sich
nicht, aber die
Pferde verlieren durch denselben erheblich an Wert.
Bei der Beurteilung des
Leidens für den Dienstgebrauch kommt es vor allem darauf an, ob das betreffende
Pferd
[* 5] dienstwillig
und folgsam, resp. für eine bestimmte Verwendung überhaupt tauglich ist.
Daneben ist festzustellen, ob das
am D. leidende
Pferd bei guter Behandlung und
Pflege eine genügende
MengeFutter verzehrt.
Denn zuweilen nehmen solche
Pferde so wenig
Futter auf, daß sie schon aus diesem
Grund wertlos sind. In fast allen
Ländern
gehört der Dummkoller zu den
Gewährsmängeln (s. d.), die Gewährsfristen sind jedoch
in den einzelnen
Ländern verschieden. Eine
Verwechselung mit
Gehirnentzündung (s. d.) ist durch sorgfältige und wiederholte
Untersuchungen zu vermeiden.
Auch redigiert er als Mitglied der Zentraldirektion der
»Monumenta Germaniae« die Abteilung »Antiquitates«. Außer
zahlreichen gelehrten Untersuchungen und
Editionen in verschiedenen gelehrten
Zeitschriften veröffentlichte er: »Piligrim
von
Passau
[* 13] und das Erzbistum
Lorch« (Leipz. 1854);
»Geschichte des ostfränkischen
Reichs« (Berl. 1862-65, 2 Bde.;
gekrönt mit dem Wedekindschen
Preis 1864 und mit dem königlichen großen Geschichtspreis zu
Berlin 1870);
starb in Mailand.
[* 30] Die weitschichtigen, ungeordneten Materialien der Benthamschen Utilitätsphilosophie ordnete
er in den Schriften: »Traité de législation civile et pénale« (Genf
1802, 3 Bde.; 2. Aufl.,
Par. 1820);
»Théorie des peines et des récompenses« (Lond. 1811, 2 Bde.; 2. Aufl.
1818);
»Tactique des assemblées législatives« (Genf
1816, 2. Aufl.
1822);
»Traité des preuves judiciaires« (Par. 1823, 2 Bde.)
und »De l'organisation judiciaire et de la codification« (das. 1828).
2) AugustinAlexandre, franz. Bildhauer, geb. zu Paris, Schüler seines Vaters, des seiner Zeit hochgeachteten Bildhauers
Jacques Edme Dumont (gest. 1844), dann Cartelliers, ging 1823 nach
Rom,
[* 31] wo er sieben Jahre blieb. Hier gewann die Canovasche Richtung Einfluß auf ihn, doch versäumte er auch das Studium der
Natur nicht. In Rom entstanden: der flötenspielende junge Faun;
Leukothea und Bacchus. 1832 kam Dumont nach Paris zurück und entfaltete nun eine reiche Thätigkeit.
Es entstanden: die Gerechtigkeit, für die Deputiertenkammer;
3) AndréHubert, Geolog, geb. zu Lüttich,
[* 34] gest. daselbst als Professor der Mineralogie und Geologie.
[* 35] Er
beschrieb in zahlreichen Abhandlungen die geognostischen Verhältnisse Belgiens, der Ardennen, der Eifel sowie einzelner Gegenden
Englands und stellte sie in geologischen Karten dar. Besonders behandelte er die ältern paläozoischen
Gebilde, aber auch Trias und Jura. Wegen seines »Mémoire sur la constitution géologique de la province de Liége« wurde ihm 1840 von der
Geological Society in London die Wollaston-Medaille zuerkannt. Die »Carte géologique de la Belgique en 9 feuilles« (Brüss.
1836-49),
welche er nebst Erläuterungen herausgab, beruht größtenteils auf seinen eignen Beobachtungen. Seine »Carte géologique
de l'Europe« (Par. u. Lütt. 1850)
ist bis heute noch die umfassendste Übersichtskarte und mit außerordentlichem Fleiß ausgeführt.
4) (DuMont) Joseph, deutscher Zeitungsverleger, geb. zu Köln,
[* 36] wo seine aus Italien
[* 37] stammende
Familie (di Monte) seit 1730 ansässig war, Sohn des Markus Dumont, welcher 1805 die »KölnischeZeitung« und die Schaubergsche Druckerei
käuflich erwarb, 1818 die DuMont-Schaubergsche Buchhandlung gründete und 1831 starb. Dumont hatte eine gründliche Schulbildung
erhalten und bei Fr. Fleischer in Leipzig
[* 38] sich dem Buchhandel zu widmen begonnen, als der Tod des Vaters ihm
die Aufgabe stellte, die »KölnischeZeitung« weiterzuführen. Unter
dem Beirat seiner umsichtigen Mutter, geborne Schauberg,
die bis zu ihrem Tod die Seele des ausgedehnten Verlags- und Buchhandelsgeschäfts blieb, gelang es ihm, der Zeitung
einen ganz bedeutenden Aufschwung zu geben, so daß sie bald unter den großen Tagesblättern Deutschlands
[* 39] eine der ersten Stellen einnahm und behauptete. Er starb