und Mitglied des
Kabinetts und, nachdem er 1871 zum
Earl erhoben worden, 1872
Generalgouverneur von
Kanada, welches
Amt er 1878 niederlegte.
Obwohl
Liberaler, ward er im
Februar 1879 von der konservativen
Regierung zum
Botschafter in
Petersburg
[* 2] ernannt, welchen
Posten
er im Juni 1881 mit dem eines
Botschafters in
Konstantinopel
[* 3] vertauschte. Nachdem er 1882 vergeblich eine
Reorganisation der ägyptischen
Verfassung und
Verwaltung versucht hatte, ward er 1884 zum
Vizekönig von
Indien ernannt. Er
schrieb ferner die satirische
Schrift »The
Honourable Impulsia Gushington« und
»Irish emigration and the tenure of land in Ireland«
(1867); »Contributions to an inquiry into the state of Ireland«
(1866) u. a. Seine
»Speeches and addresses« erschienen gesammelt 1882.
»Géométrie perspective avec des applications
à la recherche des ombres«
(das. 1857),
»Mémorial pour les travaux de guerre« (das. 1820, 3. Aufl.
1854),
»Instruction sur le dessin des reconnaissances militaires«,
»Cours de tactique« (Genf
1840, 2. Aufl. 1851; deutsch von Tscharner,
Zürich
[* 12] 1842) u. a. auch als Schriftsteller einen
Namen. Im J. 1827 wurde er eidgenössischer Oberst, 1831
Chef desGeneralstabs
und 1833 mit der
Aufnahme der großen topographischen
Karte der
Schweiz
[* 13] betraut, die, 1865 vollendet, seinen
Namen trägt und
durch Einführung der schiefen
Beleuchtung
[* 14] in den Gebirgspartien ein in der Kartographie epochemachendes Werk geworden ist.
Im gleichen Jahr 1833 leitete er die militärische Besetzung
Basels.
Fast beständig Mitglied des genferischen Repräsentativkörpers, war er eifrig bemüht, in den leidenschaftlichen
Parteikämpfen der Stadt Gesetzesverletzungen und Blutvergießen zu verhindern. Am ernannte ihn die
Tagsatzung
zum Obergeneral des eidgenössischen
Heers gegen die Sonderbundskantone und belohnte ihn für die treffliche
Führung des
Feldzugs
mit einem Ehrensäbel und einer
Dotation von 40,000Frank. Mehrere ihm vom
Ausland angetragene Befehlshaberstellen
lehnte er ab, übernahm dagegen im
August 1848 das Oberkommando über die eidgenössischen
Truppen, welche am
Rhein die
Verletzung
des schweizerischen Gebiets durch die badischen Insurgenten verhindern
sollten.
BeimAusbruch des
NeuenburgerKonflikts mit
Preußen
[* 15] würde Dufour Ende 1856 vom
Bundesrat nach
Paris gesandt und
trug zweifellos zur friedlichen Beilegung des Zwistes bei, wenn auch der
Bundesrat zunächst die von
Napoleon III. angebotene
Vermittelung ausschlug und Dufour nach seiner Rückkunft zum Obergeneral der gegen
Preußen aufgebotenen
Armee ernannte. Auch in der
Savoyer
Frage wurde an
Napoleon abgesandt, aber erfolglos. Im J. 1864 präsidierte er dem internationalen
Kongreß, der sich in Genf
versammelt hatte, um die Unverletzlichkeit der Verwundeten und des Sanitätspersonals im
Krieg festzustellen.
Er starb nachdem er eben vom geographischen
Kongreß in
Paris zum Ehrenpräsidenten ernannt worden war. Nach seinem
Tod erschien noch von ihm:
»Campagne du
Sonderbund« (Neuchât. 1875; deutsch mit
Biographie von
Sayous, Basel
[* 16] 1876). 1883 wurde
ihm in Genf
ein Denkmal errichtet.
»Explication de la carte géologique de la
France« (das. 1841-48, 2 Bde.; 3. Bd.
1873) und
»Traité complet de minéralogie« (das. 1844-45, 3 Bde.; 2. Aufl.
1856-59, 4 Bde.). Vgl.
Elie de Beaumont.
(spr. düfränih),CharlesRivière, franz. Dichter, geb. 1648 zu
Paris, ein Großenkel
der unter dem
Namen la belle jardinière bekannten Bäuerin von Anet, einer Mätresse
Heinrichs IV., verband mit seiner
Neigung
zu
Theater,
[* 18]
Musik und den schönen
Künsten einen starken Hang zum
Vergnügen, der ihn trotz der
Ämter und Privilegien, die er
vom König erhielt, aus den Verlegenheiten nicht herauskommen ließ. Als königlicher Garteninspektor
hat
er den englischen
Geschmack eingeführt. Er starb Seine
Lustspiele, in der
Entwickelung und Charakterzeichnung
meist schwach, gehören zu den bessern
Konversationsstücken der
Franzosen, namentlich: »L'esprit de contradiction«, »Le
[* 19] double veuvage«, »La coquette du village«, »Le
mariage fait et rompu«, »Le chevalier joueur« behandelt denselben
Gegenstand wie der »Joueur« von
Regnard.
Sein
»Théâtre« erschien zu
Paris 1731 in 6
Bänden. Außerdem gibt es von ihm:
»Poésies
diverses«,
»Nouvelles historiques« und »Les amusements sérieux et comiques d'un
Siamois« (Par. 1707, neue Ausg. 1869) in der Art der
»Lettres persanes« von
Montesquieu. Seine
»Œuvres choisies« gabAuger
heraus (Par. 1801, 2 Bde.).
zu Paris in der École des langues orientales vivantes, bereiste 1855 im Auftrag der RegierungAlgerien,
[* 24] wurde nach seiner Rückkehr
zum Mitglied der Société orientale de France ernannt und veröffentlichte außer zahlreichen Artikeln in Zeitschriften und
Beiträgen zu dem »Dictionnaire général des lettres« etc. (1862) folgende größere Werke: »Précis historique
et statistique des colonies agricoles établies en Franceet enAlgérie« (1850);