3)
Robert, Sohn des
Grafen vonLeicester und der
LadySheffield,
[* 3] mit der sich jener heimlich vermählt hatte,
geb. 1573 zu Sheen in der
GrafschaftSurrey, erhielt, obgleich von seinem
Vater nie als legitim anerkannt, nach dessen
Tod 1588
Kenilworth
und andre Besitzungen desselben.
Da aber die
Legitimität seiner
Geburt bezweifelt wurde, siedelte er nach
Italien
[* 4] über,
worauf seine
Güter von
Jakob I. eingezogen wurden. Von
KaiserFerdinand II. durch den Herzogstitel ausgezeichnet und später
von
PapstUrban VIII. unter die Zahl der römischen Edlen aufgenommen, hielt sich Dudley meist am
Hof
[* 5]
Cosimos II. zu
Florenz
[* 6] auf.
Er machte sich um die Stadt
Livorno
[* 7] verdient, indem er durch Herbeiziehung englischer Kaufleute ihren
Handel hob, einen
Molo errichten ließ und ihre
Erklärung zum
Freihafen bewirkte. Dudley starb 1670. Er beschäftigte sich eifrig
mit
Nautik,
Physik und
Baukunst
[* 8] und schrieb unter anderm: »Arcano del mare«
(Flor. 1630; 3. Aufl. 1661, 6 Bde.).
(lat. Duellum, perduellio), der nach gewissenRegeln zwischen zwei
Personen verabredete
Kampf
mit gleichen
Waffen,
[* 13] um so für eine wirkliche oder vermeintliche
Beleidigung eigenmächtig
Genugthuung zu nehmen oder zu geben.
Diejenigen, welche auf solche
Weise ihren Ehrenhandel zum Austrag bringen (sich duellieren), werden Duellanten genannt. S.
Zweikampf.
(neulat.),
in Folio gedruckte, im
Text fortlaufende
Bogen,
[* 14] von denen je zwei mit einem Versalbuchstaben des
Alphabets bezeichnet und beim
Einbinden ineinander gesteckt werden. Geschieht dasselbe mit 3, 4, 5 oder 6
Bogen, so heißen
diese
Triternen,
Quaternen,
Quinternen, Sexternen. Diese Art
und
Weise wurde von den Abschreibern vor
Erfindung
des Buchdrucks und von den
Druckern in den ersten
Jahrhunderten nach dessen
Erfindung geübt, kommt aber jetzt nur noch in Ausnahmefällen
zur Anwendung. Die Reihenfolge der Druckbogen wird jetzt überall, außer im Gebiet der englischen
Sprache,
[* 15] durch
Ziffern oder
Signaturen (s. d.) bezeichnet.
(portug.
Douro, bei den AltenDurius), bedeutender
Strom der
Pyrenäischen Halbinsel, entspringt
auf dem altkastilischen
Hochland, nordwestlich von
Soria, in zwei Quellströmen, die aus Bergseen im Urbiongebirge (2246 m)
abfließen, strömt zuerst in einer nach SO. gerichteten
Spirale, dann am Ende des kurzen Oberlaufs, unterhalb
Soria (1050
m ü. M.), mit westlicher Hauptrichtung. Bei
Aranda, wo die felsigen
Ufer und das starke
Gefälle aufhören
(730 m ü. M.), wird die
Schiffahrt möglich; aber wie alle Plateauströme hat der Duero sehr ungleichen Wasserstand und leidet
so an Versandung, daß er nicht befahren werden kann.
Seine Mündung ist schmal, von felsigen
Hügeln begrenzt und durch eine
Sandbank fast gesperrt. Seeschiffe gelangen nur bis
Porto. Seine direkte
Länge beträgt 487 km, mit Einschluß der
Krümmungen 780 km; sein Stromgebiet umfaßt 95,068 qkm (1726
QM.). Bei der großen
Eisenbahnbrücke von
Portoist er etwa 230 m breit, weiter abwärts 300 m. Die
Ufer
des untern
Laufs werden häufig überschwemmt. Seine größten Nebenflüsse empfängt der Duero rechts vom Kantabrischen
Gebirge: den
Pisuerga mit dem
Carrion (beide zu dem
System des
Kanals von
Kastilien benutzt) und dem Arlanzon
mit Arlanza, dann den Valderaduey und den
Esla mit Orbigo, Cea und Tera;
auf portugiesischem Gebiet münden: Sabor,
Tua, Tamega.
Links fließen ihm zu, vom kastilischen Scheidegebirge kommend: Adaja mit Eresma,
Tormes, Yeltes, Agueda und
Côa.
(ital. Duetto, Diminutivform von
Duo) nennt man heute besonders ein Gesangstück für zwei
gleiche oder ungleiche
Stimmen mit
Begleitung eines oder mehrerer
Instrumente. Das Duett nimmt in der
Oper eine bedeutende
Stelle
ein (dramatisches Duett), hat aber dort keine definierbare Form, da dieselbe je nach der
Situation sich verschieden gestaltet,
aus
Rede und
Gegenrede besteht, arienartige Teile für die eine oder die andre oder beide
Stimmen enthält
oder auch als wirklicher Doppelgesang erscheint, durch
Recitative unterbrochen wird etc. Eine festere Gestaltung hat das kirchliche
Duett, welches entweder nach Art der
Arie angelegt ist und ein
Da capo hat, oder sich in konzertierendem
Stil hält und fugiert
gearbeitet ist. Duette der letztern Art sind z. B. in den Kirchenkonzerten
Viadanas zu finden; Duette ohne
Baß reichen noch weiter zurück und hießen im 16. Jahrh. Bicinia. Zu besonderer Bedeutung
gelangte das sogen. Kammerduett zu Ende des 17. und der ersten Hälfte des 18. Jahrh.
durch
AgostinoSteffani und
G. C. M.
Clari; in der Form ist dasselbe vom Kirchenduett nicht verschieden.
Ein berühmtes kirchliches Duett ist Pergolesis
»Stabat¶
mehr
mater«. Instrumentalkompositionen für zwei verschiedene obligate Instrumente mit oder ohne Begleitung nennt man gewöhnlich
nicht Duett, sondern Duo oder Konzert (Kammerkonzert) etc. und nur, wenn sie für zwei Instrumente derselben Art geschrieben sind,
Duett (Violinduette, Flötenduette); nur für zwei Klaviere schreibt man nicht Duette, sondern Duos. Korrekter wäre die Unterscheidung
je nach der Ausdehnung,
[* 18] Duo für größere, Duett für kleinere Werke.