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Duderhofsche Berge - D
Seite 5.194.
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Duderhofsche Berge (Dudorowskija Gori ), Flözgebirge im russ. Gouvernement Petersburg, erfüllt einen großen Teil / 63
Duderstadt Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Hildesheim, 172 m ü. M., auf dem Eichsfeld und an der / 239
Dudevant (spr. dü-d'wāng), Aurore, Marquise, franz. Schriftstellerin, s. Sand (George). / 10
Dudik Beda Franziskus, mähr. Historiker, geb. 29. Jan. 1815 zu Kojetein in Mähren, widmete sich / 253
Dudley # (spr. döddlĭ), Stadt in Worcestershire (England), in einer in Staffordshire gelegenen Enklave, / 73
Dudley _2 # (spr. döddli), engl. Adelstitel, hergeleitet von Schloß und Lordschaft D. in der Grafschaft / 553
Fortsetzung:
Duden , Konrad, Philolog, geb. 3. Jan. 1829 zu Lakhausen bei Wesel, studierte seit 1846 in Bonn, machte
mehr
Rechtschreibung; Abhandlung,
Regeln und Wörterverzeichnis mit etymologischen Angaben« (Leipz. 1872);
»Die Zukunftsorthographie«
(das. 1876);
»Orthographisches
Wörterbuch für die
Schule « (8.
Abdruck , das. 1884);
»Orthographischer Wegweiser für das praktische
Leben « (2.
Abdruck , das. 1884),
welch letzterer der
Rechtschreibung in
»Meyers
Konversations-Lexikon « zu
Grunde liegt;
»Grundzüge
der neuhochdeutschen
Grammatik « (Bearbeitung der Bauerschen
Grammatik , 20. Aufl.,
Nördling . 1884).
Berge (Dudorowskija
Gori ),
Flözgebirge im russ.
Gouvernement
Petersburg ,
[* 2 ] erfüllt einen großen Teil des
Kreises
Peterhof und hat in der
Nähe von
Zarskoje Selo eine 167 m hohe
Erhebung . Es besteht aus
Thon -,
Sand - und Kalkschichten
und
Eisensteinen und wird seiner Aussicht wegen von
Petersburg aus häufig besucht.
Viele
Petersburger haben
hier ihre
Villen
(Datschen ).
Auf dem Gipfel steht eine schöne finnische
Kirche .
Hildesheim (Stadt)
* 3
Hildesheim .
Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Hildesheim ,
[* 3 ] 172 m ü. M., auf dem
Eichsfeld und an der Hahle, in
einem fruchtbaren
Thal
[* 4 ] (ehemals
Goldene Mark genannt), 19 km von den
Bahnhöfen
Herzberg und Leinefelde, ist
Sitz eines Amtsgerichts und eines bischöflichen
Kommissariats , hat eine evangelische und eine kath.
Kirche (beides schöne
Bauwerke aus dem 14. Jahrh.), ein schönes
Rathaus , ein simultanes
Realprogymnasium , ein bischöfliches
Progymnasium ,
Flanell -
und Baumwollwaren-,
Zucker - und Zigarrenfabrikation,
Handel mit
Singvögeln und (1880) 4350 Einw. (davon 1313
Evangelische ).
Duderstadt ist ein Hauptplatz des strengsten
Ultramontanismus . - Duderstadt, das schon um 706 als Tutelstete nachzuweisen
ist, war 929 ein Hofgut
Heinrichs I. und kam 974 an das
Stift
Quedlinburg ,
[* 5 ] das damit die
Landgrafen von
Thüringen belehnte.
Weilburg - Weimar
* 7
Weimar .
Nach deren Erlöschen kam an
Braunschweig ,
[* 6 ] dessen
Herzog es 1334 zur Hälfte an Kurmainz verpfändete und 1440 ganz
überließ. Damals war die Stadt Mitglied der
Hansa . Im
Bauernkrieg wurde Duderstadt 1525 vom
Herzog
Heinrich dem jüngern von
Braunschweig
gebrandschatzt, seiner Privilegien beraubt und dem
Erzbischof wieder unterworfen. Während des Dreißigjährigen
Kriegs war
es ein
Waffenplatz der Kaiserlichen, wurde aber 27. Juli 1632 vom
Herzog
Wilhelm von
Weimar
[* 7 ] eingenommen. Im
Siebenjährigen
Krieg ward es von den
Franzosen besetzt und 1761
Mauern und
Wälle der Stadt geschleift. Mit dem
Eichsfeld fiel
Duderstadt 1803 an
Preußen .
[* 8 ] Darauf kam es 1807 an das
Königreich
Westfalen
[* 9 ] und 1815 an
Hannover ,
[* 10 ] mit dem es 1866 abermals an
Preußen
überging.
Vgl.
Jäger , Urkundenbuch der Stadt Duderstadt (Hildesh. 1883-85, 2
Tle .).
(spr. dü-d'wāng), Aurore,
Marquise , franz. Schriftstellerin, s.
Sand
(George ).
Brunn - Brünn
* 12
Brünn .
Beda Franziskus, mähr.
Historiker , geb. 29. Jan. 1815 zu
Kojetein in
Mähren ,
[* 11 ] widmete sich dem geistlichen
Stand und
trat in den Benediktinerorden, wirkte 1840-54 als
Lehrer der klassischen
Sprachen , dann der Geschichte
zu
Brünn ,
[* 12 ] machte im Auftrag der
Stände
Mährens 1852 eine archivalische Forschungsreise nach
Schweden
[* 13 ] und dann nach
Rom ,
[* 14 ] war
1853-59 mit der Anlegung eines Zentralarchivs des
Deutschen
Ordens in
Wien
[* 15 ] beschäftigt und wirkte außerdem als
Dozent des historischen
Quellenstudiums zu
Brünn . 1859 zum mährischen Landeshistoriographen ernannt, erwarb sich um die
Ordnung
und Ausbeutung der bisher arg vernachlässigten österreichischen Staatsarchive, namentlich
Galiziens , große
Verdienste und
war erfolgreich thätig
in der Erforschung der mährischen Geschichte. 1869 begleitete
er den
Kaiser von
Österreich
[* 16 ] auf seiner
Orientreise als Reisekaplan und Historiograph.
Außer zahlreichen Abhandlungen in den
Schriften der
Wiener
Akademie , deren Mitglied er seit 1865 ist, sind
von seinen Werken zu nennen: »Mährens gegenwärtige Zustände vom Standpunkt der
Statistik «
(Brünn 1844, 4 Hefte);
»Forschungen
in
Schweden für
Mährens Geschichte« (das. 1852);
»Iter romanum«
(Wien 1855, 2 Bde.);
»Waldsteins
Korrespondenz « (das. 1865-66);
»Des Herzogtums
Troppau
[* 17 ] ehemalige
Stellung zur Markgrafschaft
Mähren « (das. 1857);
»Waldstein , von seiner
Enthebung bis zur abermaligen Übernahme des Armeeoberkommandos« (das. 1858);
»Münzen
[* 18 ] des
Deutschen
Ritterordens « (das. 1858,
ein Prachtwerk mit zahlreichen Kupfertafeln);
»Archive im
Königreich
Galizien und
Lodomerien « (das. 1867);
»Kleinodien des
Deutschen
Ritterordens « (das. 1866, Prachtwerk);
»Erinnerungen aus dem
Feldzug in
Italien
[* 19 ] 1866« (das. 1867);
»Kaiserreise nach dem
Orient «
(das. 1870);
»Schweden in
Böhmen und
Mähren 1640-50« (das. 1879) und als sein Hauptwerk:
»Mährens allgemeine
Geschichte«
(Brünn 1860-83, Bd. 1-10).
Birmingham (in England
* 20
Birmingham .
(spr. döddlĭ), Stadt in
Worcestershire
(England ), in einer in
Staffordshire gelegenen
Enklave , am Dudleykanal,
der Dudley mit
Birmingham
[* 20 ] und
Stourbridge verbindet, mit Schloßruine aus der Zeit
Heinrichs II., der
Ruine einer 1161 gestifteten
Propstei ,
Kunstschule ,
Museum ,
Hospiz (Guest's
Hospital ) und (1881) 46,233 Einw. In einer an
Kohlen und
Eisen
[* 21 ] reichen Gegend liegend,
ist Dudley ein Hauptsitz der englischen Eisenindustrie;
wo hauptsächlich
Eisen geschmolzen sowie
Nägel
[* 22 ] und viele Eisengeräte,
auch
Flintglas gefertigt werden.
Titel
Elemente zu
Dudley:
1) Edmund, Minister unter Heinrich VII.
2) John, Sohn des vorigen, geb. 1502
3) Robert, Sohn des Grafen von Leicester und der Lady Sheffield
4) John William, Graf D., Viscount D. und Ward, geb. 9. Aug. 1781
[5.194] Dudley (spr. döddlĭ)
(spr. döddli), engl. Adelstitel, hergeleitet von
Schloß und Lordschaft Dudley in der
Grafschaft
Stafford , deren
Besitzer seit
Heinrich II. die
Familie Somerie bis 1322, von 1342 bis 1697 die
Familie
Sutton , seitdem die
Familie
Ward war. Die bemerkenswertesten
Träger
[* 23 ] dieses
Namens sind:
1)
Edmund ,
Minister unter
Heinrich VII., war als
Baron der Schatzkammer unerschöpflich in Auffindung von
Mitteln ;
Geld zu erpressen. Deshalb nach
Heinrichs
Tod angeklagt, ward er, beladen mit dem
Haß der
Nation , 18. Aug. 1510 auf
Tower
Hill enthauptet.
Korinth (Stadt)
* 24
Kanal .
2)
John , Sohn des vorigen, geb. 1502, ererbte 1541 von seiner
Mutter den
Titel eines
Viscount
Lisle in
Berkshire , ward 1543
Kommandant
in dem neueroberten
Boulogne , 1545 Großadmiral der
Flotte im
Kanal
[* 24 ] und durch
Heinrichs VIII.
Testament zu
einem der 16
Exekutoren bestimmt, welche während
Eduards VI.
Minderjährigkeit die
Regentschaft führen sollten. Durch
Eduards
Gunst zum
Grafen von
Warwick , Oberkammerherrn, Oberhofmeister und 1551 zum
Herzog von
Northumberland erhoben, brachte er seinen
Nebenbuhler, den
Herzog von
Somerset , auf das
Blutgerüst (1552) und erwarb bedeutende Besitzungen als Kronlehen.
Er besetzte die ersten Hofämter mit seinen Verwandten und
Kreaturen und verheiratete seinen jüngsten Sohn,
Guilford , mit
Lady
Johanna
Grey , der Enkelin von
Heinrichs VIII.
Schwester
Maria , welche der sterbende König mit Übergehung der Prinzessinnen
Maria und
Elisabeth auf Dudleys Veranlassung zu seiner Nachfolgerin ernannte. Dudley ließ daher nach
dem
Tod
Eduards
Johanna
Grey zur
Königin ausrufen, wurde aber von den Anhängern der
Maria gefangen genommen und 22. Aug. 1553 hingerichtet.
Von
¶
Dudu - Duett
* 25
Seite 5.195.
mehr
seinen Söhnen fielen zwei im Kriege gegen Frankreich ; der dritte, Ambrose , Graf von Warwick , und der vierte, Robert , Graf von Leicester
[* 26 ] (s. d.), stiegen unter Elisabeth zu hohen Ehren ; der fünfte, Guilford , der Gemahl der Johanna Grey , ward mit dieser 12. Febr. 1554 enthauptet.
Livonia - Livorno [unk
* 30
Livorno .
3) Robert , Sohn des Grafen von Leicester und der Lady Sheffield ,
[* 27 ] mit der sich jener heimlich vermählt hatte,
geb. 1573 zu Sheen in der Grafschaft Surrey , erhielt, obgleich von seinem Vater nie als legitim anerkannt, nach dessen Tod 1588 Kenilworth
und andre Besitzungen desselben. Da aber die Legitimität seiner Geburt bezweifelt wurde, siedelte er nach Italien über,
worauf seine Güter von Jakob I. eingezogen wurden. Von Kaiser Ferdinand II. durch den Herzogstitel ausgezeichnet und später
von Papst Urban VIII. unter die Zahl der römischen Edlen aufgenommen, hielt sich Dudley meist am Hof
[* 28 ] Cosimos II. zu Florenz
[* 29 ] auf.
Er machte sich um die Stadt Livorno
[* 30 ] verdient, indem er durch Herbeiziehung englischer Kaufleute ihren
Handel hob, einen Molo errichten ließ und ihre Erklärung zum Freihafen bewirkte. Dudley starb 1670. Er beschäftigte sich eifrig
mit Nautik , Physik und Baukunst
[* 31 ] und schrieb unter anderm: »Arcano del mare« (Flor . 1630; 3. Aufl. 1661, 6 Bde.).
4) John William , Graf Dudley, Viscount Dudley und Ward , geb. 9. Aug. 1781, ward 1802 Mitglied des Unterhauses , wo er sich
als einer der bedeutendsten Führer der liberal-konservativen Partei hervorthat, 1823 nach dem Tod seines Vaters Mitglied des
Oberhauses und 1827 Graf von Dudley. Bei der Bildung des Canningschen Ministeriums 30. April 1827 erhielt er das Portefeuille
der auswärtigen Angelegenheiten, doch trat er 1828 bei Wellingtons Eintritt in das Kabinett ins Privatleben zurück. Er starb 6. März 1833 in
Norwood , und mit ihm erlosch der Name Dudley. Sein exzentrisches Wesen ging zuletzt in förmliche Geisteszerrüttung über. In Bulwers
Roman »Pelham « ist er als Lord Vincent gezeichnet. Seine Korrespondenz mit dem Bischof von Llandaff (Lond. 1840)
ist wichtig für die Zeitgeschichte.